Trotz der verletzungsbedingten Absagen von
Steffen Weinhold und Steffen Fäth hat die
deutsche Handball-Nationalmannschaft am Wochenende
eine gelungene Generalprobe für die beiden entscheidenden
EM-Qualifikationsspiele im Juni abgeliefert. Gegen den
WM-Vierten Slowenien siegte
das DHB-Team beim Comeback von Holger Glandorf am
Samstag mit
31:30 und am
Sonntag mit
27:24.
Bundestrainer Martin Heuberger bezeichnete beide Spiele
als "weitere gute Schritte" im Hinblick auf die
entscheidenden EM-Qualifikationsspiele gegen Montenegro
(12. Juni in Podgorica) und Israel (15. Juni in Aschaffenburg).
"Ich bin froh und dankbar, dass wir zu diesem Zeitpunkt
einen Gegner dieser Kategorie bekommen haben. Jedes
erfolgreiche Spiel und jeder Sieg sind fürs Selbstbewusstsein
gut." Gäste-Trainer Boris Denic war trotz der beiden
Niederlagen ebenfalls nicht unzufrieden: "Diese zwei Spiele
waren eine sehr gute Erfahrung für unsere jungen Spieler.
Unsere junge Mannschaft hat allerdings noch nicht das physische
Level, um mit Deutschland mitzuhalten. Das war der entscheidende
Punkt."
Knapper Sieg in Magdeburg
Erstmals seit über einem Jahr stand Holger Glandorf wieder
im Aufgebot von Martin Heuberger, und es dauerte in der nicht
ausverkauften Magdeburger GETEC-Arena keine Minute,
bis der Flensburger seinen ersten Treffer erzielte. Es war
der Auftakt zu einer Partie, in der sich zunächst keine
Mannschaft einen Vorteil erkämpfen konnte. Erst kurz vor
dem Seitenwechsel gelang dem DHB-Team beim 16:13 die erste
Drei-Tore-Führung, mit dem Vorsprung (17:14) ging es auch
in die Kabinen. Mit
Dominik Klein,
und
Patrick Wiencek durften zum
zweiten Durchgang auch die beiden "Zebras" ran, und vor allem
Linksaußen
Klein drückte dem Spiel
seinen Stempel auf. Als der 29-Jährige mit seinem zweiten
Treffer das 21:15 erzielte, war Deutschland mit diesem
Zwischenspurt scheinbar vorentscheidend enteilt. Slowenien
aber kam schnell zurück, verkürzte schnell auf 21:22 und
hatte die deutsche Mannschaft beim 24:24 endgültig wieder
gestellt. Es blieb spannend bis zum Schluss, auch das
31:29 durch
Reichmann war noch
nicht die Entscheidung. Die Gäste bekamen mit ihrem letzten
Angriff und einem siebten Feldspieler noch die Chance zum
Ausgleich, doch Lichtlein lenkte den letzten Wurf Mackovseks
an den Pfosten und rettete den Sieg.
- Deutschland:
-
Heinevetter, Lichtlein; Kneer (2), Roggisch, Wiencek,
Reichmann (5), Glandorf (2), Theuerkauf (1), Groetzki,
Strobel (1), Schmidt (6/2), Haaß (2), Häfner (2), Pfahl (2),
Klein (6), Christophersen (2/1);
Trainer: Heuberger
- Slowenien:
-
Skok, Lesjak; Bombac (1), Miklavcic (3), Dobelsek (3), Pucelj (3),
Bezjak (3), Dolenec (6), Skube (1), Chete, Bundalo (1), Blagotinsek,
Gaber (3), Marguc (5/3), Mackovsek (1), Razgor; Trainer: Denic
- Schiedsrichter:
-
Havard Kleven / Christian Ramberg (Norwegen)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 4 (2x Roggisch, Pfahl, Haaß);
Slowenien: 1 (Gaber)
- Siebenmeter:
-
Deutschland: 5/3 (Skok hält Schmidt und Pfahl);
Slowenien: 4/3 (Lichtlein hält Marguc)
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 2:0 (2.), 2:3 (4.), 4:6 (8.), 7:6 (11.), 10:11 (20.), 13:11 (25.), 14:13 (27.), 17:14;
2. Hz.: 18:14 (31.), 21:15 (34.), 22:21 (41.), 24:22 (42.), 25:25 (46.), 28:28 (51.), 30:28 (54.), 31:29 (57.), 31:30.
- Zuschauer:
-
4.573 (GETEC-Arena, Magdeburg)
Souveräner Erfolg in Dessau
Am Sonntagnachmittag in Dessau lieferten sich beide
Mannschaften zunächst erneut ein Duell auf Augenhöhe.
Patrick Wiencek stand dabei
von Anfang an im Mittelpunkt, bildete er doch mit Michael
Haaß den Mittelblock der deutschen 6:0-Deckung und wurde
im Angriff mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze.
