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13.05.2009 Handball international

Petersson erstmals auch schwedischer Meister

Von Dr. Oliver Schulz:

Nach zwei deutschen Meisterschaften mit dem THW Kiel 2002 und 2005 hat Johan Petersson am Samstagabend im Stockholmer Ericsson Globen erstmals auch den schwedischen Titel errungen. Feierlaune in ganz Alingsas, nachdem sich die Blauen von AHK mit 29:26 (14:11) gegen Guif Eskilstuna durchgesetzt hatten und der Stadt zu ihren ersten Meisterehren verholfen hatten. Den Mannen um Herdeiro Lucau, die sich zwischenzeitlich herankämpften, aber in der Schlussphase den Kürzeren zogen, blieb im spannenden Duell zweier Underdogs die Silbermedaille.
Als die beiden Nationaltrainer Staffan Olsson und Ola Lindgren vor 850 Gästen im festlichen Ambiente des "Globens Annex" gegen 22 Uhr den besten Spielern auf jeder Position gratulierten, stand mit Alingsas HK der neue schwedische Meister gerade einmal eine gute Stunde fest. Den Platz vor dem "Ericsson Globen" hatten längst jubelnde, blau-weiß gekleidete Menschen in Beschlag genommen und freuten sich über das erste "SM-Guld" ihres Vereins.

Alingsas erwischte den besseren Start und übernahm über 2:0 mit 6:2 die Führung. Drei Treffer in Folge ließen Eskilstuna zwar vorübergehend aufschließen, dann aber nahmen die Blauhemden das Zepter in die Hand. Ihr Torhüter Richard Kappelin, in dieser Spielzeit in der Liga nicht zu Unrecht zum besten seines Fachs gewählt, wehrte vor der Pause ganze 54% der Würfe ab. Seine Paraden und die Gewaltwürfe des von Stefan Lövgren beratenen Halblinken Kristian Bliznac sorgten zur Halbzeit für ein Drei-Tore-Polster (14:11).

Nach Wiederanwurf zeigte Guif mit druckvollem Angriffsspiel, dass man das Finale nicht zu Unrecht erreicht hatte. Binnen sechs Minuten glichen die Rothemden zum 17:17 aus. Dass die mit einigen Talenten gesegnete junge Truppe nun ihre stärkste Phase erlebte, war auch einigen Glanzparaden des mit Valladolid in Verbindung gebrachten Herdeiro Lucau zu verdanken. Der frühere Kieler "Nothelfer" hielt seine Mitspieler nicht nur bis zum 22:22 auf Augenhöhe, sondern erlebte wenig später sogar zweimal einen Zwei-Tore Vorsprung Guifs.

Das 23:25 drehte Alingsas jedoch durch den kaum zu bremsenden 2,04 Meter-Hünen Bliznac und den treffsicheren Charlie Sjöstrand Ruck Zuck in ein 27:25. Zudem musste Eskilstuna kurz vor Schluss den umstrittenen Ausschluss seines Siebenmeterschützen Richard Blank hinnehmen. Die jungen Wilden kämpften sich zwar noch einmal auf 27:26 heran, mußten aber bis zur Schlusssirene noch zwei Treffer hinnehmen. Die letzten Sekunden gingen im lauten Jubel der Mannen von "Trainer des Jahres" Robert Wedberg unter. Dieser hob gegenüber SVT die große Bedeutung Johan Peterssons gerade in der Schlussphase hervor.

Nach zwei vergeblichen, lange zurückliegenden Anläufen auf die schwedische Meisterschaft im Sävehofer Trikot (1993, 1994) konnte sich der frühere Kieler endlich über seinen ersten Vereinstitel in der Heimat freuen. Binnen weniger Monate vollzog sich für den 36-Jährigen somit eine "Märchenreise" (Aftonbladet) vom entlassenen Trainer über ein Blitzcomeback bis hin zum Meister. Dadurch dass der Triumph so unerwartet eingetreten sei, maß Petersson ihm besondere Bedeutung bei. Auch die kleine Stadt Alingsas werde davon lange zehren. Seinen Rechtsaußen wird das Publikum nach dessen Vertragsverlängerung auch in der kommenden Spielzeit genießen können.

Alingsas HK - Guif Eskilstuna: 29:26 (14:11)

Alingsas HK (SWE Flagge SWE):
Kappelin, Svensson; Bliznac (9), Sjöstrand (6), Andreasson (5/5), Enström (2), Glenn Andersson (2), Kangas (2), Petersson (1), Quinones (1), Rylander (1)
Guif Eskilstuna (SWE Flagge SWE):
Lucau, Daniel Johansson; Tholin (6), Robin Andersson (5), Zachrisson (3), Andresson (3), Blank (3/2), Mikael Johansson (2), Aren (2), Jansson (1), Skillhammar (1)
Schiedsrichter:
Patrick Hakansson (Askim) / Maths Nilsson (Göteborg)
Zeitstrafen:
Alingsas: 5;
Guif: 4
Rote Karte:
Guif: Blank (58.)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0, 6:2, 6:5, 8:6, 13:9, 14:11;
2. Hz.: 17:14, 17:17 (36.), 18:18, 19:19 (40.), 19:21, 21:21, 22:22, 22:24, 23:25, 27:25, 27:26, 29:26.
Zuschauer:
13297 (Ericsson Globen, Stockholm (SWE))

(von Dr. Oliver Schulz)


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