22.01.2011 | Mannschaft / Vorbereitung |
Sie alle nehmen die WM unterschiedlich wahr. Gislason ist "ein bisschen gelangweilt", sieht "selten schnelle Mitte" und "zu viele Zeitstrafen". Mit den Isländern ist er sehr zufrieden und mit seinen THW-Assen Momir Ilic ("okay"), Aron Palmarsson ("gegen Ungarn überragend"), Kim Andersson ("spielt weniger als erwartet") sowie Thierry Omeyer, Jerome Fernandez, Dominik Klein und Christian Sprenger größtenteils auch. Zum Halbfinale und Finale wird auch Gislason nach Schweden reisen. Seine Spieler in Kiel haben dann vier Tage frei. "Ihre Belastung ist viel höher als die der WM-Spieler."
Zu gern wäre auch Andreas Palicka im eigenen Land dabei gewesen. Sein Vorhaben, kein einziges Spiel zu sehen, hat nicht geklappt. Zwar will er noch immer möglichst wenig an die WM denken und hat Freundin Sandra nebst Hund Elvis nach Schweden geschickt ("Ich bin im Moment kein lustiger Mann"), aber die Spiele der "Tre Kronor" schaut er nichtsdestotrotz. "Ich fühle irgendwie gar nichts dabei. Das ist ein komisches Gefühl. Ich ärgere mich noch immer und muss einfach nach der WM ein paar Gespräche führen."
Ganz entspannt sieht es indes in der Gefühlswelt von Christian Zeitz aus. Ihm sei klar gewesen, dass Deutschland gegen Frankreich keine Chance habe. Und ob es bei ihm vor dem Fernseher in den Fingern kribbele? "Kein bisschen, ehrlich! Jetzt weiß ich, dass ich im Februar fit bin. Sonst bin ich immer mit schlechter Laune und schlechten Kritiken zurückgekehrt."
Ein Pfiff, kurze Pause zwischen zwei Runden. Co-Trainer Ole Viken kramt ein Bündel Handball-Klebebilder aus der Tasche, will fehlende Bilderchen für seinen zwölfjährigen Sohn Julian ertauschen. "Die meisten Spieler wussten gar nicht, dass es diese Bilder und das Album gibt", sagt Viken. Tauschpartner Fehlanzeige! Aber Viken verrät: "Christian Zeitz ist sehr selten."
Der Beste der Besten, der Tscheche Filip Jicha, ist ebenfalls nicht dabei in Schweden. Vor dem Finale soll er in Malmö die Auszeichnung zum Welthandballer entgegennehmen. Ausgerechnet dort, wo er nicht selbst auf dem Parkett eingreifen darf.
(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 22.01.2011)
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