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19.12.2011 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Löwen wieder zahnlos

Nielsen nach Niederlage in Flensburg: "Das erste Mal ein Ziel verfehlt" - Bitter rettet HSV

Aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2011:

Flensburg. Geld gleich Erfolg? Bei den Rhein-Neckar Löwen geht diese Gleichung auch in der Saison 2011/2012 nicht auf. Obwohl der dänische Investor Jesper Nielsen in den vergangenen Jahren unzählige Euro-Millionen in den Club pumpte, blieb der anvisierte Aufstieg zu einem der besten Handball-Clubs der Welt ein Wunschtraum.
Am Sonnabend mussten die Badener mit der 34:37-Bundesliga-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt den nächsten Rückschlag im Kampf um die direkte Champions-League-Qualifikation hinnehmen. Nur drei Tage nach dem bitteren Pokal-Aus gegen Meister HSV Hamburg schlichen die Löwen erneut enttäuscht vom Parkett. "Wir haben gegen Hamburg und Flensburg zwei sehr gute Spiele gemacht, aber unterm Strich stehen wir mit leeren Händen da", sagte Spielmacher Andy Schmid.

Derweil machte sich die SG Flensburg-Handewitt das schönste Weihnachtsgeschenk selbst. "Zum ersten Mal haben wir in dieser Saison gegen ein Top-Team gewonnen", jubelte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Es war ein emotionales Verfolgerduell, in dem die Badener zeitweise Vorteile hatten. Gleich nach Wiederbeginn schien der Auswärtssieg Konturen anzunehmen. Bjarte Myrhol traf zum 18:21. Doch dann mussten die Löwen in einer 4:6-Unterzahl agieren. Die Flensburger glichen aus, gingen auf die Überholspur und schafften ideale Voraussetzungen für ihre Weihnachtsfeier am Abend. "Wir freuen uns über die beiden Punkte", sagte SG-Kapitän Tobias Karlsson. "Wir haben aber auch das Gefühl, dass in unserem Team noch mehr Potenzial steckt."

Mäzen Nielsen ist derweil ernüchtert von der Entwicklung seines einstigen Traum-Projektes, gesteht sogar sein Scheitern ein. "Wir müssten mittlerweile schon viel weiter sein. Insbesondere, wenn man das viele Geld sieht, das wir eingesetzt haben", sagte der Löwen-Aufsichtsratschef der "Rhein-Neckar-Zeitung". Es falle ihm schwer es zuzugeben, "aber es ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich ein Ziel nicht erreicht habe." Titel sind bei den Löwen bisher Fehlanzeige.

Trotz der ausbleibenden großen Erfolge bereut Nielsen sein Engagement nicht, es habe für ihn und sein Schmuck-Unternehmen "Sinn gemacht". Mittlerweile hat Nielsen seine Anteile an der Firma verkauft. Während das Unternehmen demnächst als Sponsor aussteigen will, unterstützt Nielsen den Verein noch aus seiner Privatschatulle. Der Däne ist noch bis 2015 vertraglich an die Löwen gebunden. In Dänemark engagiert sich Nielsen derweil bei AG Kopenhagen, mit dem er auf lange Sicht die Champions League gewinnen will.

Jubeln konnte dagegen Hamburg - dank Torhüter Johannes Bitter. Der 2,05 Meter-Hüne sicherte mit einem parierten Siebenmeter gegen Adnan Harmandic den Hanseaten den 25:24-Erfolg bei der HSG Wetzlar. Es war die letzte Aktion des Spiels. "Wir müssen Jogi heute ein großes Bier dafür ausgeben, dass er uns gerettet hat", meinte Rückraumspieler Marcin Lijewski.

(aus den Kieler Nachrichten vom 19.12.2011)


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