27.05.2009 | Mannschaft |
468 Mal wird der "alte Schwede" den THW-Dress nach dem finalen Abpfiff in Pflichtspielen getragen haben, bei bisher 1744 erzielten Toren. Weil der dicht gedrängte Spielplan, der die Handballer auch nach der Bundesliga bedrängt (EM-Qualifikation), keine interne Abschiedsfeier im Rahmen der Mannschaft erlaubt, gestattete die sportliche Leitung ausnahmsweise einen Kurzurlaub zwischen den Spielen. Während Umfeld und Fans am Montag aus Ciudad Real nach Hause jetten, gönnt sich die "Zebraherde" einen dreitägigen Zwischenstopp auf der Ferieninsel Mallorca. Dort soll der Kapitän von seinen Kollegen gebührend verabschiedet und die Mannschaftskasse geplündert werden. Es gibt eine Feier - mit oder ohne Pokal. Mittwoch hebt der Flieger mit den "Zebras" nach Düsseldorf ab, von dort werden die müden Helden anschließend direkt zum Bundesligaspiel beim Tabellenletzten mit dem THW-Bus nach Essen transportiert. "Eine Ausnahme", sagt Trainer Alfred Gislason, "im Fall Lövgren machen wir das, er hat es verdient."
Vor dem Spaß auf der Ferieninsel aber hat der Isländer seinen Mannen bis zum Rückspiel in Spanien harte Übungseinheiten verordnet. "Das Hinspiel hat gezeigt, dass wir sehr viel verbessern müssen, vor allem im Abwehrverhalten", sagt Gislason. Mit der Leistung vom Sonntag werde man bei BM Ciudad Real nichts gewinnen.
Sauer ist Kiels neuer Meistermacher nach dem Kieler 39:34-Hinspielsieg über Reaktionen aus dem gegnerischen Lager. Diese trafen in erster Linie die guten dänischen Unparteiischen Olesen und Pedersen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Ciudad bei Niederlagen nicht über die Schiedsrichter gemeckert hat", so der 49-Jährige. "In Spanien sind sie es gewohnt, gut von den Schiris behandelt zu werden, austeilen können sie, aber verlieren nicht." Die Spanier hätten, so Gislason, sogar Glück gehabt: "Bei einigen fiesen Attacken von Rutenka wäre zwei Mal Rot gerecht gewesen."
Derweil treten die Verhandlungen wegen der Wechselabsichten von Nikola Karabatic und Vid Kavticnik in Richtung Montpellier HB auf der Stelle. Vor dem Spiel in Ciudad Real werde es nichts zu verkünden geben, heißt es aus THW-Kreisen. Es drang jedoch durch, dass ein Transfer innerhalb der Bundesliga vor Juni 2012, also dem offiziellen Kontraktende beider Spieler beim THW, ausgeschlossen werden solle.
Mit Fredrik Larsson, Mittelmann von Hammarby IF, einigte sich der THW dagegen auf einen Auflösungsvertrag. Im Februar 2008 hatte der Schwede einen Drei-Jahresvertrag in Kiel unterschrieben, gültig ab Juli 2009. Die personellen Absichten beim deutschen Meister gingen aber in eine andere Richtung. Larsson, zuletzt beim Staffan-Olsson-Club ständig von Verletzungen heimgesucht, fand einen neuen Arbeitsplatz im spanischen Saragossa. Bei CAI Aragon unterschrieb der 25-Jährige jetzt einen Vertrag über drei Jahre bis 2012.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.05.2009)
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