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Das Team der SG Wallau.
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Wallau |
Titelverteidiger THW Kiel steigt mit einem
Auswärtsspiel beim einzigen verbliebenen Drittligisten in
den Wettbewerb um den
DHB-Pokal
ein. Dies ergab die Auslosung der
zweiten Runde am Dienstagabend
in der "Flens-Arena" im Vorfeld der Bundesligapartie zwischen der
SG Flensburg-Handewitt und Frisch Auf Göppingen. "Glücksfee"
Lars Christiansen bescherte den "Zebras" mit diesem Los aber
ein Duell mit viel Geschichte, müssen die Kieler voraussichtlich
am 23. Oktober doch beim zweifachen Meister SG Wallau antreten.
Christiansen zog die laut Sport1-Moderatorin Anett Sattler
"Top-Begegnung der zweiten Runde, die die Vorverkaufskassen
in Wallau klingeln lassen wird". Das Heimrecht genießt in
dieser Partie der Drittligist. THW-Manager
Klaus Elwardt sprach von "einem
schönen Los. Aber wir hätten sehr gerne endlich mal wieder
ein Heimspiel gehabt". So komme auf die Kieler wieder eine
aufwändige Reise zu. "Aber das sind wir ja gewohnt. Man kann
sich ja kaum noch an unser letztes Pokalheimspiel erinnern."
43 Pflichtspiele gegeneinander
Als SG Wallau-Massenheim gehörten die Hessen zwischen 1987
und 2005 ununterbrochen der ersten Handball-Bundesliga an und
gewannen 1992 und 1993 die deutsche Meisterschaft, ehe die
goldene Ära des THW Kiel begann. 43 Male kreuzten sich die
Wege der beiden Vereine in Pflichtspielen, 24 Kieler Siegen
stehen 14 Niederlagen gegenüber (siehe auch
Gegnerdaten SG Wallau). Im Pokal traf man lediglich
einmal aufeinander: In der Saison 1999/2000 besiegten die "Zebras" dank neun
Treffern von
Staffan Olsson die
zu der Zeit unter dem Namen "SG W.M. Frankfurt" firmierende
Mannschaft des damaligen Trainers Martin Schwalb nach einer Nervenschlacht
in der Alsterdorfer Sporthalle mit
28:27 nach Verlängerung
und machten Tags drauf durch den Finalsieg gegen Flensburg
den dritten Pokalsieg der Vereinsgeschichte perfekt.
Ex-Verein von Zeitz und Klein
In der Folgezeit konnte die SG Wallau-Massenheim aber
nicht mehr mit den Topclubs mithalten, und es wurde daher auf
Talente gesetzt. Unter anderem durften bei der SG auch
Christian Zeitz und
Dominik Klein Bundesligaerfahrungen
sammeln. In der Spielzeit 2004/05, die Wallau-Massenheim als
Zehnter abschloss, half allerdings selbst ein torreiches
Benefizspiel der Kontrahenten
nicht mehr - die SG bekam keine Lizenz und zog sich in die
Regionalliga zurück.
Zwar gelang den Hofheimern 2007 die Rückkehr in die Zweite
Liga, doch nach einer kurzlebigen Fusion mit der TSG Münster
als HSG FrankfurtRheinMain zog sich die SG Wallau 2011 in
die vierte Liga zurück.
Sensation gegen Eisenach
Mittlerweile spielt die Mannschaft von Trainer Ralf Ludwig
wieder in der 3. Liga, und sorgte in der vergangenen Woche
schon vor dem Ligastart am kommenden Samstag gegen den TV
Kirchzell für den Paukenschlag schlechthin im DHB-Pokal:
Dank 19 Treffern des Trios Stefan Bonkirch, Philipp Botzenhardt
und Benedikt Seeger sowie unzähligen Paraden des überragenden
Torhüters Sebastian Schermuly wurde Erstliga-Aufsteiger
ThSV Eisenach mit 32:29 (11:11) besiegt. "Jetzt kann der THW
Kiel kommen", scherzte Benedikt Seeger euphorisiert nach der
Pokalsensation - ein Wunsch, den Lars Christiansen dem
28-jährigen Rückraumspieler prompt erfüllen konnte.
Fünf Erstliga-Duelle
Der einstige Linksaußen der SG Flensburg-Handewitt zog
auch fünf Bundesligaduelle: Sein ehemaliger Verein bekommt es mit dem SC Magdeburg
zu tun, auch der HSV Hamburg genießt gegen Frisch Auf
Göppingen Heimrecht. Der VfL Gummersbach tritt bei der
MT Melsungen an, der Bergische HC reist zur HSG Wetzlar.
In Ostwestfalen steigt das Derby zwischen dem TBV Lemgo
und GWD Minden in der Lipperlandhalle.
(Sascha Krokowski)
Aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2013:
THW im Losglück: Zebras ziehen die SG Wallau
Titelverteidiger tritt voraussichtlich am 23. Oktober beim Drittligisten an - Kraus feiert Wiedersehen mit HSV - Magdeburg zur SG
Flensburg. Es wäre das erste Heimspiel im DHB-Pokal seit
dem 25. Oktober 2011 gewesen, die Halle hätte zur Verfügung
gestanden, doch der Gegner machte Handballmeister THW Kiel
bei der Auslosung gestern Abend einen Strich durch die Rechnung.
Weil die SG Wallau ein Drittligist ist, wechselte das Heimrecht
zu den Hessen. "Ich bin trotzdem zufrieden", sagte THW-Manager
Klaus Elwardt. "Den großen Brocken
sind wir aus dem Weg gegangen." Das Spiel in der zweiten Pokalrunde,
das voraussichtlich am 23. Oktober ausgetragen wird, wäre eine gute
Gelegenheit für seine neuformierte Mannschaft, um sich weiter
einzuspielen.
Weniger zufrieden waren die Spieler von FA Göppingen. Sie bereiteten
sich in der Arena der SG Flensburg-Handewitt, in der Lars Christiansen
die Lose zog, auf das Bundesligaspiel vor, als ihnen das Gastspiel
beim HSV Hamburg als Stimmungskiller beschert wurde. Das Team um Michael
Kraus, der zu Saisonbeginn aus Hamburg zurückgekehrt war, reagierte
entsetzt auf das Los. Kein Grund zur Freude hatte auch der SC Magdeburg,
der in Flensburg antreten muss. "Wichtig ist, dass wir nicht reisen
müssen und ein Heimspiel haben", sagte dagegen SG-Manager Dierk
Schmäschke. "Es ist sicherlich eine der Begegnungen dieser Runde, in
der die meiste Spannung steckt."
Christiansen, der mit Flensburg dreimal den Pokal gewinnen konnte,
sorgte für drei weitere Bundesliga-Duelle. So erwartet die MT Melsungen
den VfL Gummersbach, die HSG Wetzlar trifft auf den Bergischen HC
und GWD Minden reist zum Derby nach Lemgo.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 29.08.2013)