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13.12.2013 Mannschaft / Bundesliga / DHB-Pokal

Kieler Nachrichten: Pokal-Aus mit positiven Folgen?

THW-Coach Gislason "fehlte die Breite" beim 30:32 - Morgen gehen die Zebras erneut auf Löwenjagd

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.12.2013:

Kiel. Ausgeschieden. Dreimal hatte der THW Kiel zuletzt den DHB-Pokal in Folge gewonnen, doch diesmal wird der Titelverteidiger beim "Final Four" am 12./13. April in Hamburg fehlen. Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), reagierte gelassen auf die 30:32-Heimniederlage der Zebras gegen die Rhein-Neckar Löwen.
Bohmann, der das Achtelfinale zwischen Wetzlar und Balingen (33:29) besuchte, verfolgte das Drama der beiden norddeutschen Top-Vereine aus Kiel und Flensburg im Liveticker mit. Entspannt, wie er sagt. "Die Löwen haben die meiste Zeit geführt, deshalb ist der Sieg verdient." Auch ein Aus der Flensburger, die beim Zweitligisten Aue (26:27) nur knapp einer Blamage entgingen, hätte die HBL als Ausrichter des DHB-Pokals nicht in Schwierigkeiten gebracht, so Bohmann. Für das "Final Four" in der 13000 Zuschauer fassenden O2-World seien bereits mehr als 6500 Karten verkauft. Einen weiteren Schub erwartet er nach der Auslosung, die am 17. Dezember im Vorfeld der Bundesligapartie zwischen FA Göppingen und der SG Flensburg-Handewitt stattfindet (ab 19.30 Uhr im Livestream von Sport1). "Dann wird ein wenig klarer sein, wer es tatsächlich ins Halbfinale schaffen kann", sagt Bohmann, der es durchaus als belebendes Element empfindet, dass in Hamburg möglicherweise der eine oder andere Neuling die Bühne betritt. "Egal wer kommt, die Halle wird voll sein."

Neben knapp 100000 Euro Startgeld erhalten alle vier Teilnehmer von der HBL jeweils 1000 Tickets, der freie Verkauf, so Bohmann, sei bereits überwiegend abgewickelt.

Die Löwen im Viertelfinale, die Zebras erstmals seit 13 Jahren nicht - ganz unerwartet kam die erste Pokal-Heimniederlage nach 23 Jahren nicht. "Wir spielen fast durchgehend mit den gleichen Leuten", sagte Trainer Alfred Gislason, der ausdrücklich die guten Schiedsrichter Lars Geipel/Marcus Helbig lobte. "Uns fehlte gegen die Löwen die Breite." Gislason schloss gestern nicht aus, dass diese Niederlage im weiteren Saisonverlauf noch einmal positive Auswirkungen haben könnte. Unmittelbar auf das "Final Four" würden im Terminkalender das schwere Liga-Spiel bei den Löwen und das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League folgen. Eine Belastung, die für die kurze Personaldecke der Kieler möglicherweise zu hoch gewesen wäre. "Das kann gut sein, dass wir diese Tage nutzen können, um noch einmal in Ruhe zu trainieren", sagt Gislason. "Aber daran will ich jetzt nicht denken." Er wäre sehr gerne beim "Final Four" dabei gewesen, auch wenn für ihn die Meisterschaft "oberste Priorität" hätte.

Am Mittwochabend glaubte er noch bis zwei Minuten vor dem Abpfiff daran, dass sein Team die Wende schaffen würde. Erst als Niclas Ekberg beim Stand von 30:29 für die Löwen an Torhüter Niklas Landin scheiterte, war auch ihm klar, dass Kiel erstmals nach 13 Jahren nicht das Viertelfinale erreichen würde. Aus der Zebraherde zeigten nach dem strapaziösen Berlin-Spiel zu wenige Normalform, einer war Linksaußen Dominik Klein, der mit dem THW weitgehend Einigkeit über eine Verlängerung seines im Juni 2014 auslaufenden Vertrages erreicht haben soll.

Klein und Kollegen haben keine Zeit, über das Pokal-Aus zu trauern, morgen Abend wird der Tabellenzweite vom starken Aufsteiger Bergischer HC (19 Uhr) erwartet. Das Team um Ex-Zebra Viktor Szilagyi schlug in eigener Halle bereits den HSV Handball. Schlechtes Omen? Der Verein, der aus der Fusion des HC Wuppertal und der SG Solingen entstand, hat seine Spieler in "Bergische Löwen" umbenannt. Löwenjagd, zweiter Versuch.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.12.2013)


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