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03.06.2010 Handball international / Mannschaft

Pelle Linders wechselt zu Aufsteiger Aranäs

Von Dr. Oliver Schulz:

Pelle Linders wechselt vom FC Kopenhagen zum schwedischen Aufsteiger Aranäs HK.
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Nach Martin Boquist zieht es ein zweites ehemaliges Zebra vom FC Kopenhagen über den Öresund zurück in die schwedische Heimat. Kreisläufer Pelle Linders unterschrieb bei seinem Heimatklub HK Aranäs einen Einjahresvertrag. Der frischgebackene Aufsteiger in die Elitserien kann sich also auf einen hochkarätigen Neuzugang mit langjähriger internationaler Erfahrung freuen.
Erst vor wenigen Wochen wurde Martin Boquists Wechsel vom FC Kopenhagen zum schwedischen Zweitligaabsteiger IVH Västerås bekannt (siehe Extra-Bericht). Neben seiner Tätigkeit als Trainer wird "Boken", der das Trikot des THW Kiel von 2003 bis 2005 trug, als Handballlehrer am dortigen John-Bauer-Gymnasium arbeiten.

Auch sein Mitstreiter in Kiel und Kopenhagen, Pelle Linders, tritt den Weg zurück in die Heimat an. Nach fünf Spielzeiten kehrte er 2000 Skövde und der Elitserien den Rücken, um sich beim dänischen Spitzenklub Kolding IF zu versuchen. Von dort führte sein Weg nach weiteren fünf Jahren zum deutschen Rekordmeister THW Kiel. Das schwarzweiße Trikot mit der Nummer 3 tauschte Linders 2007 gegen den Kopenhagener Dress aus. In der Hauptstadt musste er zuletzt eine längere Verletzungspause hinnehmen, die mittlerweile allerdings der Vergangenheit angehört. Bereits im Achtelfinale der Königsklasse gegen den THW Ende März konnte der Schwede wieder mitwirken, wenn auch noch mit angezogener Handbremse.

Nach zehn Jahren zurück in Schweden
Für den früheren 73-maligen Nationalspieler schließt sich nach zehn Jahren im Ausland nun der Kreis. Der 34-Jährige kehrt als Spieler zu seinem ersten Verein Aranäs HK zurück. Die Mannschaft aus Kungsbacka hat soeben in überlegener Manier den Aufstieg in die Elitserien geschafft und wird nun für ihr langes Werben um den Kreisläufer belohnt. Am 24. Juli ist Trainingsauftakt für das Unternehmen 1. Liga mit bislang vier Neuzugängen.

Die Verantwortlichen messen dem erfahrenen Linders dabei große Bedeutung für die junge Truppe zu, die zukünftig nicht mehr von Mikael Franzén, sondern vom vom ebenfalls neu verpflichteten Dennis Sandberg trainiert wird: "Eine tolle Sache. Pelle kommt mit einer Menge Routine hierher und hat zudem schon früher für Aranäs gespielt. Natürlich ist er eine Verstärkung. Kreisläufer sind wichtiger als man glaubt. Er kann auch unsere jungen Spieler unterstützen", freute sich Co-Trainer Niklas Virolainen gegenüber der Zeitung "Kungsbacka Nytt".

Aranäs auch für Gentzel eine Option
Aranäs HK soll sich darüber hinaus weiterhin um die Kieler Torwartlegende Peter Gentzel bemühen, der seine Klasse gerade erst wieder im Champions League Finale gegen Barcelona eindrucksvoll unter Beweis stellte. Allerdings scheint sich auch sein früherer Verein Redbergslids Göteborg, mit dem Aranäs seit Jahren eine Zusammenarbeit pflegt, noch Chancen auf die Dienste des Routiniers auszurechnen.

Auch ein Verbleib in der Bundesliga wäre durchaus möglich gewesen. Wie "Aftonbladet" erfuhr, sollen mehrere Klubs Gentzel ein Angebot unterbreitet haben. Die Familie möchte allerdings nicht länger durch die Lande ziehen, sondern wird sich im neu gebauten Haus in Onsala - nur zehn Kilometer südlich von Kungsbacka - niederlassen. Ob der bald 42-Jährige nebenbei überhaupt weiterspielt, wird maßgeblich von seiner künftigen Arbeitsstelle bestimmt.

Doder der nächste Heimkehrer?
Zudem könnte ein weiterer Schwede vor einer Rückkehr in die Heimat stehen. Mittelmann Dalibor Doder hatte letzte Woche seinen Vertrag mit Reale Ademar León vorzeitig aufgelöst, offenbar weil Trainer Jordi Ribera zwar zunächst große Anstrengungen unternahm, den 100-maligen Nationalspieler zu verpflichten, ihn anschließend aber nicht allzu häufig einsetzte.

Doder schloss jüngst gegenüber "Expressen" nicht aus, nach fünf Spielzeiten in Spanien (Teucro, Aragón, León) in die Elitserien zurückzukehren. Das Blatt nannte Lugi Lund als eine mögliche Adresse, für das der 31-Jährige bereits von 1995 bis 2000 auflief. In diesem Falle hätten die Roten nach Kim Ekdahl du Rietz und Sebastian Lindell einen dritten aktuellen Nationalspieler in ihren Reihen. Aber auch weitere schwedische sowie zwei deutsche Vereine sollen ihr Interesse an "Dado" bekundet haben. Die Entscheidung soll nächste Woche fallen.

(von Dr. Oliver Schulz)


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