01.07.2013 | Mannschaft |
Christian Zeitz zieht es nach Veszprem. |
Geht es nach den Verantwortlichen von MKB Veszprem, wird Zeitz den THW, der zehn Jahre lang seine sportliche Heimat gewesen ist, umgehend verlassen. "Wir werden alles dafür tun, dass sein Vertrag bei uns schon in diesem Sommer beginnt", sagte Manager Hajnal Csaba, der bereits Momir Ilic, einen engen Vertrauten von Zeitz, an den Plattensee gelockt hatte.
Auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz stellte sich Zeitz gestern in Veszprem den Fragen der ungarischen Journalisten, die von dem Transfercoup ebenfalls überrascht worden waren. Der 32-Jährige äußerte dabei den Wunsch, sich seiner neuen Mannschaft umgehend anschließen zu können. "Ich hoffe, das klappt schon in diesem Jahr." Er freue sich auf die Zeit in Ungarn und sehe bei MKB ein großes Potenzial. "Ich glaube, dass der Verein das Final4 der Champions League erreichen kann. Und ich würde gerne mit meiner Erfahrung dabei helfen." Er wolle mit seiner Freundin umziehen und würde gerne mit ihr ein Haus am Ufer des Plattensees bewohnen. "Ich hoffe, wir werden schon in den nächsten Tagen fündig."
Elwardt lag gestern noch kein Angebot aus Veszprem vor. "Wir werden nichts übereilen", sagte er. Eine Option wäre, sich dann zu bemühen, Rückraumspieler Domagoj Duvnjak (ab 2014 ein Kieler) bereits ein Jahr früher aus seinem Vertrag beim HSV Hamburg auszulösen.
Trainer Alfred Gislason reagierte gelassener auf den Wechsel des 166-maligen Nationalspielers. "Ich bin zwar enttäuscht, habe aber Verständnis für seine Entscheidung." Schließlich hätte Zeitz nun seine unmittelbare Zukunft geregelt - ein Jahr Kiel, dann drei in Ungarn. "Ich bin nicht sauer auf ihn." Wie auch? Der THW, so Gislason, hätte mit dem Duvnjak-Transfer, der die Verantwortlichen des HSV völlig überraschte, erst vor wenigen Tagen einen ähnlichen Schachzug gemacht. "Ich möchte, dass sich Zeitz, der so viel für den Verein geleistet hat, würdig aus Kiel verabschiedet." Von einem vorzeitigen Wechsel hält Gislason nichts, schließlich würde ihm mit Marko Vujin dann nur noch ein Linkshänder zur Verfügung stehen. "Eine Verletzung könnte uns dann völlig aus der Bahn werfen", sagte Gislason. "An unseren Zielen hat sich trotz des Umbruchs schließlich nichts geändert. Wir wollen auch in der kommenden Saison um alle Titel mitspielen."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 01.07.2013)
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