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30.12.2010 Bundesliga

KN-Kommentar: Zwischenbilanz der Handball-Bundesliga: Kiels Hoffnung heißt Rudolph

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2010:

Handball-Bundesligist THW Kiel beschließt das Jahr fünf Punkte hinter dem HSV Hamburg. Dürfen die Fans trotzdem auf die siebte Meisterschaft in Folge hoffen? Nein. Oder doch?
Der ewige Vizemeister hat zwar noch hohe Hürden vor sich, weshalb Trainer Martin Schwalb von der "schwersten Rückrunde aller Zeiten" spricht. Aber in der vergangenen Saison nahmen die Hamburger auch aus Berlin, Mannheim, Kiel und Flensburg sieben Punkte mit.

Bleiben sie von Verletzungen in THW-Dimensionen verschont, sind sie nur von ihrem Präsidenten zu stoppen. Andreas Rudolph ermöglichte mit seinen Millionen einen erlesenen Kader, aber seine Ungeduld wächst. Auf Investitionen, so hat es der Unternehmer erlebt, folgen Gewinne. Auch in der Saison 2009/2010 zerbrach die Mannschaft an dem von ihm aufgebauten Druck, verspielte kurz vor dem Ziel das Polster im Heimspiel gegen den THW. In dieser Saison hat er die Schrauben noch einmal angezogen. Er zitierte das Team, das zu Beginn schwächelte, zum Rapport auf seine Finca nach Mallorca. Entlarvend auch die TV-Bilder am Dienstag, als er Schwalb anbrüllte: Ein 12:17-Rückstand zur Halbzeit gegen Aufsteiger Ahlen-Hamm genügte, um ihn explodieren zu lassen.

Bekommen die HSV-Spieler ihn, Kiel und Berlin in den Griff, haben sie sich den Titel auch verdient. Berlin? Sollten Kiel und Hamburg das "Final4" der Champions League erreichen, haben sie 16 harte Spiele und acht Reisen mehr absolviert als die Füchse. Ein Vorteil, der entscheidend sein könnte.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 30.12.2010)


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