Die WM 2009 findet in Kroatien statt.

Markt-Untersuchungen hätten ergeben, dass Handball eine stark aufstrebende Sportart sei und seine Position als Ballsportart Nummer zwei hinter Fußball deutlich gefestigt hätte, erklärte Sportchef Manfred Loppe. 23 Prozent der Bevölkerung interessiere sich aktuell für Handball, "das ist ein Anstieg von sechs auf jetzt elf Millionen Menschen in Deutschland." Grund genug für den Sender, neben Boxen und Formel 1 diese typisch deutsche Traditionssportart ins rechte Licht zu rücken.

Auch für die Präsentation wurden in Hamburg keine Kosten und Mühen gescheut. Bundestrainer Heiner Brand unterbrach seine Reha nach der Hüftoperation vom 5. November und humpelte auf Gehhilfen in den Saal. Lemgos Trainer Markus Baur, der RTL-Moderator Marco Schreyl als Experte in den WM-Tagen assistieren soll, wurde per Hubschrauber eingeflogen. Außerdem standen die Weltmeister Michael Kraus (Lemgo), Johannes Bitter und Pascal Hens (beide HSV) Rede und Antwort. "Wir haben wieder eine junge, knackige Mannschaft, die ganz oben anklopfen kann", sagte Bitter. Heiner Brand gab sich nach seiner Zwischeneinschätzung aus dem Oktober ("Wir sind nur noch Weltmeister auf dem Papier") ebenfalls optimistisch: "Gemeinsam mit den jungen und den erfahrenen Spielern können wir für Kroatien wieder ein schlagkräftiges Team aufbauen."

RTL will mit der WM-Übertragung neue technische Maßstäbe setzen. Ganz wichtig sei aber, so Manfred Loppe, dass alle Partien mit Beteiligung der deutschen Mannschaft "immer um 17.30 Uhr angepfiffen werden. Einheitlichkeit muss sein, dann braucht man keine Fernsehzeitschrift mehr."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 05.12.2008)