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23.11.2009 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Omeyer: Abwarten, was in Spanien passiert

THW-Torhüter ist Teil von Spekulationen im spanischen Handball-Machtkampf

Aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2009:

Zürich - In ihrem Reisegepäck für Zürich hatten die "Zebras" auch Spekulationen aus der spanischen Presse dabei. Eine interessante Lektüre. Im südlichen Europa tobt ein Machtkampf zwischen Champions-League-Sieger BM Ciudad Real und dem FC Barcelona, der mit sechs Titeln Rekordhalter in der europäischen Königsklasse ist. Schon in der abgelaufenen Saison hatten die Katalanen Ciudad-Rückraum-Star Siarhei Rutenka nach Barcelona gelockt. Sie kauften den gebürtigen Weißrussen aus einem laufenden Vertrag. Möglich wurde das, weil es in Spanien üblich ist, Ablösesummen festzuschreiben. Diese lag im Fall Rutenka bei einer glatten Million Euro, Barca schnappte zu.
Aktuell, so kolportieren spanische Zeitungen, sei der FC Barcelona sehr an der Verpflichtung von Ciudad Reals Weltklasse-Torhüter Arpad Sterbik interessiert. Der Haken: Sterbik hat einen Vertrag bis 2014, außerdem ist die Ablöse für den 30-jährigen Serben auf zwei Millionen Euro festgeschrieben, netto soll er jährlich 310 000 Euro verdienen. Für die Sportart Handball ein Riesen-Kraftakt. Barcelona wolle Sterbik trotzdem verpflichten, heißt es. In diesem Fall käme der THW, oder besser Serien-Matchwinner Thierry Omeyer, ins Spiel. Wechsele Sterbik nach Barcelona, wolle man sich umschauen, und da sei Omeyer, der Welthandballer 2008, eine gut vorstellbare Option, antwortete Ciudad Real.

THW-Trainer Alfred Gislason beurteilt die Situation als "sehr tief im Reich der Spekulationen angesiedelt", an Diskussionen darüber wolle er sich nicht beteiligen. "Das bringt gar nichts." Manager Uli Derad schlägt in dieselbe Kerbe. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Barcelona bereit ist, zwei Millionen auf den Tisch zu legen." Außerdem verweist Kiels Manager darauf, dass es in Kiel keine festgeschriebenen Ablösesummen gebe.

Thierry Omeyer selbst macht sich Gedanken. "Bevor ich mich zu diesem Thema ernsthaft äußere, muss Bewegung in die Sache kommen, soll heißen, Barcelona müsste Sterbik erst einmal kaufen", sagt der Franzose, der noch bis 2013 vertraglich an Kiel gebunden ist. Ein klares Votum für Kiel lässt der 33-Jährige indes nicht fallen. Selbst die Schmähungen des Ciudad-Publikums, die 60 Minuten andauernde Beschimpfungs-Orgie von Trainer Talant Duschebajew im CL-Finale 2009 sähe Omeyer nicht als Hinderungsgrund, "über Dinge zu sprechen, wenn sie akut würden." Man müsse einfach abwarten, was geschehe, sagt der 33-jährige Weltklassemann. Und: "Natürlich habe ich noch einen Vertrag in Kiel."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 23.11.2009)


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