Aus den Kieler Nachrichten vom 20.07.2012:
Lemgo. Gerade einmal sieben Spieler hatte THW-Trainer
Alfred Gislason dabei, als er
am Montag mit seinem Team in die Saisonvorbereitung
startete, die andere Hälfte seines Kaders bereitet sich auf
die
Olympischen Spiele vor und wird dem Rekordmeister
noch bis Mitte August zum Einspielen auf die kommende
Saison fehlen. Andere Spitzenclubs der Handball-Bundesliga
trifft es wegen London ähnlich hart.
Ex-Meister TBV Lemgo verzichtet dagegen freiwillig auf eine konzentrierte
Vorbereitung: Die Ostwestfalen starten am Sonntag eine kleine Abenteuerreise in
die Handball-Einöde China. Ob der TBV sich als Entwicklungshelfer
sehe, wurde Geschäftsführer Volker Zerbe gefragt. Auch, antwortete der
ehemalige Nationalspieler. Vor allem aber diene die Reise
dazu, Türen auf diesem riesigen Sport- und Werbemarkt
im Reich der Mitte aufzustoßen.
Der Fußball hat es vorgemacht, Lemgo ist jetzt weltweit
der erste Handballclub, der eine Kooperation mit dem
chinesischen Verband sucht. Acht Tage dauert der Trip.
Viermal werden Carsten Lichtlein, Martin Strobel und
Co. gegen die chinesische Nationalmannschaft
antreten.
Am Rande dieser Begegnungen wollen die Offiziellen
Kontakte knüpfen. Interesse
zeigt auch die Liga. Geschäftsführer Frank Bohmann
schließt sich der TBV-Delegation für fünf Tage an. Ob Kontakte
ein Allheilmittel seien, wisse er nicht, sagt Bohmann,
"aber sie sind eine Chance."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 20.07.2012)