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02.03.2010 International

Herdeiro Lucau debütierte für Valladolid

Von Gummersbach nach Valladolid: Herdeiro Lucau.
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Als sich Herdeiro Lucau im vergangenen Frühjahr entschied, den schwedischen Vizemeister Guif Eskilstuna zu Gunsten des VfL Gummersbach zu verlassen, hatte Mitbewerber Pevafersa Valladolid den Kürzeren gezogen. Nachdem nun aber Jose Manuel Sierra, Torhüter des spanischen Tabellendritten, bis zu acht Wochen verletzt ausfällt, besann sich Trainer Pastor erneut auf den jungen Schweden. Lucau, der im November 2008 beim THW Kiel für den damals ebenfalls verletzten Andreas Palicka in die Bresche gesprungen war, wird bis zum Saisonende an der Seite seines großen Landsmannes Tomas Svensson das Tor Valladolids hüten. Beim mühseligen Heimsieg gegen Antequera am Mittwoch debütierte der Youngster, indem er in einer entscheidenden Situation einen Siebenmeter hielt.
Am Mittwoch Abend erkämpfte sich Valladolid mit viel Mühe einen 27:23-Heimsieg gegen Antequera. Garant für den äußerst wichtigen Punktgewinn im Kampf um Platz drei - Konkurrent Ademar Leon ließ nämlich zeitgleich gegen Cuenca einen Punkt liegen - war allerdings Tomas Svensson. Der 42-jährige entschärfte ganze 22 Bälle. Trotz der Galavorstellung des Schweden konnten die Violett-Gelben die Partie gegen die defensivstarken Gäste erst in den letzten drei Minuten zu ihren Gunsten entscheiden. Einmal mehr hatte es der Tabellendritte der Liga Asobal zum Ende hin spannend gemacht.

Zehn Minuten vor der Sirene erlebten die 2500 Zuschauer in der Halle "Huerta del Rey" die Einwechslung Herdeiro Lucaus, der erst 24 Stunden zuvor in der Stadt eingetroffen war. Der einstige Nothelfer beim THW Kiel betrat das Parkett beim Spielstand 21:21 in einer kniffligen Situation, als seine neuen Mitspieler in Unterzahl in der Gefahr schwebten, durch mehrere Fehler im Angriff das Match aus der Hand zu geben. Mit einer wichtigen Parade entschärfte der gebürtige Angolaner einen Siebenmeter von Reina und heizte die Stimmung auf den Rängen an.

Svensson, dessen handballerische Vergangenheit wie die Lucaus bei Guif Eskilstuna liegt, bescheinigte seinem Landsmann für sein Alter außergewöhnliche Fähigkeiten. Vielleicht habe Lucau in Deutschland nicht genügend Spielanteile erhalten, um sich weiterzuentwickeln, erläuterte er gegenüber "Onda Cero". Lucau sei froh, dass sich die Angelegenheit jetzt gelöst habe. Tomas Svensson könne Lucaus Qualitäten gut einschätzen und habe ein gutes Wort für ihn eingelegt, teilte Ake Unger, Berater des 22-jährigen, der schwedischen Tageszeitung "Folket" mit.

Bei seiner Vorstellung direkt im Anschluss an die Partie gegen Antequera betonte Lucau, es sei ein Traum, mit Svensson zusammenzuspielen. Die Entscheidung, nach Valladolid zu gehen, habe er indes getroffen, ohne vorher mit diesem gesprochen zu haben. Ferner hob er die gute Stimmung durch das Publikum in der Halle hervor, die wie ein zusätzlicher Spieler wirke. In der Champions League kann der 22-jährige indes nicht mitwirken. Dem Youngster, öfter einmal Gast bei den von Svensson in der Heimat veranstalteten Torhütercamps, bietet sich allerdings die Chance, sich in der Liga Asobal unter den Fittichen seines großen Vorbilds auszuzeichnen.

(Dr. Oliver Schulz)


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