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26.04.2010 Champions League

Kieler Nachrichten: Sandström lässt den HSV Hamburg vom Final Four träumen

Überragender Torhüter ermöglicht 26:22-Sieg gegen Titelverteidiger Ciudad Real - Lindberg siebenfacher Torschütze -Schwalb: "Das war erst die erste Halbzeit"

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2010:

Hamburg. Drei Strafwürfe hatte er bereits gehalten, unter ohrenbetäubendem Jubel der 8000 Fans in der O2-World in Hamburg. Den letzten Siebenmeter fünf Sekunden vor dem Abpfiff entschärfte Per Sandström zwar nicht, doch mit sagenhaften 19 Paraden, was einer Quote von 51 Prozent entsprach, wahrte der 29-jährige Schwede dem HSV Hamburg alle Chancen. Mit diesem spektakulären Schlussmann im Rücken siegte der HSV trotz schwachen Starts im Viertelfinalhinspiel der Champions League mit 26:22 (11:8)-Toren gegen den spanischen Titelverteidiger Ciudad Real. Bester HSV-Schütze war der dänische Rechtsaußen Hans Lindberg mit sieben Treffern, bei den Spaniern traf Luc Abalo am häufigsten (7).
Trainer Martin Schwalb war ein Risiko eingegangen, als er Sandström schon nach 13 Minuten brachte - nachdem Bitter einen haltbaren Ball des starken Abalo über die Linie hatte rollen lassen. Das Spiel war längst nicht entschieden, es stand 3:4. "Aber ich hatte das Gefühl, dass ich irgendetwas machen musste", erklärte Schwalb später.

Sandström gab also die Initialzündung, nicht für die HSV-Abwehr, die 60 Minuten allerhöchstes Niveau bot, sondern für die Stars im Angriff. "Wir haben, vielleicht aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre, in den ersten Minuten in der Offensive etwas gehemmt gespielt, waren nicht frei im Positionsspiel", erklärte Schwalb hinterher. Eine Viertelstunde benötigten die HSV-Profis, um die Bremse zu lockern. Nach einem furiosen 9:1-Lauf führte der HSV plötzlich mit 16:9 (37.). Doch dann demonstrierte das Team von Talant Dushebajew seine Klasse und verkürzte wieder auf 21:19 (53.). Insbesondere Linksaußen Jonas Källmann, der nun als "Indianer" einer 5:1-Deckung agierte, und Torwart Arpad Sterbik stahlen dem HSV in dieser Phase viele Bälle. Bemerkenswert, dass der HSV nun nicht einbrach, trotz der dritten Zeitstrafe gegen Torsten Jansen (51.), und sogar den Vorsprung wieder ausbaute.

Euphorisch war nach dem Triumph gegen den Titelverteidiger allerdings niemand - kein Wunder angesichts der Erfahrung der bitteren Niederlagen in den letzten zwei Jahren, als Ciudad Real jeweils die Endstation bedeutete. Schwalb: "Das war erst die erste Halbzeit."

(von Erik Eggers, aus den Kieler Nachrichten vom 26.04.2010)


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