30.10.2008 | Nationalmannschaft / Mannschaft |
Der 27-Jährige, der nicht zum Kader für die Qualifikations-Spiele zur EM 2010 an diesem Mittwoch gegen Bulgarien und am Sonntag gegen Slowenien gehört, will nicht mehr auf der Bank sitzen. "Ich habe zu Heiner schon in Peking gesagt, dass ich nicht mehr Nationalmannschaft spielen will und Abstand brauche von dem ganzen Geschehen", sagte der oft von Verletzungen geplagte Zeitz und fügte an: "Vielleicht kommt die Zeit irgendwann wieder, in der ich Lust auf die Nationalmannschaft habe, aber im Moment muss das nicht sein. Acht Wochen für Olympische Spiele zu trainieren, dann wie gegen Dänemark 55 Minuten auf der Bank zu sitzen, reinzukommen und nach zwei Minuten wieder ausgewechselt zu werden - das muss ich mir nicht mehr antun."
Der 166-malige Nationalspieler, dessen Markenzeichen seine unorthodoxe Spielweise und sein harter Wurf sind, macht sich auch Gedanken über einen Abschied vom THW Kiel, sollte der deutsche Rekordmeister Glandorf verpflichten. "Wenn ich immer wieder höre, dass ein Holger Glandorf 2009 oder 2010 nach Kiel kommt, muss ich nicht bis 2011 bleiben. Wenn der Verein einen zweiten Linkshänder für den rechten Rückraum holt, weiß ich, dass ich nicht noch mehr auf der Bank sitzen will. Dann müsste ich mich umorientieren und woanders unterkommen." Uwe Schwenker ließen die Aussagen seines Linkshänders gestern unbeeindruckt. "Ich bin da ganz gelassen", sagt der THW-Manager, "Zeitzi hat bei uns einen Vertrag bis 2011 und über ungelegte Eier mache ich mir keine Gedanken."
Für den gebürtigen Heidelberger ist ein Wechsel in die Heimat zu den Rhein-Neckar Löwen wegen der großen Konkurrenz allerdings auch kein Thema. Zeitz: "Ich ginge gern wieder in die Heimat, aber so wie die Mannschaft der Rhein-Neckar Löwen aussieht, kann ich mich damit nicht anfreunden. Da spiele ich lieber Zweite Liga oder sogar Regionalliga, finde wieder zu mir und komme mit Spielanteilen wieder in die Erste Liga zurück. Auf die Bank habe ich keine Lust mehr."
Die Frage nach einem möglichen Wechsel ins Ausland beantwortete Zeitz mit einem klaren Nein. "Mittlerweile habe ich meinen Ruf weg. Ich kann doch nirgends bei Null starten. Mein Wunsch wäre es, endlich mal wieder zu spielen. 50, 60 Minuten und keine Kurzeinsätze, wenn eine Partie gelaufen ist."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 30.10.2008)
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