Wieder gelang es dem DHB-Team, sich kurz vor dem Seitenwechsel
erstmals deutlicher abzusetzen. Und erneut baute die Mannschaft
von Bundestrainer Martin Heuberger den Vorsprung nach Wiederanpfiff
aus. Die starke Deckung war der Schlüssel zum Erfolg, bis auf
21:13 (41.) konnte sich Deutschland gegen den
WM-Vierten absetzen. In der Schlussphase
testeten beide Mannschaften offensivere Abwehrvarianten, was
vor allem den Slowenen entgegenkam. Entscheidend herankommen
konnten die Gäste aber nicht mehr, mit seinen Treffern zum
26:23 und abschließenden 27:24 besiegelte Christoph Theuerkauf
den zweiten Testspielerfolg gegen Slowenien.
- Deutschland:
-
Vortmann, Heinevetter, Lichtlein; Kneer (1), Roggisch, Wiencek
(6), Reichmann (1), Glandorf (2), Theuerkauf (3),
Groetzki (4), Strobel (1), Schmidt (6/1), Haaß (1), Häfner, Pfahl (1),
Klein (1), Christophersen; Trainer: Heuberger
- Slowenien:
-
Skok, Lesjak; Bombac (1), Miklavcic (2), Dobelsek (3), Pucelj, Bezjak (3),
Dolenec (4/1), Skube (2), Chete, Bundalo, Blagotinsek (1), Gaber (1),
Marguc (2), Mackovsek (3), Razgor (2); Trainer: Denic
- Schiedsrichter:
-
Havard Kleven / Christian Ramberg (Norwegen)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 2 (Wiencek, Theuerkauf);
Slowenien: 4 (2x Dobelsek, Razgor, Gaber)
- Siebenmeter:
-
Deutschland: 1/1;
Slowenien: 1/1
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 1:0 (1.), 1:2 (2.), 4:5 (10.), 7:5 (12.), 8:9 (18.), 11:10 (21.), 14:11 (27.);
2. Hz.: 15:11 (31.), 21:13 (41.), 23:19 (47.), 25:23 (59.), 27:24.
- Zuschauer:
-
3.200 (ausverkauft) (Anhalt-Arena, Dessau)
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.05.2013:
Handballer gegen Slowenien abwehrstark und spielfreudig
Zwei Siege gegen Slowenien und Glandorfs Comeback gut fürs Selbstvertrauen
Dessau-Roßlau. Generalprobe geglückt, die EM-Qualifikation
kann kommen: Die deutschen Handballer haben durch zwei Siege
gegen den WM-Vierten Slowenien reichlich
Selbstvertrauen für die schweren Ausscheidungsspiele im Juni
gesammelt. Beim Comeback von Linkshänder Holger Glandorf ließ
der WM-Fünfte dem hart umkämpften 31:30 vom Sonnabend gestern
ein überzeugendes 27:24 (14:11) folgen.
Beste Torschützen der DHB-Auswahl waren gestern der Kieler
Kreisläufer Patrick Wiencek und der
Wetzlarer Linksaußen Kevin Schmidt mit je sechs Treffern. Zudem
hielt der Mindener Torhüter Jens Vortmann bärenstark. Im ersten
Test am Tag zuvor in Magdeburg hatte THW-Linksaußen
Dominik Klein wie Schmidt ein halbes
Dutzend Tore erzielt.
Die beiden Länderspiele waren für die Mannschaft von Bundestrainer
Martin Heuberger die letzte Standortbestimmung vor den Duellen in
der EM-Qualifikation gegen Montenegro (12. Juni) und Israel (15.
Juni). Aus den beiden Partien benötigt das deutsche Team zwei Siege,
um sicher beim Endrundenturnier im Januar 2014 in Dänemark dabei
zu sein. "Wir haben ein besseres Spiel gezeigt als am Samstag, vor
allem in der Abwehr. Die ist das A und O", sagte Heuberger.
Besonders Rückraum-Ass Glandorf stand in seinen Länderspielen Nummer
156 und 157 im Fokus. Seit dem 7. April 2012 hatte der Weltmeister
von 2007 keine Partie mehr für Deutschland bestritten. Nach seinem
monatelangen Ausfall aufgrund einer Achillessehnen-Entzündung und
dem viel kritisierten WM-Verzicht kehrte er am Wochenende nach fast
13 Monaten ins Team zurück, und seine Nebenleute profitierten immer
wieder von seinem druckvollen Spiel. "Es ist superschön, wieder da
zu sein", sagte der Flensburger, der insgesamt vier Treffer erzielte:
"Man hat aber auch gesehen, dass es noch an der nötigen Abstimmung
fehlt." Dennoch dürfte Glandorf für die Zukunft gesetzt sein.
Das deutsche Team präsentierte sich vor allem gestern in bester
Spiellaune. Dank der Paraden von Vortmann kam die DHB-Auswahl immer
wieder zu schnellen Gegenstößen, die von den Außen sicher verwandelt
wurden. Auch der Rückraum überzeugte mit schnellem Kombinationsspiel,
so dass sich die beiden Kreisläufer Wiencek
und Christoph Theuerkauf immer wieder gut in Szene setzen konnten.
"Slowenien kann sehr gut Handball spielen, das war ein wichtiger Test.
Die schnellen Tempogegenstöße waren gut, und auch die Abwehrarbeit hat
mir gefallen", bilanzierte DHB-Manager Heiner Brand.
(aus den Kieler Nachrichten vom 06.05.2013)