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07.06.2010 Bundesliga / Mannschaft

KN-Kommentar zur Meisterfeier des THW Kiel: Handball-Welthauptstadt

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.06.2010:

Handball und Kiel. Nach den grandiosen Erfolgen der vergangenen Jahre, einhergehend mit dem eisernen Schulterschluss zwischen Verein und Fans, schienen Steigerungsmöglichkeiten in dieser innigen Beziehung ausgeschlossen. Erst recht mit Blick auf die Manipulationsvorwürfe der Vergangenheit.
Irrtum. Das vergangene Wochenende hat gezeigt, dass Kiel auf einer neuen Euphoriewelle schwimmt. Der umgestaltete THW hat sich sehr schnell in die Herzen der Anhänger gespielt. Es fühlte sich an, als würde über die Meisterfeier ein frischer Wind fegen. Den Spielern schlug eine offene, ehrliche Freude entgegen. Ahlm, Omeyer und Co. schenkten diese Sympathie zurück. Nie war der Rathausplatz voller, nie die Stimmung ausgelassener.

Diese Begeisterung hat nicht allein mit den faszinierenden Siegen zu tun. Vielmehr spüren die Fans, dass der THW 2010 authentisch ist. Zum Gesamtpaket zählen auch Trainer und Umfeld. Alfred Gislason ist seit Dienstantritt voll akzeptiert, steht jetzt kurz vor einem Kultstatus. Positiv kommen auch Aufsichtsrat und Manager rüber. Wurde der Club zu Uwe Schwenkers Zeiten vielerorts als One-Man-Show verstanden, so ist jetzt Aufgabenteilung auf viele Schultern nach außen wahrnehmbar. Vater, Derad und Co. pflegen dabei eher leise Töne. Auch das kommt gut an.

Weiter gut für Handball und Kiel: Das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft. Uli Derad nannte Kiel kürzlich Welthauptstadt des Handballs. Er liegt richtig, und für diesen Status wird weiter seriös gearbeitet.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 07.06.2010)


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