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14.09.2010 Mannschaft

Zebra-Journal: Menzel wieder Teil des Teams

Ehemaliger THW-Rechtsaußen neuer Betreuer

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 27.08.2010:

Michael Menzel.
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Zwölf Jahre schleppte Roland Breitenberger Taschen und Getränke, war der Weckdienst oder besorgte das Essen für die Busfahrt. Im Juni 2010 ging der gebürtige Badener in die Betreuer-Rente, standesgemäß mit der Meisterschale. Ein THW-Meisterspieler wird jetzt sein Nachfolger. Kollege des zweiten THW-Betreuers, Oliver Thormählen, ist seit Juli Michael Menzel, von 1994 bis 2000 Rechtsaußen der "Zebras".
Ein Knorpelschaden im Knie zwang den gelernten Bergmann zum vorzeitigen Karriereende. Immerhin reichte es im Trikot der Nationalmannschaft vorher noch für die WM-Teilnahme in Kairo, mit dem THW stand er 2000 auch im Finale der Champions League gegen Barcelona, danach war Schluss mit der aktiven Karriere. Das fiel "Memel", der erst im Kreise einer Mannschaft richtig aufblüht, besonders schwer. Es folgte eine Odyssee durch OP-Säle, schließlich durch Gutachterbüros. Die Berufsgenossenschaft wollte das Knieleiden nicht als Berufsunfall anerkennen. Den THW sah Menzel nur noch von der Tribüne der Sparkassen-Arena.

Die Rückkehr folgte 2009, Menzel startete in seinem Berufsleben neu durch - und fand ausgerechnet bei seinem THW eine Stelle als Auszubildender, um den Beruf des Sport- und Fitnesskaufmannes zu erlernen. Mit 42 Jahren!

Für Michael Menzel kein Problem, die Berufsschule erledigt er souverän, ist zudem Klassensprecher. Als jetzt Ersatz für Roland Breitenberger gesucht wurde, hob er ganz schnell die Hand, bekam den Zuschlag. "Großartig", schwärmt er, "in der Nähe der Mannschaft fühle ich mich am wohlsten, sie ist wie eine zweite Familie."

Den ersten Härtetest bestand Menzel beim Trainingslager in Lingen. Die meisten Spieler waren überrascht, als sie erfuhren, dass ihr neuer Betreuer vor nicht all zu langer Zeit selbst ein THW-Idol war. Und was empfindet Menzel, wenn er seinen Nachfolgern jetzt die Getränke servieren oder ihnen die dreckige Wäsche abnehmen muss? Auch kein Problem. "Nein, wieso. Für mich ist wichtig, dass ich wieder im Kreise der Mannschaft bin. Allein das zählt."

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 27.08.2010)


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