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Filip Jicha:
"Wenn die Stimmung Zuhause gut ist, kann man sich voll
auf den Handball konzentrieren."
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Nach zwei Jahren beim TBV Lemgo kam
Filip Jicha
2007 zum THW Kiel. Längst hat sich der Rückraum-Akteur beim Deutschen
Meister und Champions-League-Sieger zu einem absoluten Leistungsträger
entwickelt. Die HBL-Redaktion sprach mit dem 28-jährigen Tschechen.
- HBL:
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Ihre letzte Saison war überaus erfolgreich für Sie und den THW Kiel.
Haben Sie inzwischen den Gewinn der Champions League und der Deutschen
Meisterschaft sowie die Wahl zum "Spieler der Saison" realisiert?
- Filip Jicha:
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In der entscheidenden Woche, in der wir am Ende der letzte Serie
alles gewonnen haben, herrschte in der Mannschaft und in Kiel eine
unglaubliche Stimmung. Diese Zeit haben wir sehr genossen. Das
größte Lob war, dass so viele Fans mit uns gefeiert haben. Aber nun
fangen wir wieder bei null an.
- HBL:
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Ihr Vertrag beim THW Kiel läuft bis 2014. Sie und der THW scheinen
sich sicher über eine langfristige Zusammenarbeit zu sein.
- Filip Jicha:
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Ich bin jetzt fünf Jahre in Deutschland, die mir wie eine Ewigkeit
vorkommen. So gesehen ist die Laufzeit bis 2014 wirklich lang. Ich
bin in Kiel sehr zufrieden, wurde schon mit vielen schönen Momenten
belohnt. Das Wichtigste ist aber, dass sich auch meine Familie hier
sehr wohlfühlt. Wenn die Stimmung Zuhause gut ist, kann man sich voll
auf den Handball konzentrieren.
- HBL:
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München ist seit einigen Jahren Schauplatz des Super Cups. Was verbindet
Sie außer dem Super Cup mit der süddeutschen Metropole?
- Filip Jicha:
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Ich bin in Pilsen aufgewachsen und habe die zweieinhalb Stunden nach
München schon oft zurückgelegt. Wenn ich in den Urlaub fliege, starte
ich von Prag oder von München aus. Und in der Allianz-Arena habe ich
den FC Bayern und AC Mailand gesehen. Ich freue mich wirklich, dass der
Super Cup wieder vor 10.000 Zuschauern in München stattfindet. Es werden
auch Fans aus Tschechien kommen, garantiert meine Eltern und meine Familie.
- HBL:
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Mit dem Super Cup endet traditionell die Vorbereitungszeit. Was denkt ein
Spieler, wenn es statt ins Trainingslager wieder um Punkte und Pokale geht?
- Filip Jicha:
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Man freut sich immer, wenn es endlich losgeht. Eine Vorbereitung ist immer
hart und notwendig, um erfolgreich zu sein. Sie ist aber nicht das, wofür
man eigentlich Handball spielt.
- HBL:
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Beim Super Cup stehen sich der Meister und der Pokalsieger, der zugleich
Vize-Meister ist, gegenüber. Machen der THW Kiel und der HSV Hamburg erneut
die Meisterschaft unter sich aus?
- Filip Jicha:
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Ich erwarte eher einen Vierkampf. Der THW und der HSV werden wieder
Top-Mannschaften der Liga sein. Ich rechne diesmal aber auch mit den
Rhein-Neckar Löwen und Flensburg.
(Das Interview führte die HBL)