19./20.03.2012 - Letzte Aktualisierung: 20.03.2012 | Mannschaft / Nationalmannschaft |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt ... |
Christian Sprenger. |
Christian Sprenger brachte es im DHB-Trikot auf 86 Länderspiele und 185 Tore und wurde bei der letzten Europameisterschaft in Serbien, bei der das Team den 7. Platz belegte, ins All-Star-Team gewählt. Im Januar 2002 hatte der Mann aus Ludwigsfelde sein erstes Länderspiel absolviert. Bundestrainer Martin Heuberger erklärt: "Sprengi ist charakterlich ein ganz feiner Kerl, er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wäre er durch seine vielen Verletzungen nicht immer zurückgeworfen worden, hätte er weit über 100 Länderspiele bestritten. Ich habe mit ihm lange über seine Situation gesprochen, ich respektiere seine Entscheidung, dass er aufgrund seiner zahlreichen Verletzungen dem Nationalteam nicht mehr zur Verfügung steht."
Mit dem SC Magdeburg feierte Christian Sprenger 2007 den EHF-Cup, mit dem THW Kiel gewann er die Champions League 2010, die Deutsche Meisterschaft 2010 und den DHB-Pokal 2011. DHB-Präsident Ulrich Strombach vermeldete zum Rücktritt: "Ich bedaure den Entschluss von Christian Sprenger sehr. Er hat auch im DHB-Dress immer viel Einsatzfreude gezeigt. Aber wenn einem der Körper sagt, dass die Belastungen zu hoch sind, muss man das berücksichtigen. So bitter sein Rücktritt auch ist, so bin ich doch zuversichtlich, dass die vielen jungen Talente auf Rechtsaußen ihre Chance nutzen werden."
Aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2012:
Am 6. April wird der gebürtige Ludwigsfelder 29 Jahre alt, befindet sich also mitten drin in der besten Zeit, die der Körper Leistungssportlern gibt. Dennoch entschied er sich zum Rücktritt. Der sei ihm aber sehr, sehr schwer gefallen, betont Sprenger, "es war immer mein Traum und es ist mein Traum, für Deutschland aufzulaufen." Keine leeren Worte. Wer zurückblickt auf seine Länderspieleinsätze, verbindet diese stets mit riesigem Engagement und großer Begeisterungsfähigkeit. Zuletzt überzeugte Sprenger bei der Europameisterschaft in Serbien. So sehr, dass die Juroren des Turniers den pfeilschnellen Außen ins All-Star-Team wählten.
86 Länderspiele hat Sprenger bestritten, das erste im Januar 2002 in Balingen gegen die Schweiz, der Vorhang fiel bei der EM nach der entscheidenden Niederlage um den Einzug ins Halbfinale gegen Polen. Aufgrund seiner vielen Verletzungen in den vergangenen Jahren, die er nie wirklich habe auskurieren können, den hohen sportlichen Belastungen durch Verein und Nationalmannschaft sowie der verpassten Olympia-Qualifikation sei er nach reiflicher Überlegung dazu gekommen, zurückzutreten, erklärte Christian Sprenger. "Ich mache diesen Schritt, weil ich beabsichtige, meinem Beruf noch ein paar Jahre auf sehr hohem Niveau nachgehen zu können." Sprenger hat beim THW noch einen Vertrag bis 2014.
Bundestrainer Martin Heuberger bedauert die Entscheidung des Kielers: "Christian hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt", so der Bundestrainer. "Wäre er durch seine Verletzungen nicht immer zurückgeworfen worden, hätte er weit über 100 Länderspiele geschafft." Er habe lange mit seinem Rechtsaußen über die Situation gesprochen. "Aber ich respektiere seine Entscheidung, dass er aufgrund der zahlreichen Verletzungen nicht mehr zur Verfügung steht."
Nach dem Hamburger Pascal Hens ist Sprenger der zweite Stammspieler des DHB-Teams, der nach EM-Platz sieben einen Schlussstrich unter die Nationalmannschaftskarriere zieht. THW-Mannschaftskollege Christian Zeitz hatte das DHB-Trikot schon 2008 ausgezogen, wenn auch aus anderen, persönlichen Gründen. So bleibt Linksaußen Dominik Klein der letzte verbleibende THW-Spieler im Nationalmannschaftskreis. Kiels Trainer Alfred Gislason, der Sprenger in seiner Magdeburger Trainerzeit entdeckte und aus dem Nachwuchsbereich auf die große Handballbühne holte, zeigte sich vom Zeitpunkt der Entscheidung ein wenig überrascht, nicht jedoch vom eigentlichen Anlass. "Wenn ich daran denke, welche Probleme Christian in den vergangenen Jahren hatte, ist diese Entwicklung für mich nur eine logische Konsequenz." Für die Nationalmannschaft sei der Abschied Sprengers ein großer Verlust, sagt Gislason. "Aber es zeigt sich auch an der Person Sprengers, dass der überquellende internationale Terminkalender nicht tolerierbar ist." Die Belastung sei zu groß, es gebe keine Möglichkeiten mehr, Verletzungen auzukurieren. "Ich verstehe Christian. Künftig kann er seinem Körper mehr Zeit zur Erholung geben. Das ist gut für ihn und für den Verein."
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.03.2012)
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