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12.-14.12.2013 - Letzte Aktualisierung: 14.12.2013 Bundesliga

THW-Rückrundenstart am Sonnabend beim Bergischen HC

Update #2 KN-Vorbericht und KN-Bericht zum Spiel in Warstein ergänzt ...

Das Team des Bergischen HC.
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Nur drei Tage nach dem bitteren Pokal-Aus gegen die Rhein-Neckar Löwen sind die Handballer des THW Kiel bereits wieder in der DKB Handball-Bundesliga gefordert. Am Sonnabend starten die "Zebras" mit einer Auswärtspartie beim starken Aufsteiger Bergischer HC in die Rückrunde. Die Partie in der Wuppertaler Uni-Halle wird um 19.00 Uhr angepfiffen, zeitnahe Informationen zum Spiel bekommen Sie im Internet unter kiel-liveticker.de.
Vor Saisonbeginn waren sich alle Handballexperten einig, dass der Zweitligameister, der seine Heimspiele fair verteilt in der etwas kleineren Klingenhalle in Solingen sowie der 3.200 Zuschauer fassenden Uni-Halle im 20 Kilometer entfernten Wuppertal austrägt, der stärkste der drei Aufsteiger sein dürfte. Dass die Bergischen Löwen aber so dermaßen durchstarten würden, dass sie vermutlich mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben dürften, wurde indes nicht erwartet.
Sensation gegen Hamburg
Mit 81/6 Treffern ist Ex-"Zebra"  Viktor Szilagyi bislang bester Saisontorschütze des BHC.
Klicken Sie für weitere Infos! Mit 81/6 Treffern ist Ex-"Zebra" Viktor Szilagyi bislang bester Saisontorschütze des BHC.
Doch nach der recht deutlichen 24:34-Auftaktniederlage beim THW avancierte die Mannschaft um Spielmacher Viktor Szilagyi schnell zum Überraschungsteam der Liga: Von den folgenden neun Partien verlor der BHC lediglich eine (30:31 zu Hause gegen Melsungen) und lag nach zehn Spieltagen mit 13:7 Punkten auf einem sensationellen sechsten Tabellenplatz. Herausragendes Ergebnis war sicherlich der deutliche 34:27-Erfolg gleich am zweiten Spieltag gegen den amtierenden Champions-League-Sieger aus Hamburg, der die ganze Euphoriewelle loslöste. Eine "außerordentlich gute Leistung" attestierte Trainer Sebastian Hinze nach dem Coup gegen den HSV: "Es passte alles. Wir wurden immer stärker und haben immer mehr daran geglaubt. Es ist unsere Aufgabe, es in jedem Spiel abzurufen. Das wollen die Leute sehen. Ob es immer reicht, kann ich nicht versprechen. Aber die Mannschaft reißt sich den Arsch auf."
Platz 6 nach 10. Spieltag
Und die Mannschaft, die wir Ihnen im Vorbericht zum Hinrundenspiel bereits ausführlich vorgestellt haben, setzte weitere sportliche Ausrufezeichen wie beispielsweise dem 30:25-Erfolg im Derby beim VfL Gummersbach, dem 25:24 bei der HSG Wetzlar, einem Punktgewinn in der "Hölle Süd" bei Frisch Auf Göppingen oder dem 31:27-Heimerfolg gegen den SC Magdeburg. Allerdings holten die Löwen seit diesem Sieg am 19. Oktober nur noch zwei weitere Punkte aus den letzten sieben Spielen (beim 33:27 gegen Mitaufsteiger Emsdetten, siehe auch Kurve BHC). Und obwohl die Mannschaft bei
Rechtsaußen Arnor Thor Gunnarsson steht nach einer  Kieferwinkelfraktur vor seinem Comeback.
Rechtsaußen Arnor Thor Gunnarsson steht nach einer Kieferwinkelfraktur vor seinem Comeback.
den Heimspielen gegen die SG Flensburg-Handewitt (28:30) und die TSV Hannover-Burgdorf (25:26) sowie auswärts beim TBV Lemgo (27:29) noch an weiteren Punktgewinnen schnupperte, ist doch ein kleiner Abwärtstrend zu verzeichnen: In den letzten beiden Partien gegen die Füchse Berlin (25:36) und beim TuS N-Lübbecke (30:38) war der BHC chancenlos - auch geschuldet durch Verletzungssorgen: So fehlte gegen Berlin mit Viktor Szilagyi der Kopf der Mannschaft, ist zum Duell gegen seinen ehemaligen Verein am Sonnabend aber wieder einsatzbereit. Der langzeitverletzte Linkshänder Kristian Nippes (Muskelbündelriss) hingegen wird das "Spiel des Jahres" für den BHC aber definitiv verpassen, dafür könnte aber das Comeback von Rechtsaußen Arnor Gunnarsson, der sich vor drei Monaten eine Kieferwinkelfraktur zugezogen hatte, bevorstehen.
