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05.06.2013 Mannschaft

Merci, Daniel!

Aus dem offiziellen THW-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn:

Daniel Narcisse wechselt nach Frankreich zu Paris St. Germain.
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Vier Jahre sind eine lange Zeit - und bei Daniel Narcisse scheint es, als ob er nie woanders gespielt hätte. "Air France" kam mit nur einem Vereins-Titel an die Kieler Förde. Wenn er am Wochenende sein letztes Spiel im "Zebra"-Trikot absolviert haben wird, verlässt er den THW Kiel als dreimaliger Deutscher Meister, dreifacher DHB-Pokalsieger und zweimaliger Champions-League-Gewinner. Sein neues Ziel: Paris.
Eigentlich hatte sich Daniel Narcisse schon längst aus der Handball-Bundesliga verabschiedet. 2007 war er nach drei Jahren beim VfL Gummersbach zurück zu seinem "Heimatverein" Chambery Savoie gegangen - und auch 2009 deutete zunächst nichts darauf hin, dass er diesen Schritt noch einmal rückgängig machen würde. Doch dann kam der Anruf aus Kiel. Die Saisonvorbereitung hatte zwar längst begonnen, aber im mittleren Rückraum hatte man nach dem Abschied von Kapitän Stefan Lövgren Bedarf beim deutschen Rekordmeister. Und Narcisse folgte dem Ruf seines Trainers aus gemeinsamen Gummersbacher Zeiten: Eine Woche vor dem Saisonstart begrüßte Alfred Gislason den wegen seiner Sprungkraft "Air France" genannten Franzosen im Training. "Kiel war mein Wunschverein, nach der Meisterschaft 2001 mit Chambery will ich unbedingt mehr Titel mit meinem Verein gewinnen. Mir brummt von den vielen neuen Spielzügen allerdings der Kopf", erklärte der damals 29-Jährige nach der ersten Einheit. Und doch fügte sich Narcisse schnell in die "Zebraherde" ein, wurde mit seinen spektakulären Treffern und seinem unglaublichen Eins-gegen-Eins-Spiel schnell zu einem der Publikumslieblinge an der Förde.

Daniel Narcisse in action!
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Doch es gab für Daniel Narcisse nicht nur rosige Zeiten in der "Welthauptstadt des Handballs": Ein Fingerbruch an der Wurfhand, freie Gelenkkörperchen im rechten Knie und vor allem der Kreuzbandriss in einem Testspiel 2010 warfen den heute 32-Jährigen immer wieder zurück. "Das waren schwierige Monate, in der die Klinik mein zweites Zuhause war." Doch nach seinem Comeback kam Daniel Narcisse auch mental gestärkt zurück auf die Platte - und wurde so zum Motor der großartigen Mannschaft, die in der vergangenen Saison mit dem 68:0-Triple eine noch nie dagewesene Leistung für die Handball-Geschichtsbücher abrief. Den Grundstein dafür legte das Team in Daniel Narcisse' Heimat: Auf der Traum-Insel La Reunion im Indischen Ozean rückte das Team während eines Trainingslagers noch enger zusammen - und der Mittelmann freute sich, seinen Mannschaftskollegen seine Heimat näher zu bringen.

Der Lohn für die Mühen und die zahlreichen Erfolge mit dem THW und der französischen Nationalmannschaft: Nach dem zweiten Olympia-Gold, außerdem gewann Daniel Narcisse je zweimal die Welt- und die Europameisterschaft, wurde er Anfang Januar von der Internationalen Handballföderation (IHF) zum "Welthandballer des Jahres 2012" gewählt - ausgerechnet an dem Tag, an dem auch sein Abschied aus Kiel publik wurde.

Denn auch für Daniel Narcisse ist die Handball-Reise nach seiner Kieler Zeit noch lange nicht beendet. Der Regisseur wechselt zum französischen Meister Paris St. Germain, wo er künftig mit weiteren Weltstars wie Mikkel Hansen, Luc Abalo, Gabor Csaszar oder dem Hamburger Igor Vori auf Torejagd gehen wird. "Ich werde Kiel vermissen, ich werde den THW vermissen", sagt Daniel Narcisse. "Wir hatten vier grandiose Jahre in Kiel - auch wenn die Sonne ein bisschen häufiger hätte scheinen können." Denn das Wetter im Norden Deutschlands ist das einzige, an das sich der sonnenverwöhnte Daniel Narcisse nie gewöhnen konnte. "Aber ansonsten hat alles gestimmt."

Merci, Daniel!

(von Christian Robohm, aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "ZEBRA", von Sascha Klahn)


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