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07./14.05.2009 - Letzte Aktualisierung: 14.05.2009 Medien / Mannschaft

Mehrere Ex-Zebras feiern Erfolge oder stehen vor Vereinswechseln

Update #1 Informationen zu Steinar Ege ergänzt...

Von Dr. Oliver Schulz:

In der jüngeren Vergangenheit hatten mehrere Spieler zeitweise beim THW Kiel ausgeholfen, als den deutschen Rekordmeister wiederholt großes Verletzuungspech plagte. Nach der Rückkehr zu ihren Heimatklubs stehen für einige von ihnen nun Wechsel an. Tobias Karlsson und Ales Pajovic haben in den letzten Tagen neue Arbeitgeber gefunden, während Herdeiro Lucau in Kürze der Sprung nach Spanien gelingen könnte. Dank des großen Erfolges nach seinem Comeback als Spieler verlängerte der frühere Kieler Publikumsliebling Johan Petersson soeben seinen Vertrag bei Alingsas. Und last but not least reitet auch Andrei Xepkin in Barcelona auf einer Erfolgswelle.
Karlsson nach Flensburg
Von Nordhorn nach Flensburg: Tonias Karlsson.
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Der noch in Diensten des baldigen Zwangsabsteigers und Europapokalfinalisten HSG Nordhorn stehende Tobias Karlsson hatte vor einiger Zeit das Interesse eines spanischen Vereins auf sich gezogen. Zudem war sein früherer Klub, der von Staffan Olsson trainierte dreimalige schwedische Meister Hammarby, an einer Rückkehr des abwehrstarken Halblinken in den Stockholmer Süden interessiert. Karlsson signalisierte den Grün-Weißen allerdings, in der Grafschaft Bentheim bleiben zu wollen.

Am Mittwoch wurde jedoch bekannt, dass der 27-Jährige, der den THW im November und Dezember 2006 unterstützte, seine Karriere in Flensburg fortsetzen wird. Er erhält dort zur Freude seines Landsmannes und zukünftigen Teammanagers Ljubomir Vranjes einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2011. Damit tritt "Tobbe" denselben Weg an wie zuvor sein Nordhorner Kollege auf Halblinks, Erlend Mamelund. Der Norweger indes wird in der kommenden Spielzeit für den FC Kopenhagen auf Torejagd gehen.

Pajovic kehrt nach Hause zurück
Von Ciudad Real nach Celje: Ales Pajovic.
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Der in dieser Spielzeit etwas hinter dem Glanz vergangener Spielzeiten zurückgebliebene slowenische Abonnementsmeister RK Celje möchte in Zukunft national und international wieder ganz oben mitspielen. Um dieses Ziel zu erreichen, stellen die Verantwortlichen der Grün-Gelben bereits personell die Weichen.

Der Verein hat sich nämlich von gleich mehreren Schlüsselspielern getrennt. Rechtsaußen Dragan Gajic und Regisseur David Spiler haben noch keine neue Adresse, während Shooter Mirsad Terzic und Kreisläufer Renato Sulic ihre Zelte in Veszprem aufschlagen werden. Kapitän Eduard Kokcharov und der bullige Halblinke Miladin "Diko" Kozlina bleiben indes an Bord.

Vergangene Woche gelang die Verpflichtung des jungen Linkshänders Dejan Savic. Ein noch größeres Ziel der Vereinsführung ist es, das erfahrene Trio Ales Pajovic, Uros Zorman und Renato Vugrinec nach Celje (zurück) zu lotsen. Während sich Zorman bereits vor einigen Wochen für eine Rückkehr aus Ciudad Real entschied, tat es ihm sein Vereinskollege Pajovic, der im Winter 2007 das THW-Trikot trug, am Mittwoch gleich. Man soll sich über einen Zweijahresvertrag einig geworden sein. Die Personalie Vugrinec hingegen ist zur Stunde noch offen.

Lucau im Visier von Valladolid
Von Guif nach Valladolid? Herdeiro Lucau.
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Herdeiro Lucau, der an der Kieler Förde im November 2008 ein zweiwöchiges Intermezzo für den seinerzeit am Knie verletzten Unglücksraben Andreas Palicka einlegte, ereilte kurz nach seiner Rückkehr nach Eskilstuna selbst das Verletzungspech. Ironischerweise verhalf dem aus Angola stammenden Torhüter nun ausgerechnet eine Knieverletzung zu einer mehrmonatigen Zwangspause.

