Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von living sports:

Peter Gentzel geht zurück nach Schweden.

Dass die Uhren der Torhüter anders ticken als bei anderen Sportlern, ist hinlänglich bekannt. So überraschte es wenig, dass der THW Kiel Anfang der Saison mit Peter Gentzel stolz einen 40-jährigen Neuzugang präsentierte. Der Verpflichtung des ehemaligen schwedischen Nationaltorwarts ging jedoch eine Hiobsbotschaft voraus. Der etatmäßige Kieler Tohüter Andreas Palicka verletzte sich schwer, und so suchte man bei den Kielern nach adäquatem Ersatz, um Palicka die nötige Zeit zur Regeneration zu geben. Die Verantwortlichen des THW Kiel wurden schnell fündig und präsentierten mit Peter Gentzel, der zuvor Teil der HSG Nordhorn war, eine perfekte Ergänzung des Kaders. Europameister, Weltmeister und Zweiter bei Olympia - die Erfolge sprechen eine deutliche Sprache.

Auch in der laufenden Spielzeit zeigte der dreifache Familienvater, dass mit ihm noch zu rechnen ist, und er war mehr als nur eine "Aushilfe" beim Rekordmeister. Ein Spiel, das besonders von seiner Klasse zeugte, war das Aufeinandertreffen der Kieler mit Ademar Leon in der Champions League im Februar, in dem Gentzel zum Matchwinner avancierte und den Spaniern ein ums andere Mal den Weg zum Torerfolg verwehrte. Dies lobte auch Teamkollege Christian Zeitz: "Kompliment an Peter Gentzel, er hat gezeigt, dass man auch mit 41 noch überragend halten kann."

Nun führt der Weg den gebürtigen Göteborger mitsamt Frau und Kindern zurück in die schwedische Heimat - aber mit Handball muss dann noch längst nicht Schluss sein. Denn trotz seiner inzwischen 41 Jahre gehört der Oldie noch lange nicht zum alten Eisen - und trotz seiner großen Erfahrung kann Peter Gentzel aus Kiel noch etwas neues mitnehmen. "Ich habe viel erlebt, aber die Stimmung im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen die Löwen war einfach unglaublich!"

(Von Rika Finck, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)