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06.12.2008 Medien / Mannschaft

Ernüchterung bei Ciudad Real nach Anderssons Entscheidung

Von Dr. Oliver Schulz:

Anderssons Entscheidung, beim THW bis 2013 zu verlängern, setzt Ciudad Real unter Zugzwang.
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Nach Milutin Dragicevic hat Ciudad Real gegen den THW Kiel bei der Personalie Kim Andersson erneut den Kürzeren gezogen. Da sich die Spanier schon beinahe sicher wähnten, den Kapitän der schwedischen Nationalmannschaft mit einem finanziell äußerst lukrativen Angebot in die Region La Mancha zu locken, scheint ihre Enttäuschung kurz nach der Vertragsverlängerung umso größer zu sein.
Ungläubiges Erstaunen hatte sich vor wenigen Wochen sowohl in der dänischen als auch in der spanischen Presse verbreitet, nachdem sich Ciudad Reals Weltklasse-Halbrechter Olafur Stefansson anstelle eines Verbleibs beim Champions League Sieger für einen Wechsel zum ambitionierten dänischen Verein Albertslund/Glostrup entschieden hatte. Nach der Vertragsverlängerung Kim Anderssons bringt die Tageszeitung "Diario La Tribuna", die als eine von drei lokalen Gazetten dem Handballgeschehen in der Mancha auf Schritt und Tritt folgt, das erneute Erstaunen beim spanischen Spitzenverein zum Ausdruck.

Kim Andersson habe sein Versprechen gehalten, sich im Dezember zur Offerte Ciudad Reals zu äußern. Die Kieler hätten das Angebot egalisiert und es letztlich geschafft, den Schweden zu überzeugen, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen. Damit habe sich - so Diario La Tribuna - die erste Option der Spanier, den nach Dänemark abwandernden Stefansson zu ersetzen, zerschlagen.

Erst in den letzten Tagen hatte das Blatt vermutet, die angebliche Einigung des THW Kiel mit Holger Glandorf könne Ciudad Real für die anvisierte Verpflichtung Anderssons nun Tür und Tor öffnen. In letzter Zeit habe in der Geschäftsstelle der "manchegos" Optimismus geherrscht. Schließlich habe man dort darauf vertraut, die Antwort des schwedischen Wunschkandidaten werde positiv ausfallen. Man sei aufgrund der Informationen, die sie erreichten, optimistisch gewesen. Vor allem seitdem man wisse, dass Kiel mit Holger Glandorf einig geworden sei, wird der Vereinsdirektor zitiert.

Die Absage Anderssons zwinge die Spanier nun, einen "Plan B" in Gang zu setzen, um einen Halbrechten von Rang neben Petar Metlicic zu finden. Der Kroate hatte dem Werben aus seinem Heimatland eine Absage erteilt und will angeblich nach der WM 2009 sogar dem Nationalteam den Rücken kehren, um sich ganz auf Ciudad Real zu konzentrieren. Die Entscheidung Anderssons ändere alles. Präsident und Trainer müssten sich nun zusammensetzen und erörtern, welche Möglichkeiten es gebe, schilderte der Vereinsdirektor "Diario La Tribuna".

(von Dr. Oliver Schulz)


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