Seit seiner Rückkehr auf das Parkett geht es allerdings mit ihm und seinem Klub Guif steil bergauf. Am Samstag Abend bestreitet der Underdog aus Eskilstuna im Stockholmer Globen das Finale um die schwedische Meisterschaft. Gegner dort sind nicht etwa die erfahrenen Vereine Hammarby oder Sävehof, sondern ein anderer Außenseiter, nämlich Alingsas HK, in dessen Reihen seit einigen Monaten mit Johan Petersson ein weiterer ehemaliger Kieler steht (siehe auch den Vorbericht zum schwedischen Meisterschaftsfinale).

Lucau und sein Gastspiel beim THW sind freilich auch der Konkurrenz nicht entgangen. Schon während seines Aufenthalts an der Förde soll sich ein deutscher Verein nach dem Youngster erkundigt haben. Aber auch außerhalb der Landesgrenzen wurde man auf den Schweden aufmerksam.

In Valladolid geht man nämlich davon aus, das Pajovics Landsmann Gregor Lorger die Kastilier zum Saisonende mit Ziel Naturhouse La Rioja verlassen wird. Als Ersatz soll - einem Bericht der Lokalzeitung "El Dia de Valladolid" zufolge - Lucau auf dem Wunschzettel von Valladolids Trainer Juan Carlos Pastor ganz oben stehen. Da sollte es den Vereinsverantwortlichen in Eskilstuna sehr zupass kommen, dass Daniel Johansson, Partner Lucaus im Tor, am Mittwoch für zwei Jahre verlängert hat.

Petersson verlängert in Alingsas
Eine weitere Saison in Alingsas: Johan Petersson.
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Nach seiner Trennung vom Zweitligisten Hallby im November tauschte Johan Petersson - trotz Angeboten aus Deutschland - fast über Nacht die Rolle des spielenden Trainers gegen ein Comeback als Aktiver beim Überraschungsteam Alingsas ein. Nach dem Transfercoup verlief bereits seine erste Partie im blauen Trikot erfolgreich. Sie sollte der Auftakt einer kaum für möglich gehaltenen Erfolgsstory für den Verein und den Rechtsaußen werden.

In der Stadt wird vor dem nahen Meisterschaftsfinale bereits von einem "Petersson-Effekt" gesprochen. Kein Wunder, dass der frühere Kieler Publikumsliebling, der sich mit der Familie in Huskvarna niedergelassen hat, jüngst seinen Vertrag um eine Spielzeit verlängerte. Zudem ist er als Chefredakteur für "Handbollsmagasinet", die offizielle Zeitschrift des Schwedischen Handballverbandes SHF, tätig.

Xepkins Jungspunde kämpfen um Aufstieg
Erfolgreicher Nachwuchstrainer: Andrei Xepkin.
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Für einen ganz besonders geschätzten "Nothelfer" des THW zwischen März und Juni 2007, Andrei Xepkin, steht kein Vereinswechsel an. Nichtsdestotrotz feiert "El Gigante" dennoch weiter Erfolge. Als Trainer führt er dieser Tage die zweite Mannschaft des FC Barcelona nach einer überragenden Saison bis in die Aufstiegsspiele zur zweiten spanischen Liga, Division de Honor B. Einige der Nachwuchsspieler trainieren bereits unter Xavi Pascual in der ersten Mannschaft mit und kommen hin und wieder zu Einsätzen in der Liga Asobal. Xepkin, vor kurzem noch Co-Trainer der jungen Truppe, hatte das Amt erst in der laufenden Spielzeit vom bisherigen Coach Oliver Roy übernommen.
Steinar Ege Handballer des Jahres in Norwegen
Norwegens Handballer des Jahres: Steinar Ege.
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Steinar Ege, von 1999 bis 2003 zwischen den Pfosten des THW Kiel, ist in seiner norwegischen Heimat von seinen Kollegen zum "Handballer des Jahres" gewählt worden. Wie die beiden ehemaligen schwedischen Zebras Martin Boquist und Pelle Linders ist Ege mittlerweile für den FC Kopenhagen tätig.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass Steinar Ege einer der weltbesten Torhüter ist. Und dies war er über eine beeindruckend lange Zeit", begründete sein früherer Torhüterkollege Sindre Walstad. Walstad ist Mitglied des Leitungsgremiums der norwegischen Spielervereinigung NISO, die die Wahl durchführte.

Stimmberechtigt waren einmal mehr die in- und ausländischen Handballer der höchsten norwegischen Spielklasse ("Postenligaen") sowie die im Ausland tätigen norwegischen Akteure. Die Wahl kann entsprechend auf einen Spieler dieser Liga oder einen norwegischen "Legionär" fallen.

(von Dr. Oliver Schulz)


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