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Über 1.500 THW-Fans strömten am Samstagnachmittag zum
Public Viewing in die Sparkassen-Arena.
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Es war eine Premiere der besonderen Art bei einem besonderen Spiel:
Erstmals bot der THW Kiel beim
Viertelfinal-Rückspiel der "Zebras" bei MKB Veszprem
in der "
VELUX EHF Champions League" ein
Public Viewing in der Sparkassen-Arena an. Jenem Ort also, an dem der
deutsche Rekordmeister und dreifache Champions-League-Sieger schon viele
seiner Triumphe gefeiert hat. Mehr als 1.500 Fans strömten in die Arena,
um gemeinsam die Partie in Vezprem zu verfolgen.
Lange Schlangen hatten sich schon weit vor Beginn der Veranstaltung vor
dem Ticketcenter gebildet. Viele THW-Fans hatten sich offenbar kurzfristig
dazu entschlossen, das Spiel mit vielen anderen schwarz-weißen Anhängern zu
verfolgen - oder sich eine Unterschrift von
Christian Zeitz
auf das Trikot geben zu lassen. Der Rückraumspieler, der wegen seiner
Handverletzung nicht mit nach Ungarn gereist war, schrieb geduldig hunderte
Male seinen Namenszug auf Eintritts- und Autogrammkarten, lächelte für Fotos
oder bediente selbst die Kamera, wenn sich jemand mit THW-Maskottchen
Hein Daddel fotografieren lassen wollte.
Im Inneren der Sparkassen-Arena füllten sich derweil nahezu alle freien
Plätze im ersten und zweiten Rang der "B-Seite". Die NDR2-Fanshow mit
Hallenmoderator Torben Pöhls und DJ Harry Kohrt sorgte für Stimmung, und
im Experten-Talk legte sich Ex-Zebra Klaus-Dieter Petersen
auf ein "spannendes 31:29 für den THW" fest - die Dramaturgie des Spiels
sollte diesen Tipp aber bald überholen.
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Auch die Trommler waren mit dabei und sorgten für Stimmung.
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Mit Anpfiff stieg nicht nur der Blutdruck bei den THW-Fans, sondern auch
der Stimmungspegel. Der Gruß von Eurosport-Kommentator
Ulf Kahmke,
der zu Beginn der Übertragung ein "Hallo Kiel" über den Sender schickte,
wurde mit lautem Jubel erwidert, ehe die "Zebras" im 1100 Kilometer entfernten
Veszprem angefeuert wurde. Im "Wohnzimmer" des THW Kiel entfachten die
schwarz-weißen Fans ein wahres Stimmungsfeuer. Heimspiel-Atmosphäre beim
Public Viewing - Gänsehaut inklusive. Kaum jemanden hielt es während der
zweiten Halbzeit auf den Sitzen. Jedes Tor wurde bejubelt, für jede gelungene
Abwehraktion gab es Sonderapplaus. Als sich nach dramatischen 60 Minuten
der Schlusspfiff näherte, kannte der Jubel keine Grenzen mehr: Aus voller
Kehle wurde der Kultsong "Viva Colonia" geschmettert, die Fans lagen sich
in den Armen, tanzten unter dem Würfel und freuten sich mit den Spielern.
"Das war eine gelungene Premiere", freute sich THW-Pressesprecher
Christian Robohm, der den THW-Partnern bei
diesem Public Viewing dankte: "Ohne die Unterstützung der Sparkassen-Arena,
der EHF, von Eurosport, dem CinemaxX und unserem Medien-Partner NDR2 wäre
solch eine tolle Veranstaltung nicht möglich gewesen." Er könne sich
vorstellen, so Robohm weiter, dass es auch in
Zukunft bei besonderen Spielen ein Public Viewing in der Sparkassen-Arena
geben wird. "Das positive Echo von unseren Fans und die tolle Stimmung
haben Lust auf mehr gemacht, konkret geplant ist aber noch nichts."
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.04.2013:
Fan-Euphorie in Kiel trotz Auswärtsspiel
THW-Rückspiel gegen Veszprem live in der Sparkassen-Arena
Kiel. Wer am Sonnabendnachmittag über den Europaplatz schlenderte,
wäre vermutlich nicht auf die Idee gekommen, dass der THW Kiel
das entscheidende Spiel um den Halbfinaleinzug in der Champions
League gerade auswärts bestritt. Aus dem Kieler "Handball-Tempel"
drangen die vertrauten Anfeuerungsrufe für die "Zebras", ganz als
handle es sich um ein Heimspiel. Rund 1500 Fans hatten ihren Weg
in die Arena gefunden, um dort gemeinsam die Partie in Veszprem
zu verfolgen. Erstmals hatte der THW zum gemeinsamen Mitfiebern in
die Halle geladen. Möglich machte es der neue Videowürfel, der
abgesenkt unter dem Arenadach schwebte und von überall gute Sicht
bot.
Maskottchen Hein Daddel trieb auf dem
Feld und den Rängen sein Unwesen, die Trommler animierten das Publikum,
und NDR-Moderator Torben Pöhls verlas vor dem Anpfiff die Aufstellung
der Kieler. Allerdings blieb Ex-"Zebra" Pitti Petersen
der einzige THW-Star, der in die Halle einlief. Als Experte kommentierte
er die Partie und machte den Fans beim Zwei-Tore-Rückstand zur Pause Mut,
indem er an das Pokalfinale erinnerte: "Da sah es zur Halbzeit noch schlechter
aus und wir haben das noch gedreht."
Als die Kieler die Partie auch diesmal im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten
wendeten, wurde die Halle zur Partyzone. Zu "Viva Colonia" fielen sich die
Fans in die Arme, führten Freudentänze auf und bejubelten ihre "Zebras".
Szenen, an denen auch die Mannschaft im fernen Veszprem teilhaben wollte.
Wenige Minuten nach Schlusspfiff erkundigte sich Betreuer
Michael Menzel im Auftrag von Kapitän
Marcus Ahlm telefonisch nach der Stimmung in
Kiel. Eilig wurden Videos und Bilder der Feierlichkeiten übermittelt,
die dem Team von Alfred Gislason bewiesen,
dass es auch auswärts nicht alleine ist. "Das war eine mehr als gelungene
Premiere", sagte THW-Pressesprecher und Initiator der Aktion,
Christian Robohm, im Anschluss an das erste
Public Viewing in der THW-Heimspielstätte. "Ab heute steht fest, dass wir
das bestimmt wiederholen werden." (scha)
(aus den Kieler Nachrichten vom 29.04.2013)