Es ist ruhig an diesem Montagnachmittag in der Kieler
Sparkassen-Arena. Lediglich das metallene Klirren vom
Abbau einiger Traversen, an denen während der Kieler
Woche unzählige Lichter und Lautsprecher für die
Aftershow-Partys befestigt waren, dringt bis unter
das Hallendach. "Ein komisches Bild, die Sparkassen-Arena
einmal ohne Handballfeld und so ruhig zu erleben", sagt
Patrick Wiencek. "Noch vor
wenigen Tagen war das ein Tollhaus, als ich mit Gummersbach
am letzten Spieltag hier gastierte."
Hier - das ist in Zukunft die sportliche Heimat des 23-jährigen
Nationalspielers, der in der kommenden Saison das blau-weiße
Trikot des VfL Gummersbach mit dem schwarz-weißen des deutschen
Rekordmeisters tauscht. "Die Stimmung am letzten Spieltag war
einmalig, und viele Fans haben mir nach dem Spiel gesagt, dass
sie sich auf mich freuen", erinnert sich der Kreisläufer an
seine vorerst letzte Begegnung mit dem THW Kiel.
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Patrick Wiencek: "Ich hätte nichts dagegen,
wenn wir mit meiner Hilfe das Triple verteidigen würden."
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Für eine Zukunft bei eben diesem THW habe er sich bewusst
entschieden, so
Wiencek. "Der THW Kiel
hat eine Top-Mannschaft, das ist eine schöne Herausforderung."
Ein weiterer Pluspunkt sei das Zusammenspiel mit
Marcus Ahlm. "Er ist einer der
weltbesten Kreisläufer, neben Bjarte Myrhol mein sportliches
Vorbild und wird mich weiter bringen." Von einem wie
Marcus Ahlm könne man viel lernen, sagt
Wiencek. Die Weiterentwicklung seines
Spiels sei eines der Ziele an der Förde, so der Zwei-Meter-Mann.
"Das andere Ziel sind natürlich Titel. Ich hätte nichts dagegen,
wenn wir mit meiner Hilfe das Triple verteidigen würden." Dabei
huscht ein Lächeln über das Gesicht von
Patrick Wiencek,
Junioren-Weltmeister 2009 und mit dem VfL Gummersbach
Europapokalsieger der Pokalsieger 2011.
Langsam aber sicher machen es sich alle Neuzugänge an der Kieler
Förde gemütlich. Nach Marko Vujin (siehe
Extra-Bericht) und
Gudjon Valur Sigurdsson (siehe
Video-Interview) ist
Patrick Wiencek das dritte neue Mitglied
der "Zebra-Herde", das seine Zelte frühzeitig in Kiel aufschlägt.
"Kiel ist eine interessante Stadt", hat der 23-Jährige bereits
festgestellt, "wenn man durch die Stadt geht und die Stena- und
Colorlinefähren sieht, ist das schon beeindruckend." Beeindruckt
war er auch von den Kitesurfern vor Laboe, und auch in Strande hat
Patrick Wiencek sich schon umgesehen.
"Für viel mehr blieb auch keine Zeit, zunächst muss der Umzug
bewältigt werden." Und so blieb auch für einen längeren Besuch
der Kieler Woche kaum Raum: "Ich habe mir das Feuerwerk angesehen
- unter einem großen Regenschirm." Spätestens seit Sonntagabend
kennt Patrick Wiencek nun auch schon
das Kieler "Sommer"-Wetter...
(Christian Robohm)