Der dänische Nationalspieler Rasmus Lauge Schmidt verstärkt den THW Kiel zur kommenden Saison. © Sascha Klahn

Rasmus Lauge Schmidt im Trikot der dänischen Nationalmannschaft. © Sascha Klahn

"Kiel ist der größte Verein der Welt und für Lauge eine große Chance", sagte BSV-Geschäftsführer Frank Lajer. "Natürlich ist man traurig, ein 'Kind des Vereins' abgeben zu müssen, aber es war von Beginn an klar, dass wir ihm bei einem vernünftigen Angebot aus Kiel keine Steine in den Weg legen würden." Ein wenig stolz sei man schon, erklärte Lajer weiter, dass viele Bundesliga-Vereine immer wieder Interesse an jungen Spielern vom BSV Bjerringbro-Silkeborg hätten. "Das zeigt, wie gut unsere Ausbildung ist."

Der am 20. Juni 1991 in Viborg geborene Rasmus Lauge Schmidt begann im Alter von zehn Jahren in Bjerringbro mit dem Handballspielen und blieb seinem Verein elf Jahre lang treu. Bereits mit 17 Jahren debütierte der 1,96-Meter-Mann für BSV Bjerringbro-Silkeborg in der ersten dänischen Liga. Seine Nationalmannschaftskarriere startete Rasmus Lauge Schmidt am 15. April 2010 im Länderspiel gegen Deutschland, in dem er ein Tor erzielte. Seitdem bestritt der 21-Jährige insgesamt 47 Spiele (66 Tore) für Dänemark, wurde 2012 in Serbien mit der Nationalmannschaft Europameister und 2011 in Schweden sowie zuletzt in Spanien Vize-Weltmeister.

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Pressekonferenz zur Verpflichtung von Rasmus Lauge Schmidt.		Pressekonferenz zur Verpflichtung von Rasmus Lauge Schmidt.		Spieleragent Christian Henriksen, Rasmus Lauge Schmidt und Klaus Elwardt.		Klaus Elwardt, Rasmus Lauge Schmidt und Alfred Gislason.
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Aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2013:

"Mit Justin Bieber habe ich keine Ähnlichkeiten"

Rasmus Lauge, Neuzugang des THW Kiel, ärgert Vergleich mit dem Pop-Teenie

Bieber - das sei eine Erfindung dänischer Journalisten, die sich für jeden Nationalspieler einen Spitznamen ausgedacht hätten. "Ich kann allerdings keine Ähnlichkeiten erkennen." Die THW-Fans, das ist unschwer zu entschlüsseln, könnten das Herz des sympathischen Dänen schnell gewinnen, wenn sie nur zwei Dinge beachten. Erstens: Ihn nicht mit dem deutlich kleineren Bieber vergleichen. Zweitens: Den "Schmidt" streichen, ihn schlicht "Rasmus Lauge" nennen. Lauge, ohne Schmidt, wird auf dem Trikot mit der "19" stehen, das er mindestens drei Jahre lang tragen wird.

Der Mittelmann des dänischen Erstligisten BSV Bjerringbro/Silkeborg macht einen sehr souveränen Eindruck, als er gestern an seinem zukünftigen Arbeitsplatz, der Arena des Rekordmeisters, vorgestellt wird. Seine Vorfreude ist spürbar. "Ich bin mit Handball aufgewachsen, deshalb ist der THW Kiel automatisch mein Wegbegleiter gewesen", sagt der Rechtshänder. "Es war ein Traum, für diesen Verein spielen zu dürfen. Als ich dann tatsächlich gefragt wurde, hatte ich gar keine andere Wahl mehr."

Seit zwei Jahren wird er von den Verantwortlichen des Triple-Siegers beobachtet. "Wir sind von ihm überzeugt", sagt Trainer Alfred Gislason. "Herkunft und Aussehen sind uns egal, Hauptsache, die Qualität stimmt." Er sei zuversichtlich, ihn noch schneller und stärker machen zu können. "Ob er aber auch in unser System passt, müssen wir abwarten." Allerdings werde er keinerlei Druck ausüben."Er wird die Zeit bekommen, die er braucht."

Als 17-Jähriger war er dem Ex-Kieler Lars Krogh Jeppesen gleich in der ersten gemeinsamen Trainingseinheit beim BSV aufgefallen. Er gab der Agentur, die Lauge mittlerweile vertritt, einen Tipp. "Er sagte, er hätte einen neuen Nikola Karabatic gesehen", erinnert sich Christian Henriksen, der Lauge gemeinsam mit dem ehemaligen Flensburger Kult-Linksaußen Lars Christiansen berät. Tatsächlich ist Karabatic das große Idol des Neu-Kielers. "Zu ihm habe ich immer aufgeschaut, auch weil unsere Art, Handball zu spielen, ähnlich ist."

Da Daniel Narcisse, mit dem der THW parallel über einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag verhandelt hatte, sich für eine Zukunft bei Paris St. Germain entschied, setzte Manager Klaus Elwardt in den vergangenen Wochen alle Hebel in Bewegung, um Lauge bereits für die kommende Saison zu verpflichten. "Das war viel Arbeit und hat auch ein bisschen Geld gekostet", sagt Elwardt, "aber wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu Silkeborg, das hat die Verhandlungen erleichtert". BSV-Geschäftsführer Frank Lajer bedauert zwar, "ein Kind des Vereins" abgeben zu müssen. "Aber es war von Beginn an klar, dass wir ihm bei einem vernünftigen Angebot aus Kiel keine Steine in den Weg legen." Der THW, der als Gegenleistung ein Gastspiel versprach, dürfte zudem rund 150 000 Euro Ablöse für Lauge bezahlen, dessen Stern bei der EM 2012 in Serbien aufging. Im Halbfinale war er mit sechs Toren bester Werfer beim 25:24-Sieg gegen Spanien und ebnete den Weg zu Gold.

Gislason schätzt an dem 1,96 Meter großen Lauge, der auch im Mittelblock decken kann, besonders, dass er auf allen drei Rückraumpositionen einsetzbar ist. "Bis auf Jallouz können unsere Rechtshänder in der nächsten Saison alle auf der Mitte und der Halbposition spielen, das macht unser Spiel noch flexibler." Die Frage, ob dieser Transfer Auswirkungen auf die Zukunft von Momir Ilic hat, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, wollte Elwardt nicht beantworten.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.03.2013)