29./30.05.2011 - Letzte Aktualisierung: 30.05.2011 | Europapokal |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Am Wochenende fand in der Kölner Lanxess-Arena das "Final4" um die Champions League statt. |
Die beiden deutschen Starter, der kommende Meister HSV Hamburg sowie die Rhein-Neckar Löwen, mussten ihre Hoffnungen auf den ersten Titel in der Königsklasse bereits am Samstag nach ihren Halbfinals begraben. Die Rhein-Neckar Löwen lieferten dem FC Barcelona in einer hektischen Partie mit Fehlern auf beiden Seiten einen harten Kampf, zogen letztlich aber mit 28:30 (12:12) den Kürzeren. Der HSV Hamburg unterlag anschließend dem spanischen Vizemeister Ciudad Real. Nach gutem Start gerieten die Hansestädter bereits zur Halbzeit (10:12) ins Hintertreffen und lagen Mitte des zweiten Durchgangs sogar mit 14:20 zurück. Mit einem Kraftakt robbte sich Hamburg noch einmal heran, doch nachdem Hans Lindberg beim Stand von 20:22 mit einem Strafwurf an Hombrados scheiterte, konnte Ciudad Real auch ohne den früh ausgefallenen Sterbik einen 28:23-Sieg einfahren.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2011:
Vor 19 250 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Arena ragten Torhüter Danijel Saric und Jesper Nöddesbo (8) beim FC Barcelona heraus. Für Ciudad Real warfen Mariusz Jurkiewicz (5) und Kiril Lazarov (5/2) die meisten Tore. Vorjahressieger THW Kiel war im Viertelfinale an Barcelona gescheitert.
Zuvor hatte sich der HSV Hamburg Platz drei und 100 000 Euro Prämie gesichert. Der deutsche Meister gewann das "kleine Finale" gegen den Bundesliga-Kontrahenten Rhein-Neckar Löwen mit 33:31 (15:13).
Die Spieler des deutschen Meisters HSV Hamburg trösteten sich nach dem verpassten Sprung auf Europas Handball-Thron bei einem Abendessen mit ihren Frauen, die Rhein-Neckar Löwen gaben sich nach der erneut erfolglosen Titeljagd selbstkritisch: Die beiden Bundesligisten haben beim Final-Four-Turnier der Champions League das Halbfinal-Kräftemessen mit den spanischen Spitzenklubs Ciudad Real und FC Barcelona trotz des Heimvorteils in Köln verloren, die Bewertungen fielen unterschiedlich aus. "Ich bin ein bisschen traurig, aber das macht unsere Saison nicht kaputt. Wir werden nach Hause fahren und am Mittwoch die Meisterschale mit hoch erhobenem Haupt in Empfang nehmen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb nach der 23:28-Niederlage vor 19 250 Zuschauern gegen Angstgegner Ciudad Real. Die enormen Kraftanstrengungen beim Kampf um den Gewinn der ersten deutschen Meisterschaft machte Schwalb für den enttäuschenden Auftritt seiner Mannschaft verantwortlich. Man verliere sehr viele Körner, wenn man wie der HSV unter Druck gestanden habe, deutscher Meister zu werden, so Schwalb, der nach der Saison Geschäftsführer wird. Immerhin sicherten sich die Hanseaten Platz drei.
Das Spiel des HSV war gegen die wohl beste Abwehr der Welt im Angriff viel zu fehlerhaft, einige Leistungsträger wirkten saft- und kraftlos. So musste sich der HSV Ciudad zum vierten Mal in Folge in der Königsklasse geschlagen geben. Dennoch blickte Schwalb positiv in die Zukunft: "Der HSV Hamburg wird noch viele Chancen kriegen, die Champions League zu gewinnen. Der HSV ist gut aufgestellt." Die Feier-Reise nach Mallorca, die der HSV kürzlich nach Feststehen der Meisterschaft gemacht hatte, wollten die Hamburger als Grund für das Versagen nicht gelten lassen. "Wer das als Argument nimmt, versteht nichts", grummelte Rechtsaußen Hans Lindberg.
Bitter enttäuscht waren unterdessen die Rhein-Neckar Löwen nach der etwas unglücklichen 28:30-Niederlage gegen den spanischen Champion FC Barcelona, der im Viertelfinale Titelverteidiger THW Kiel ausgeschaltet hatte. "Ich konnte nicht an die Leistung von Slawomir Szmal anknüpfen. Wenn er 60 Minuten durchgespielt hätte, hätten wir gewonnen", sagte Löwen-Schlussmann Henning Fritz. Der überragende polnische Nationaltorhüter Szmal musste Mitte der zweiten Halbzeit mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel seinen Platz für Fritz räumen. In dieser Phase setzten sich die Katalanen von 20:20 (46.) auf 25:20 (50.) ab. "Das war der Knackpunkt. Der Vorsprung von Barcelona war zu groß", meinte Uwe Gensheimer, der als erfolgreichster Schütze der Königsklasse in dieser Saison auf 118 Tore kam.
Damit platzte erneut ein Trophäentraum der weiterhin titellosen Badener. Trainer Gudmundur Gudmundsson nahm seine Spieler aber in Schutz und bemängelte die Einstellung des Umfelds. "Die Erwartungen an die Mannschaft sind sehr hoch. Da ist der Verein auch ein bisschen selber schuld. Wir werden sehr oft sehr hart kritisiert", sagte Gudmundsson und forderte zu mehr Ruhe auf: "Es ist ein langer Weg nach oben."
(aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2011)
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