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07.04.2010 DHB-Pokal

ZEBRA: Ohne die Zebras

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Sieben Jahre lang in Folge konnte sich der THW Kiel für das DHB-Pokal-Final-Four qualifizieren. Wenn am kommenden Wochenende der deutsche Pokalsieger gekürt wird, ist der Titelverteidiger aus Kiel aber nicht mit von der Partie.
Die klare 28:35-Niederlage des THW im Viertelfinale beim VfL Gummersbach war die Überraschung des Wettbewerbs. In der engen Eugen-Haas-Halle kamen die Kieler dabei kurz nach der EM-Pause überhaupt nicht in die Partie und mussten letztlich mit ansehen, wie der letztjährige Final-Gegner den Einzug in das Final Four feierte. "Wir sind total enttäuscht", war der ehemalige Gummersbacher Momir Ilic nach dem Spiel entgeistert. "Wir wären gerne beim Final Four dabei gewesen", ärgerte sich THW-Trainer Alfred Gislason damals über die vergebene Titelchance, "nun drücke ich dem VfL die Daumen."

Tatsächlich ist die Teilnahme der Gummersbacher, die ihren sechsten Pokalsieg anstreben und damit im Vergleich mit den Zebras um den inoffiziellen Titel "Rekord-Pokalsieger" ausgleichen könnten, ein finanzieller Segen für den Traditionsclub aus dem Oberbergischen. "Das hilft uns ungemein weiter, auch wenn nach dem Erreichen des Final Four längst nicht alles gerettet ist", freute sich der neue VfL-Geschäftsführer Axel Geerken über den Coup. Die Gummersbacher treffen am Sonnabend im ersten Halbfinale um 13.15 Uhr in der ausverkauften Colorline-Arena auf die Rhein-Neckar Löwen, die ihrerseits endlich einen Titel feiern möchten. Deren sportlicher Berater Kent-Harry Andersson sieht nach dem Aus des THW die Chancen für seine Mannschaft, die auf dem Weg zum Titel schon drei Mal im Halbfinale oder Endspiel an den Zebras gescheitert war, deutlich gestiegen: "Ich freue mich, dass der THW Kiel nicht dabei ist. Kiel hat schon so viel gewonnen, da können endlich mal andere ran", sagte Andersson bei der Auslosung. Geerken ist froh über das Halbfinal-Los für den VfL: "Ich bin glücklich darüber, dass wir nicht gleich auf den HSV Hamburg treffen."

"Die neue Zusammensetzung kann das Turnier beleben", konnte auch Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), seine stille Freude über das Aus des zuletzt drei Mal in Folge beim Final Four siegreichen THW Kiel nicht ganz verstecken. Gleichwohl meinte der HBL-Chef mit seiner Andeutung aber auch den TuS N-Lübbecke, der sich erstmals für das inzwischen zur Tradition gewordene Turnier hatte qualifizieren können. "Unsere Jungs freuen sich in jedem Fall auf die Final Four-Teilnahme. Das ist ein einmaliges Turnier, ein Traum für jede Mannschaft", kündigte Uwe Kölling, Geschäftsführer des TuS N-Lübbecke, einen starken Auftritt seines Teams gegen den HSV Hamburg im zweiten Halbfinale, das um 15.15 Uhr angeworfen wird, an. "Bei einem Final Four, denke ich, ist alles möglich - auch wenn der HSV als Lokalmatador ins Rennen geht und zunächst einmal das optisch leichtere Los erwischt hat", kommentierte Kölling die Auslosung. Der HSV Hamburg strebt nach 2006 seinen zweiten Pokalsieg und damit den zweiten nationalen Titel in der noch jungen Vereinsgeschichte an. Auf dem Weg zu diesem Titel hatten die Hamburger einen Bund mit der Glücksfee geschlossen, stellten sich ihnen auf dem Weg zum Final Four doch mit der HSG Tarp-Wanderup, TuSpo Obernburg, HBW Balingen-Weilstetten und dem VfL Bad Schwartau im Viertelfinale nicht gerade Schwergewichte der Branche in den Weg. Und auch die Halbfinal-Auslosung lässt die Hoffnungen der Hamburger steigen, auch wenn Sportdirektor Christian Fitzek offiziell nichts von einem Wunsch-Los wissen wollte: "Von einem Wunschgegner kann man beim TuS N-Lübbecke genauso wenig reden, wie beim VfL oder den Rhein-Neckar Löwen. Einen Wunschgegner gibt es beim Final Four nicht mehr. Wir müssen zweimal gewinnen, um den Pokal zu holen und fest steht, dass alle Partien Endspielcharakter haben."

Das Endspiel findet am 11. April um 13.15 Uhr statt. Ein eventuell notwendiges Spiel um Platz drei würde am Sonntag bereits um 10.45 Uhr angepfiffen.

(aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)


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