THW-Logo
23.10.2011 Champions League

Champions League: Füchse Berlin unterliegen Atletico Madrid

Am vierten Spieltag hat es die Füchse Berlin dann doch erwischt: Der Champions-League-Debütant aus der Bundeshauptstadt unterlag am Sonntagnachmittag in der heimischen Max-Schmeling-Halle dem dreifachen Königsklassensieger BM Atletico Madrid (vormals Ciudad Real) mit 33:37 (15:17). Vor knapp 8.700 Zuschauern wussten der Tabellendritte und nächster THW-Gegner in der TOYOTA Handball-Bundesliga aber über weite Strecken zu überzeugen.
Ausgeglichene erste Halbzeit
In einer rasanten Partie vergaben die Füchse gleich in den ersten zwei Spielminuten eine Menge Großchancen, ehe Canellas die Gästeführung erzielte. Doch die Berliner kamen unter der Anfeuerung ihrer Fans schnell in die Partie rein, insbesondere der überragende Spielmacher Barlomiej Jaszka fand immer wieder Lücken in der als äußerst sattelfest geltenden 5:1-Deckung des spanischen Vizemeisters. Dieser verzichtete zunächst auf die Dienste von Abwehrchef Didier Dinart, stattdessen stand Mariusz Jurkiewicz im Zentrum hinter dem vorgezogenen Källman. Obwohl sich sowohl Sterbik als auch Heinevetter ein ums andere Mal auszeichnen konnten, entwickelte sich eine torreiche Partie, bei der die Gäste zumeist vorlegten, sich die Berliner aber nicht abschütteln ließen und in der ersten Halbzeit keinen Drei-Tore-Rückstand zuließen. Zweimal sogar, beim 5:4 per Gegenstoß durch Nincevic und beim 13:12 durch Christophersen, gingen die Füchse in Führung, doch bis zum Pausenpfiff erarbeitete sich das Kollektiv von Talant Dujshebaev einen 17:15-Vorsprung.
Atletico zieht vorentscheidend davon
Nach dem Seitenwechsel drängten die Bundeshauptstädter aber auf den Ausgleich - und wurden belohnt: Christophersen verkürzte mit einem Unterharmwurf auf 19:20, Heinevetter parierte gegen Luc Abalo und Nincevic gelang per Gegenstoß das 20:20. Die Max-Schmeling-Halle kochte, doch Atletico Madrid blieb cool: Entrerrios konterte postwendend per Hüftwurf, ehe der mittlerweile ins Tor beorderte Hombrados hintereinander die Würfe von Christophersen, Richwien und Nincevic vereitelte. Als dann auch noch Jaszka nach einem Foul an Guardiola die erste Zeitstrafe der Partie kassierte, drehten die Gäste in Überzahl auf und eilten durch Canellas, Fernandez und Jurkiewicz auf 24:20 davon. Die Berliner versuchten es nun mit der Brechstange, den ersten größeren Rückstand wieder wettzumachen, fingen sich aber dadurch Konter ein: Nach dem 29:22 durch Entrerrios (46.) war die Partie so gut wie entschieden, ein 9:2-Lauf der Spanier binnen zehn Minuten hatte die Berliner Hoffnungen auf eine Überraschung zunichte gemacht.
Reservisten halten Niederlage in Grenzen
Dagur Sigurdsson wechselte in der Schlussviertelstunde durch, brachte mit Sellin, Löffler, Pevnov, Romero und Stenbäcken Akteure, die sonst eher zu wenig Spielzeit kommen. Und diese dankten es ihrem Trainer: Als Stenbäcken gar auf 28:31 (51.) verkürzte, keimte bei den Fans noch einmal Hoffnung auf. Doch Atletico Madrid ließ sich nicht mehr aus dem Konzept bringen und siegte letztlich verdient und ungefährdet mit 37:33.
Sigurdsson vermisste das "kleine Etwas"
Madrids Trainer Talant Dujshebaev fand nach dem Spiel aber große Anerkennung für die Gastgeber: "Wir hatten vor zwei Jahren hier ein Freundschaftsspiel gegen Berlin gespielt. Damals waren sie 10. in der Liga, jetzt spielen sie in der Königsklasse. Bob Hanning und Dagur Sigurdsson haben hier unglaublich gute Arbeit geleistet." Und auch Berlins Coach war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft: "Ich bin zwar ein bisschen traurig, denn wir hatten uns durchaus Chancen ausgerechnet. Teilweise haben wir richtig gut gespielt, aber man schafft keine 40 Tore gegen Madrid. Sie haben nur sehr wenige Konterchancen zugelassen. Im Angriff haben wir sehr gut gespielt bis auf die zehn Minuten in der zweiten Halbzeit", so Dagur Sigurdsson, dem in der Max-Schmeling-Halle am Sonntag das "kleine Etwas" fehlte, das seine Mannschaft zu den Heimsiegen gegen Kiel und Hamburg in der vergangenen Saison trieb.

(aus Berlin: Sascha Krokowski)

Champions League, Gruppe B, 4. Spieltag: 23.10.11, So., 15.30: Füchse Berlin (GER) - BM Atletico Madrid (ESP): 33:37 (15:17)

Logo Berlin Füchse Berlin (GER Flagge GER):
Heinevetter (1.-43., 11/1 Paraden), Stochl (43.-60., 3 Paraden); Löffler (2), Laen (3), Thümmler (n.e.), Spoljaric (1), Richwien, Pevnov, Romero (1), Stenbäcken (2), Bult (1), Sellin, Jaszka (10), Nincevic (4), Petersson (4), Christophersen (5); Trainer: Sigurdsson
Logo BM Atletico Madrid (ESP Flagge ESP):
Hombrados (33.-60., 10/1 Paraden), Sterbik (1.-33., 7 Paraden), Fernandez (5), Källman (3), Guardiola, Markussen, Aguinagalde (3), Davis (2), Parrondo (4/1), Abalo (2), Rodriguez (2), Canellas (5/1), Jurkiewicz (1), Entrerrios (4), Dinart, Lazarov (6/1); Trainer: Dujshebaev
Schiedsrichter:
Matija Gubica / Boris Milosevic (Kroatien)
Zeitstrafen:
Berlin: 2 (Jaszka (37.), Sellin (45.));
Madrid: 2 (Källman (40.), Dinart (58.))
Siebenmeter:
Berlin: 1/0 (Hombrados hält Bult (49., Nachwurf verwandelt));
Madrid: 4/3 (Heinevetter hält Lazarov (29.))
Spielfilm:
1. Hz.: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2 (5.), 2:3, 3:3, 3:4, 5:4 (8.), 5:6, 6:6, 6:8 (12.), 8:8, 8:10 (17.), 9:10, 9:11, 11:11, 11:12, 13:12 (22.), 13:14, 14:14, 14:16, 15:16, 15:17;
2. Hz.: 16:17, 16:18, 17:18, 17:19 (33.), 18:19, 18:20, 20:20 (36.), 20:24 (40.), 21:24, 21:27, 22:27, 22:29 (46.), 23:29, 23:30, 25:30, 25:31, 28:31 (51.), 28:33, 29:33, 29:34, 30:34 (56.), 30:35, 31:35, 31:37, 33:37.
Zuschauer:
8.683 (Max-Schmeling-Halle, Berlin)


(23.10.2011) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite