09.10.2008 | Presse / Mannschaft |
Die Handball-Woche. |
Wegen der bevorstehenden Operationen am Rücken und am Knie, "ich brauche eine Knieprothese", will Serdarusic "erst nächste Saison" wieder als Trainer arbeiten, obwohl er seit dem kurzfristigen Ende seiner Zeit an der Kieler Förde überall dort als neuer Coach gehandelt wird, wo ein halbwegs attraktiver Posten auf der Bank frei wird. "So war ich schon Nationaltrainer von Norwegen, Kroatien und Tunesien, obwohl ich derzeit nur mit meiner Frau spreche", erzählt Serdarusic schmunzelnd. Zudem wurde er - natürlich? - auch bei den Rhein-Neckar-Löwen und bei seiner einst letzten Station als Spieler, den (nicht mehr nur Reinickendorfer) Füchsen in Berlin gehandelt.
"Thorsten und ich sind privat befreundet", sagt Serdarusic, der aber beteuert, mit seinem Kumpel ("Noka ist der Trainer überhaupt") über ein Engagement "hundertprozentig" noch nicht gesprochen zu haben. Bei seiner Rückkehr auf die Trainerbank will sich der Hobbyangler Zeit lassen. "Ich führe nicht an Krücken Verhandlungen", sagt Serdarusic, der durchblicken lässt, dass er neben den Rhein-Neckar-Löwen offenbar auch die Füchse Berlin als interessantes Projekt in der Bundesliga ansieht. "Ich brauche Zeit, um meine gesundheitlichen Probleme zu lösen und wieder auf die Beine zu kommen", sagt der Erfolgstrainer, der mit Kiel elf deutsche Meistertitel, dreimal den EHC-Cup und 2007 die Champions League gewann und fügt schmunzelnd an, "ich überlege derzeit vielmehr, ob ich im Winterpyjama oder im Sommerschlafanzug ins Krankenhaus gehe."
Was sind die Vorbedingungen für ein mögliches späteres Engagement? Eine neue Aufgabe müsse ihn reizen, sagt Serdarusic. "Ich will dort arbeiten, wo ich was erreichen kann. Mittelfeld reizt mich nicht." Großes Potenzial wäre bei den Rhein-Neckar Löwen doch gegeben, oder? "Darüber will ich momentan nicht nachdenken", sagt Serdarusic, der glaubt, dass die Wahl-Mannheimer in dieser Saison "nicht an Kiel und am HSV Hamburg" vorbeikommen.
'Noka' weiß: "Wenn Menschen Geld in Projekte stecken, erwarten sie sofort Erfolg, aber so leicht ist das nicht", beschreibt Serdarusic indirekt die Situation bei dem von SAP-Gründer Dietmar Hopp geförderten Löwen-Starensemble äußerst treffend, wobei er wohl mit seiner Erfahrung und seinen Erfolgen genau der Mann wäre, der die Löwen ganz nach oben führen könnte.
(Von Jürgen Heide, aus der "Handball-Woche" 41/2008)
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