12.06.2012 | Team |
Daniel Pöhlmann ist der Mann hinter Hein Daddel. |
"Ich sollte in der Halbzeitpause eigentlich das Event-Shirt zum DHB-Pokal-Finale vorstellen", erzählt Pöhlmann, "und plötzlich hörte ich die Stimme meiner Mutter." Die war nämlich eingeweiht und teilte ihrem Sohn nun über die Video-Leinwände mit, er solle seinen Maskottchen-Kopf abnehmen. Außerhalb der Katakomben der Halle eigentlich ein absolutes Tabu für Pöhlmann. Der Mutter zuliebe tat er es doch und büßte damit seine Anonymität ein. Der Werbespot, dessen konkreter Inhalt noch nicht bekannt gegeben werden darf, wird ab September bundesweit ausgestrahlt. Spätestens dann ist es vorbei mit der Unbekanntheit.
Vor drei Jahren übernahm er von seinem Tennis-Kumpel Dennis Voigt den begehrten Hein-Daddel-Job. Seither ist er bei jedem THW-Heimspiel zur Stelle, denkt sich immer wieder neue Aktionen aus, mit denen er die Fans während der Timeouts und Halbzeitpausen bespaßen kann. Schwer fällt ihm das nicht. "Man muss Spaß daran haben, Quatsch zu machen", sagt er. Inzwischen hat der 23-Jährige sich einen kreativen kleinen Grundstock an Späßchen aufgebaut, aus dem er sich Spiel für Spiel bedient. Ob einarmige Liegestütz, Flugrollen über die Wischerinnen oder musikalische Einlagen mit einer brennenden Gitarre, vor nichts schreckt Hein Daddel, alias Daniel Pöhlmann, zurück.
Vergangene Saison neu im Repertoire war die rasante Inliner-Fahrt quer übers Spielfeld. Die Idee dazu entwickelte Pöhlmann gemeinsam mit seinem Vater, einem Professor für Inline-Skating an der Uni Kiel. Sein persönliches Highlight als THW-Maskottchen? Da muss Pöhlmann nicht lange überlegen: "Die erste Bierdusche." Die gab es beim Champions-League-Sieg der "Zebras" in Köln, als die Mannschaft ihr Maskottchen zu den Feierlichkeiten in die Kabine bestellte. Ein Erlebnis, über das sich Pöhlmann besonders freute: "Die Mannschaft hat mich als Maskottchen anerkannt." Deshalb müsste auch schon Außergewöhnliches geschehen, um den Kieler aus seinem Kostüm zu locken: "Da müsste ich schon einen Studienplatz ganz weit weg bekommen."
(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 11.06.2012)
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