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08.09.2011 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Wo ist eigentlich Andersson?

KN-Test: Im neuen Manager-Spiel von Sport1 fehlte nicht nur der Torwart der SG Flensburg-Handewitt

Aus den Kieler Nachrichten vom 08.09.2011:

Kiel. Eingeloggt und losgelegt, das Handball-Herz schlägt höher. Alle Möglichkeiten in der Bundesliga liegen vor jedem Neu-Manager. Wirklich alle? Weit gefehlt, stellt sich heraus, als die KN-Sportredaktion das neue Manager-Spiel von Sport1 unter die Lupe nimmt. Gleich der erste Wunschtransfer, der von Mattias Andersson, scheitert. Woran? Der Schwede ist unauffindbar. Laut Sport1 sind technische Probleme der Grund für sein Fehlen. Und der Torhüter der SG Flensburg ist nicht der Einzige, für den die virtuelle Saison verspätet beginnt.
Auch Füchse-Neuzugang Iker Romero, der als großes Talent gehandelte Mait Patrail (TBV Lemgo) und Momir Rnic (FA Göppingen) fehlen. Das macht die Zusammenstellung eines schlagkräftigen und gleichzeitig erschwinglichen Kaders nicht einfacher.

Die Spieler gibt es in vier Preisklassen: Ein "Superstar" wie Filip Jicha (THW Kiel) kostet eine Million - der Flensburger Lars Kaufmann, beim Ligaauftakt in Kiel (21:35) nur ein Mitläufer, übrigens auch. Darüber hinaus gibt es "Leistungsträger" wie Momir Ilic (800 000 Euro/THW), "Mittelklasse-Spieler" (Andreas Palicka, 300 000 Euro/THW) und "Nobodys", die für 50 000 Euro zu haben sind. Wer plant, alle "Lieblinge" in einem Team zu vereinen, wird mit seinem Budget nicht auskommen.

Überhaupt, die Preise. Eine Million für THW-Torhüter Thierry Omeyer, der seinen Wert aller Voraussicht nach mit Parade um Parade bestätigen wird, ist gerechtfertigt. Aber wer zahlt 800 000 Euro für Tobias Karlsson (Flensburg) oder Oliver Roggisch (RN Löwen), die als Abwehrspezialisten nur in den seltensten Fällen durch Tore punkten, aber ständig Gefahr laufen, Abzüge zu bekommen? So kassierte Roggisch in der vergangenen Saison 29 Zeitstrafen und drei Rote Karten - das wäre ein Minus von 73 Punkten. Und warum zählen die Punkte des Kapitäns doppelt? Auf lange Sicht wird das Bewertungssystem den tatsächlichen Leistungen nicht gerecht.

Je tiefer man in die Manager-Welt vordringt, desto deutlicher wird, dass das Projekt in den Kinderschuhen steckt. So ist im Regelwerk, das offenbar vom Fußball-Manager übernommen wurde, von "Startelf" zu lesen. Der Transferwert der Spieler soll sich je nach Leistung ändern. Wie, das war nach dem ersten Spieltag unklar. Außerdem fehlten in der Datenbank die bereits gewonnenen Punkte einiger Spieler.

Auch die Promi-Liga, in der echte Profis ihr Managertalent erproben sollen, erfreut sich keiner großen Beliebtheit. Zwar hat Sport1-Experte Stefan Kretzschmar ein Team aufgestellt (siehe unten), in der THW-Mannschaft ist das Spiel jedoch kein Thema, wie Dominik Klein verrät. "Aber wenn Titi (Omeyer, d.Red.) mal eine Mannschaft zusammenstellt, möchte ich gerne in seiner Aufstellung sein. Dann bekomme ich vielleicht mehr Gegenstoß-Pässe", scherzt der Linksaußen, der das Spiel für "eine super Sache" hält, "die sich im Fußball unter den Fans ja schon lange durchgesetzt hat".

Ein Blick auf die Fußball-Variante des Sportsenders, und es wird offensichtlich, dass die VIP-Tickets und das Star-Treffen nur mit der kostenpflichtigen Variante zu gewinnen sind. Bei den Fußballern führen drei Premium-Nutzer die Tabelle an. Die KN-Punkte für das Manager-Spiel: plus fünf für die Idee, minus zwei für die unrealistische Leistungsbewertung, minus drei für die unvollständige Spieler-Datenbank, minus zwei für die Zwei-Klassen- Gesellschaft, die durch den kostenpflichtigen Extra-Etat geschaffen wird. Das Ergebnis: minus zwei Punkte, eine Zeitstrafe also. Für Sport1 bedeutet das: Absitzen und noch einmal neu starten.

Die erste Sieben von Stefan Kretzschmar
Auch Stefan Kretzschmar hat ein Team aufgestellt. "Leider konnte ich mir keinen Kieler leisten", sagt der Sport1-Experte, der sich so entschieden hat: Max Schubert (Linksaußen/FA Göppingen), Robert Weber (Rechtsaußen/SC Magdeburg), Patrick Wiencek (Kreisläufer/VfL Gummersbach), Nicolai Weber (Torhüter/HSG Wetzlar), Adrian Pfahl (Rückraum rechts/Gummersbach), Fabian van Olphen (Rückraum links/Magdeburg), Drago Vukovic (Rückraum mitte/TuS N-Lübbecke).

Die Regeln, der Weg, das Ziel
Anmelden, Team aufstellen - so einfach soll es sein. In der Tat reichen eine E-Mail-Adresse und ein paar Klicks auf http://handballmanager.sport1.de, um Manager zu werden. In der kostenlosen Basisversion stehen drei Millionen Euro zur Verfügung, um mindestens neun und maximal 13 Spieler einzukaufen. Wer seinen Etat auf fünf Millionen aufstocken will, muss 4,99 Euro zahlen. Die Transferwerte der Handballer sind abhängig von ihrer tatsächlichen Leistung. Für jeden Spieler, den der Manager aufstellt, gibt es Punkte. Fünf, wenn der Auserwählte mit seinem realen Team siegt. Zwei bei einem Remis. Pro Tor oder Parade kommt ein weiterer hinzu. Wird ein Spieler verwarnt, wird einer abgezogen, ebenso bei einem verworfenen Siebenmeter. Eine Zeitstrafe hat zwei "Miese" zur Folge, eine Disqualifikation fünf. 15 Minuten vor dem Anpfiff der ersten realen Partie des Spieltages muss der Manager aus seinem virtuellen Kader ausgewählt haben. Was gibt es zu gewinnen? VIP-Tickets für die Pokalendrunde in Hamburg, ein Treffen mit Stefan Kretzschmar oder mit den Stars des All Star Games 2012.

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 08.09.2011)


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