02.03.2010 | International |
Von Gummersbach nach Valladolid: Herdeiro Lucau. |
Zehn Minuten vor der Sirene erlebten die 2500 Zuschauer in der Halle "Huerta del Rey" die Einwechslung Herdeiro Lucaus, der erst 24 Stunden zuvor in der Stadt eingetroffen war. Der einstige Nothelfer beim THW Kiel betrat das Parkett beim Spielstand 21:21 in einer kniffligen Situation, als seine neuen Mitspieler in Unterzahl in der Gefahr schwebten, durch mehrere Fehler im Angriff das Match aus der Hand zu geben. Mit einer wichtigen Parade entschärfte der gebürtige Angolaner einen Siebenmeter von Reina und heizte die Stimmung auf den Rängen an.
Svensson, dessen handballerische Vergangenheit wie die Lucaus bei Guif Eskilstuna liegt, bescheinigte seinem Landsmann für sein Alter außergewöhnliche Fähigkeiten. Vielleicht habe Lucau in Deutschland nicht genügend Spielanteile erhalten, um sich weiterzuentwickeln, erläuterte er gegenüber "Onda Cero". Lucau sei froh, dass sich die Angelegenheit jetzt gelöst habe. Tomas Svensson könne Lucaus Qualitäten gut einschätzen und habe ein gutes Wort für ihn eingelegt, teilte Ake Unger, Berater des 22-jährigen, der schwedischen Tageszeitung "Folket" mit.
Bei seiner Vorstellung direkt im Anschluss an die Partie gegen Antequera betonte Lucau, es sei ein Traum, mit Svensson zusammenzuspielen. Die Entscheidung, nach Valladolid zu gehen, habe er indes getroffen, ohne vorher mit diesem gesprochen zu haben. Ferner hob er die gute Stimmung durch das Publikum in der Halle hervor, die wie ein zusätzlicher Spieler wirke. In der Champions League kann der 22-jährige indes nicht mitwirken. Dem Youngster, öfter einmal Gast bei den von Svensson in der Heimat veranstalteten Torhütercamps, bietet sich allerdings die Chance, sich in der Liga Asobal unter den Fittichen seines großen Vorbilds auszuzeichnen.
(Dr. Oliver Schulz)
(02.03.2010) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |