Aus den Kieler Nachrichten vom 26.05.2012:
Flensburg. Die lange titellose Durstrecke der
SG Flensburg-Handewitt ist beendet. Sieben
Jahre nach dem letzten DHB-Pokal und elf
Jahre nach der letzten internationalen Trophäe feierte die deutsch-dänische Grenzstadt
den Europacup der Pokalsieger. Nach dem
knappen Erfolg im Hinspiel setzten sich die
Nordlichter auch in der heimischen Campushalle vor 5700 Zuschauern gegen den VfL
Gummersbach durch. "Das Spiel ist mir jetzt
völlig egal, das ist die Krönung einer tollen
Saison", strahlte SG-Trainer Ljubomir Vranjes nach dem 32:28 (16:11). "Ich bin nur froh,
dass die SG wieder einen Titel hat und wir mit
den Fans feiern können."
Das taten die Flensburger ausgiebig. Gerade erst hatte SG-Kapitän
Tobias Karlsson den
"Pott" in die Hände genommen, da zerteilte er
sich schon in zwei "Hälften". Der Rumpf wanderte zu Vranjes, der Deckel landete bei Petar
Djordjic. "Ich habe noch gar nicht verstanden,
was passiert ist", sagte der junge Serbe. "Das
kommt morgen, jetzt regiert nur die Freude."
Der Rückraumschütze ist eine der Symbolfiguren für die Entwicklung der Flensburger.
Vor gut einem Jahr nur mit wenigen Spielanteilen ausgestattet, erzielte Petar Djordjic nun
acht Treffer in einem Europapokal-Finale.
Sein vierter beendete einen 5:0-Lauf in der
Anfangsphase. Ein 2:4 - da war Gummersbach das einzige Mal in der Gesamtwertung
vorn - hatte sich in ein 7:4 verwandelt.
Ein deutliches Plus hatte die SG einmal
mehr im Torwart-Duell. 23 Bälle entschärfte
Mattias Andersson. Es sprach für die Stärke
der Gummersbacher, dass sie sich so schnell
nicht entmutigen ließen. Angetrieben vom
neunfachen Torschützen Kentin Mahe und
Adrian Pfahl verkürzten sie mehrmals auf
zwei Treffer. Letztmals beim 26:24 (50.). Zwei
Gegenstöße ließ der VfL in dieser Phase aus.
Am Ende fügte sich der Titelverteidiger aber
in diese Niederlage. "Flensburg war die beste
Mannschaft in diesem Wettbewerb", gratulierte VfL-Trainer Emir Kurtagic. "Wir haben
in dieser Saison vier Mal gegen sie verloren."
Nach dem Schlusspfiff stieg eine spontane
Party in der "Hölle Nord". Es gab Bierduschen für das Management, den Trainer, den
Hauptsponsor und die Stehtribüne. Der Erfolg schmeckte. "Dieser Pokal ist gut für das
Image und für das Selbstwertgefühl", resümierte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. "Die ganze Region kann stolz darauf sein,
dass es die SG geschafft hat."
(aus den Kieler Nachrichten vom 21.05.2012)