Aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2009:

Dominik Klein wird aller Voraussicht nach beim Supercup sein 100. Länderspiel bestreiten.

"Der Milchreis schmeckt so lecker", schwärmt der Linksaußen vom THW Kiel, "den gab's schon während der WM hier. Und seither hat sich die Rezeptur nicht verändert. Zum Glück." In Halle hatten die deutschen Handballer bei der Heim-WM 2007 nach einer Niederlage gegen Polen ihren Siegeszug bis zum Titelgewinn gestartet. Diesmal geht es um den Supercup. Zwischen dem heutigen Auftakt (20.30 Uhr) gegen Norwegen in Köln und dem Abschluss am Sonntag (15.30 Uhr/ZDF) gegen Dänemark trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) am Sonnabend (13.15 Uhr/ARD) im Gerry-Weber-Stadion auf Schweden. "Das war schon während der WM meine Lieblingshalle. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt", bekennt Klein.

Die WM 2007 hat dem gebürtigen Unterfranken einen gehörigen Popularitätsschub verpasst. Seither wirbt er unter anderem für einen großen Sportartikelhersteller. Und nach einem Poster und Postkarten mit verschiedenen Motiven veröffentlicht er nun einen Kalender für das Jahr 2010. Für den bekannten Fotografen Claus Geiss hat Klein in und um Kiel in ungewöhnlichen Situationen und mit ausgefallenen Gesten posiert. "Wir wollten einen Kalender machen, der nicht alltäglich ist. Und die Ideen waren ganz schön freaky, die der Fotograf eingebracht hat", meint Klein.

Auf einem Bild steht er mit einem Tandem bis zu den Waden in der Ostsee. Die Satteltaschen sind mit Pokalen beladen, seine Augen sind mit einem schwarzen Tuch verbunden und sein Gesicht ist Richtung Land gedreht. "Mit einem Tandem und verbundenen Augen ins Meer zu fahren, da muss man sich mal bei sehen. Das war eine neue Erfahrung", gibt er zu. Und die Pokale aus dem Vereinsheim des THW "haben wir gereinigt zurückgegeben". Klein hat sich auch vor Aufnahmen im Adamskostüm nicht gescheut. "Den Körper ganz in Gold anzumalen und zu posieren, ist keine Überwindungsfrage", erklärt der 25-jährige Pin-up-Boy.

Drei Tage hatte er sich für das Foto-Shooting Zeit genommen, obwohl es mitten in die Vorbereitung für seine Hochzeit fiel. Seit dem 3. Juli ist Klein mit seiner langjährigen Freundin Isabell verheiratet. Diese spielt wie er Handball und ist Kapitän beim Bundesligisten Buxtehuder SV. Noch führt das Paar eine Fernbeziehung, getrennt durch rund 120 Kilometer. Sie sind Pendler aus Liebe. "Der Autopilot ist eingestellt, man weiß schon die Stoßzeiten im Elbtunnel", sagt Klein. Die Zweisamkeit richtet sich nach Trainings- und Wettkampfplänen. Drei-, viermal pro Woche können sie sich in die Arme schließen. "Wir sind glücklich ohne Ende", erzählt er mit strahlenden Augen.

(aus den Kieler Nachrichten vom 29.10.2009)