18.04.2009 | Verein |
Die Jugendarbeit, das war der Nährboden für spätere Erfolge, aber (nicht nur im THW) auch die Grundlage dafür, dass neue Generationen in die Kieler Handball-Gemeinde nachwuchsen. Das war verschütt gegangen. In den letzten Jahren rasant. Natürlich hat die zunehmende Professionalisierung im Laufe der Jahre dafür gesorgt, dass der "Platzhirsch" THW vielen anderen die Luft zum Atmen nahm. Das hatte eine gewisse Zwangsläufigkeit. Aber es hatte auch Prinzip, es fehlte im Führerstand das Interesse am Talentschuppen. Das war ein Thema, zu dem man sich öffentlich bekennen musste, um es dann anschließend auf kleinstmöglicher Flamme köcheln zu lassen. Flensburg, Kronshagen oder Schülp bestimmten das Niveau im Norden. Die jungen "Zebras" waren das fünfte Rad am Wagen. Diese Zeiten scheinen der Vergangenheit anzugehören. Das Zertifikat der Handball-Bundesliga (HBL) "Exzellente Jugendarbeit" wird mit Leben und Geld erfüllt. Der Elan des Junior-Teams, der Zweiten, spiegelt sich im Aufstieg in die Regionalliga wider. In den Junioren-Klassen wird sich auf Sicht die systematische Arbeit der Trainer und Betreuer um Jugendkoordinator Patrick Kohl auszahlen. Und mit Cheftrainer Alfred Gislason ist für die Jugend das Gefühl zurückgekehrt, dass man es mit Talent und Fleiß nach ganz oben schaffen kann. Das hat mit der Manipulationsaffäre nichts zu tun, kann aber dem Turnverein Hassee-Winterbek in der Zeit danach sehr wohl helfen. 6000 Fans waren zu Ostern in Berlin. Das ist Handball aus Kiel.
(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 18.04.2009)
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