THW-Logo
12.03.2012 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Flensburg feiert Handball-Party

Nach Sieg im Nordderby über den HSV auf einem Champions-League-Rang - Andersson Matchwinner

Aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2012:

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt feierte mit ihren Fans eine Handball-Party. Beim 36:30 (18:15) über den noch amtierenden Meister HSV Hamburg zeigten die Nordlichter spielerisch eine glänzende Leistung und dürfen an die Rückkehr in die Champions League glauben. Nachdem sich auf den Rängen schon während der 60 Minuten das eine oder andere emotionale Feuerwerk entfacht und für Gänsehaut bei den Aktiven gesorgt hatte, ging die Sause nach Spielschluss weiter.
Petar Djordjic stieg sogar auf die Stehtribüne und eröffnete mit dem Megaphon die "Humba" mit den Fans. Der junge Serbe, der bald die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten soll, war so etwas wie der Zeremonienmeister. Stimmungsmacher war allerdings ein anderer: Mattias Andersson. Der schwedische Schlussmann der SG entschärfte 21 Würfe und stellte die HSV-Kollegen klar in den Schatten. "Er war ein wichtiger Faktor für den Flensburger Erfolg", erkannte HSV-Rückraumspieler Blazenko Lackovic an.

Es war in jedem Fall ein sehr wichtiger Sieg für Flensburg. Angesichts eines noch immer nicht geklärten Streits mit dem Betreiber der Campushalle um die Hallennutzung in der nächsten Saison und einiger Hiobsbotschaften aus dem Sponsorenkreis setzte die Mannschaft ein klares Signal. "Ich möchte Zweiter werden, unsere Mannschaft ist dafür stark genug", sagte Kreisläufer Michael Knudsen.

Neben der gleichen Zielsetzung waren die beiden Nordklubs auch mit ähnlichen Voraussetzungen in das Derby gegangen: Zuletzt hatte es nur glanzlose Pflichtsiege und teilweise unerwartete Punktverluste gegeben. Nach der Auseinandersetzung war die Konstellation grundverschieden. "Wir haben den roten Faden aus der Weihnachtszeit wiedergefunden", freute sich SG-Manager Holger Kaiser. Sein Team agierte geschlossen, konnte in Petar Djordjic gar einen "Joker" für den Rückraum aufbieten. Dagegen mutierte auf HSV-Seite Domagoj Duvnjak zunehmend zum Alleinunterhalter im Rückraum. Pascal Hens (Bauchmuskel-Zerrung) fehlte. Zudem fand die Abwehr keine Stabilität. "Wenn man das Gefühl hat, dass ohnehin jeder gegnerische Angriff mit einem Tor endet", erklärte HSV-Coach Jens Häusler, "dann schleicht sich eine Verunsicherung ein, und man versucht es mit Einzelaktionen."

Das Gros seiner Spieler verkrümelte sich schnell mit hängenden Köpfen in den Mannschaftsbus. Manch einer versuchte, mit Hilfe der guten Anfangsphase in beiden Halbzeiten die Zuversicht zurückzugewinnen. "Uns fehlt nur ein kleines Stückchen, und wir spielen wieder wirklich guten Handball", kündigte Blazenko Lackovic an. "Das wollen wir in den Spielen gegen Berlin erreichen." Derweil drang aus der Flensburger Kabine ein Party-Kracher nach dem anderen. Mattias Andersson: "Heute wird gefeiert, morgen genießen wir diesen Erfolg, und ab Montag bereiten wir uns auf die nächsten Aufgaben vor."

(aus den Kieler Nachrichten vom 12.03.2012)


(12.03.2012) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite