20.12.2011 | EM 2012 |
Momir Ilic. |
Ähnlich wie bei der deutschen Nationalmannschaft gingen die Serben zuletzt auch durch ein mediales Fegefeuer - der sportliche Erfolg blieb aus. "Der 13. Platz bei der Europameisterschaft in Österreich war ein Schock", erklärt Ilic. Und auch mit dem zehnten Platz bei der Weltmeisterschaft in Schweden konnte und wollte man sich im erfolgsverwöhnten Handball-Serbien natürlich auch nicht zufrieden geben. Das weiß auch Momir Ilic. Doch Anlass zu Pessimismus gebe es nicht: "Wir hatten viel Zeit, uns intensiv auf die Heim-EM vorzubereiten. Ich denke, wir haben gute Chancen. Von einer Medaille will ich jetzt aber noch nicht sprechen." Natürlich sei aber genau dieses Edelmetall das Ziel der Mannschaft, in der Ilic eine der tragenden Säulen ist. "Mit der Unterstützung der handball-verrückten Serben können wir einiges erreichen. Zuletzt haben sich alle Gastgeber bei Welt- und Europameisterschaften immer sehr gut geschlagen", weiß Ilic um die Unterstützung von den Rängen. "Zudem hatten wir den Vorteil, dass wir uns unsere Vorrundengruppe selbst aussuchen konnten." Trotzdem: Einfach wird das Rennen um die Medaillen auch für die Gastgeber nicht, treffen sie in der Gruppe A doch auf Vizeweltmeister Dänemark, Polen und die Slowakei.
Als problematisch für die Entwicklungs des serbischen Handballs sieht Momir Ilic die Tatsache an, dass nahezu alle serbischen Nationalspieler ihr Geld im Ausland verdienen. "Es ist hart für den Nationaltrainer, aus diesen Einzelspielern aus aller Herren Ländern ein Kollektiv zusammenzubauen, aber internationale Erfahrung ist natürlich auch gut für jede Mannschaft." Stoppen müsse jedoch der Trend, dass serbische Talente zu früh ins Ausland wechselten, so Ilic. "Das ist schlecht für den Handball in meiner Heimat, denn die jungen Spieler schauen dabei nur auf das Geld und nicht auf ihre Entwicklung."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von living sports)
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