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13.12.2011 Umfeld

"inteam": Launige Feier mit tiefen Einblicken

Alfred Gislason und Stefan Kretzschmar im Gespräch mit Gerhard Delling

Talkrunde: TV-Moderator Gerhard Delling, Stefan Kretzschmar und Alfred Gislason
Klicken Sie zum Vergrößern! Talkrunde: TV-Moderator Gerhard Delling, Stefan Kretzschmar und Alfred Gislason
Unter dem Motto "inteam" trafen sich Mannschaft und Sponsoren des THW Kiel zur gemeinsamen Weihnachtsfeier in der Business Lounge der Sparkassen-Arena. Höhepunkt der Veranstaltung war eine Gesprächsrunde mit THW-Trainer Alfred Gislason und dessen ehemaligem Schützling und heutigen Sport1-Kommentator Stefan Kretzschmar. Moderiert wurde die launige Runde, in der beide Gesprächspartner tiefe Einblicke gewährten, von TV-Moderator Gerhard Delling.
Rund 90 Minuten lang plauderten Alfred Gislason und Stefan Kretzschmar vor rund 250 Gästen über die vor allem die Vergangenheit und die Gegenwart des Handballs. Recht früh wurde dabei deutlich, dass Kretzschmar nicht der einfachste Schüler von Gislason war: "Mich nervt es einfach, wenn Menschen, die mit soviel Talent ausgestattet sind, nichts daraus machen", sagte der ehemalige Magdeburger Coach mit einem Seitenblick auf Kretzschmar. "Als ich nach Magdeburg kam, musste ich erst einmal klar machen: Das ist nicht der SC Kretzschmar, das ist nicht der Club des ,King of Currywurst'." Der Linksaußen habe ihm anfangs "tierische Probleme" bereitet. Beim THW Kiel habe er indes nichts an der Disziplin der Mannschaft zu bemängeln, schob der Erfolgstrainer nach. "Ich habe Vertrauen zu meinen Spielern, denn sie wissen genau, was sie in ihrer spärlichen Freizeit tun oder lassen sollten. Ich weiß, dass sie nicht übertreiben."

Andekdoten aus gemeinsamen Zeiten
TV-Moderator entlockte den beiden Handball-Stars einige Geheimnisse.
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Das sei bei Kretzschmar und Co. ganz anders gewesen. Gislason erinnerte an ein Champions-League-Spiel auf Island, bei dem der Linksaußen gemeinsam mit seinem Zimmerkollegen und dem zweiten Torwart aus der Rolle gefallen war. "Das habe ich allerdings erst später gemerkt." Unbemerkt hatten sich die drei damals aus dem Hotel geschlichen. "Weil sonntags in Reykjavik nichts los ist, wollten wir halt am Sonnabend vor dem Spiel einen Drink nehmen", wie Kretzschmar es sagt. Aus dem einen Drink wurden zehn, "und auf dem Nachhauseweg lockte noch eine Disco". Im Spiel habe er zwölf Tore gemacht. "Das beste Spiel meines Lebens." Alles schien gut, so Kretzschmar. Bis zum Training nach dem Spiel, das laut Kretzschmar für Gislason das wichtigste des Jahres war. "Weil er der größte Held der Insel ist. Alfred kam mit hochrotem Kopf in die Halle und zählte uns aus." Der Trainer hatte das Video des Spiels mit isländischem Kommentar analysiert. "Und in der 40. Minute sagt der Kommentator, als ich mein neuntes Tor gemacht hatte, das sei doch verwunderlich, schließlich habe er mich doch am Vorabend volltrunken um 4 Uhr in der Disco gesehen. Ich hätte nie geglaubt, dass Alfred dies auf diesem Wege herausfinden würde." Die Geschichte des Island-Spiels war eine der Anekdoten, die die Gäste der "inteam"-Weihnachtsfeier zu hören bekamen. Sie erfuhren auch, dass Gislason - ganz im Gegensatz zu seiner Frau - kein Weihnachtsfreund ist. "Weil man Heiligabend nicht trainieren kann?", warf Delling ein - und erntete dafür nicht nur viele Lacher, sondern auch wissendes Kopfnicken aus der aktuellen Mannschaft des Coaches.

