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16.04.2013 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Sportfans mehrheitlich für Finalspiel um Handball-DM

Bundesliga will sich neu erfinden - Hamburg bleibt bis 2017 Finale-Four-Standort

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2013:

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Hamburg. Meisterschafts-Finale, Spielplan-Revision: Die Handball-Bundesliga plant Reformen, stößt damit bei ihren Klubs aber nicht nur auf Gegenliebe. Kaum hatte der THW Kiel am Sonntag in Hamburg seinen dritten DHB-Pokal-Hattrick mit Pomp, Pyro und ein paar Pils gefeiert, rückte die Zukunft der Eliteklasse in den Fokus.
"Bei allem Verständnis für die Wurzeln des Handballs glaube ich auch, dass wir uns immer ein Stückchen weit neu erfinden und mit der Zeit gehen müssen", sagte Frank Bohmann. Der Geschäftsführer des Ligaverbandes HBL war vernehmlich verschnupft darüber, dass die Ideen für die größte Reform seit Einführung der eingleisigen Bundesliga 1977 an die Öffentlichkeit gelangt waren. "Da konnte irgendwer nicht das Wasser halten", sagte er angesäuert und mahnte zu mehr Verschwiegenheit: "Da brauchen wir mehr Professionalität in den Klubs."

Was nach außen drang, sorgte für unterschiedliche Reaktionen. Während die bereits im Spielplan der Saison 2014/2015 verankerten zwei Doppelspieltage auf keinen nennenswerten Widerspruch stießen, ist vor allem der Plan eines Meisterschafts-Finales zwischen dem Ersten und dem Zweiten der Punktrunde äußerst umstritten. "Es ist löblich, wenn über Veränderungen nachgedacht wird. Aber ich bin kein Freund von einem Meisterschafts-Endspiel, mit dem der sportliche Verlauf der Saison auf den Kopf gestellt werden kann", sagte Marc-Hendrik Schmedt.

Der Manager des SC Magdeburg ist eher Traditionalist. "Die Bundesliga funktioniert mit 34 Spieltagen. Der Handball-Sport ist gut aufgestellt, wie er ist", sagte er und weiß dabei auch Berlins einflussreichen Füchse-Macher Bob Hanning an seiner Seite. "Von echten Playoff-Strukturen sind wir meilenweit entfernt. Das Modell, das jetzt an die Öffentlichkeit gegangen ist, ist ja ein Playoff light", meinte Bohmann.

Die Pläne waren auf einer Versammlung der Vereins-Vertreter erörtert worden. Neben Magdeburg fehlten dort weitere vier Vereine. "Es waren nur 13 Klubs da, von denen haben zwölf gesagt, das ist eine tolle Geschichte", berichtete Bohmann. Auf der Mitgliederversammlung im Juli soll über die Zukunftsfähigkeit der Pläne abgestimmt werden. Nach einer repräsentativen Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstitut "puls" halten 50 Prozent der deutschen Sportfans ein Finalspiel für eine gute Idee. Nur 26 Prozent sprachen sich dagegen aus.

Vollkommen unberührt von allen Gedankenspielen bleibt die DHB-Pokal-Endrunde "Final Four" in Hamburg. Die Erfolgsveranstaltung ist für die Bundesliga sowohl Aushängeschild als auch finanziell lukrativ. 1,5 Millionen Euro setzt die HBL an den beiden Spieltagen um. Vom Gewinn fließen jeweils 80 000 Euro an jeden der vier teilnehmenden Klubs. Bis 2017 finden die Halbfinals und das Endspiel noch in Hamburg statt - und eine Änderung ist außer Sicht.

(aus den Kieler Nachrichten vom 16.04.2013)


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