Auch Gislason war als Spieler kein Kind von Traurigkeit
Entspannter Gesprächspartner: Alfred Gislason.
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Der berichtete, auch er sei als Spieler kein Kind von Traurigkeit gewesen, habe vor einem wichtigen Uni-Vortrag über das Mittelalter nach dem ersten Pokalsieg seiner Mannschaft bis 5 Uhr im Whirlpool mit Champagner gesessen. "Vier Stunden später habe ich nur dummes Zeug geredet, die Prüfung aber trotzdem bestanden." Heute habe er Spaß daran, seiner Mannschaft zuzuschauen. "Auch, wenn es während des Spiels nicht so aussieht." Dann sei er in seiner eigenen Welt. "Die Spieler beschweren sich sogar manchmal aus Angst vor ungewollten Schlägen, dass ich so mit den Armen rumfuchtele", lachte Gislason. "Aber ich lebe und liebe dieses Spiel, später schäme ich mich manchmal, wenn ich mich noch einmal im Fernsehen sehe."

Kretzschmar lobte, dass man den Kieler Handballern ansehe, dass sie alles dem Erfolg unterordneten." Da fällt auch in der Freizeit keiner aus der Rolle, das sind alles Hochprofis." Schade sei allerdings, dass man angesichts des engen Terminplan Erfolge kaum noch feiern könne. "Das war früher anders. Heute ist das bei den Spielern tief verankert."

Von der Bandscheibenvorwölbung bis zu Kreislaufproblemen
"Alfred war ein harter Trainer": Stefan Kretzschmar.
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Gislason hatte am Montagabend nach eigenem Bekunden noch nicht eine Sekunde des tollen 30:25-Erfolgs gegen Hamburg gesehen. "Ich habe mich den ganzen Tag lang mit Berlin beschäftigt." Freizeit habe er im November und Dezember noch weniger als die Spieler. "Ich arbeite vor allem in dieser Zeit sieben Tage für den Handball. Aber ich habe das Glück, mein Hobby zum Beruf gemacht zu haben. Auch, wenn das manchmal sehr anstrengend ist." Und auch Kretzschmar ist mit seiner Rolle nach dem Handball zufrieden: "Es gibt keinen einfacheren Job, als Handball zu kommentieren."

Gislason sei ein harter Trainer gewesen, berichtete Kretzschmar. "Er gehörte ja auch der Sorte Spieler an, die mit gebrochenem Bein noch gespielt hätten. Das erwartet er auch heute von seinen Akteuren." Er erinnerte sich an eine "Bandscheibenvorwölbung", mit der ein wichtiges Spiel bestreiten musste. "Ich hatte unglaubliche Schmerzen", grinste Kretzschmar. Und Gislason erwiderte lachend: "Das war für mich wie Kreislaufprobleme." Diesbezüglich sei er aber viel ruhiger geworden, so Gislason: "Ich höre auf die Ärzte." Er hoffe, noch lange in Kiel Trainer bleiben zu können. "Aber ich weiß auch, dass man es sich beim THW nicht erlauben kann, zwei oder drei Jahre hintereinander nicht Meister zu werden." Entspannung vom Dauerstress finde er in seinem Haus in Sachsen-Anhalt, wo nicht einmal sein Handy Empfang habe. "Und beim Fahrradfahren. Normalerweise fahre ich zweimal die Woche mindestens zwei Stunden. Das ist momentan schwierig: Erstens haben wir ein Riesen-Programm zu absolvieren, zweitens ist es zu kalt, und drittens haben sie mir mein Fahrrad geklaut."

Einladung zur nächstmöglichen Titelsause
Auf die Frage, was in diesem Jahr anders als in der vergangenen Saison laufe, antwortete Alfred Gislason: "Ich habe nicht viel anders als im Jahr davor gemacht, aber wir sind bisher ohne große Verletzungen durch die Saison gekommen. Und man merkt, dass die Jungs richtig Spaß haben. Aber ich kenne einige Spieler, die jetzt schon an der Belastungsgrenze sind. Und die müssen bei der Europameisterschaft acht Spiele in zwei Wochen absolvieren." Natürlich träumten die Zebras davon, eine perfekte Serie hinzulegen. "Ich habe halt das Glück, dass die Jungs besessen darauf sind, alles zu gewinnen", so Gislason. Ein Durchmarsch der Kieler sei nicht im Sinne des Handballs, sagte Kretzschmar mit Blick auf die THW-Spieler, "deshalb appelliere ich an Euer Verantwortungsgefühl." Dafür erntete er ein bestimmtes Kopfschütteln der THW-Akteure und viele Lacher aus dem Publikum, das den Talk-Gästen mit lang anhaltendem Applaus für eine kurzweilige Diskussion dankte. Für Kretzschmar gab es von Sabine Holdorf-Schust ein THW-Trikot mit dessen "alter" Nummer 73 und die Einladung zur nächstmöglichen Titelsause auf dem Rathausplatz. "Dann siehst Du, dass in Kiel Erfolge nicht nur verbucht, sondern richtig gefeiert werden!"

(Christian Robohm)

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