Fünf frühzeitige Vertragsverlängerungen
Nichtsdestotrotz steht der Bergische HC mit derzeit 15:19 Punkten auf Platz 12 der DKB Handball-Bundesliga mit einem beruhigenden Vorsprung von acht Zählern auf die Abstiegsränge. So scheint es im neuen Jahr nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Klassenerhalt bei den Nordrhein-Westfalen auch rechnerisch feststeht. Das Management um Geschäftsführer Jörg Föste konnte so frühzeitig personelle Weichen für die Zukunft stellen: Nachdem der Vertrag mit Erfolgstrainer Sebastian Hinze - dem 34-Jährigen wurde zudem die Ehre zuteil, zusammen mit Flensburgs Coach Ljubomir Vranjes im Februar das All-Star-Team der Bundesliga zu betreuen - bereits in der Sommerpause ligaunabhängig bis 2016 verlängert wurde, zogen der einstige Junioren-Nationalspieler Kristian Nippes, der von den BHC-Fans zum "Spieler
Der isländische Nationalkeeper Björgvin Gustavsson kam zu Saisonbeginn aus Magdeburg.
Der isländische Nationalkeeper Björgvin Gustavsson kam zu Saisonbeginn aus Magdeburg.
der Saison 2012/2013" gewählte isländische Nationalspieler Arnor Gunnarsson und Mittelmann Alexander Oelze jeweils nach. Da auch Kapitän Viktor Szilagyi einen neuen Einjahres-Vertrag bis 2015 (plus Option für ein weiteres Jahr) unterschrieben hatte, bleibt das Spielmacher-Duo des BHC mindestens ein weiteres Jahr beisammen. Trainer Hinze frohlockte nach den Vertragsverlängerungen "Ali und Viktor ergänzen sich nicht nur sehr gut, sondern profitieren auch stark voneinander", während Manager Föste die beiden Spieler gar als "eines der besten Spielmacher-Duos in der Liga" bezeichnet.
BHC will neue Spielstätte
Mit Rechtsaußen Richard Wöss (wechselt nach Lübbecke) und dem schwedischen Rückraumspieler Emil Berggren, dessen Vertrag nicht verlängert wird, stehen aber auch die ersten beiden Abgänge zum Saisonende fest. Diese beiden Baustellen gilt es in den nächsten Monaten zu schließen, doch dringender scheint beim Bergischen HC derzeit die noch offene Hallenfrage zu sein. Mit beiden Spielstätten ist die Geschäftsführung nicht zufrieden, Zuschauer wie Partner klagten über schlechte Sicht, potenzielle Sponsoren sprangen wegen ungeeigneter Rahmenbedingungen ab. Weder die Klingenhalle noch die Uni-Halle würden beim Komfort und Fassungsvermögen Erstliga-Standards genügen, weshalb dem
Rückraumspieler Emil Berggren belegt mit bislang 61/3 Treffer den dritten Platz der internen Torschützenliste. Dennoch wird der auslaufende Vertrag mit dem Schweden nicht verlängert.
Rückraumspieler Emil Berggren belegt mit bislang 61/3 Treffer den dritten Platz der internen Torschützenliste. Dennoch wird der auslaufende Vertrag mit dem Schweden nicht verlängert.
Verein viel Geld durch die Lappen ginge. Daher beauftragte der BHC ein Planungsbüro, eine Machbarkeitsstudie für den Bau einer Arena mit 5000 Zuschauerplätzen zu erstellen. "Das Bergische Land mit einem direkten Einzugsgebiet von über einer Million Einwohnern besitzt keine Halle, in der Firmenveranstaltungen, Konzerte, Shows und auch Bundesligahandball in einem modernen Umfeld und entsprechender Qualität durchgeführt werden können", sagte Förste dem Solinger Tageblatt. Möglich wäre demnach auch ein Umzug nach Remscheid: "Wichtig ist einzig, dass gebaut wird. Nur so bleiben wir in allen Bereichen wettbewerbsfähig. Wo sie errichtet wird, ist mir egal. Wir haben Fans in der ganzen Region", so Förste weiter.
Erst Wuppertal, dann Warstein
Am Sonnabend aber wird weiterhin die Wuppertaler Uni-Halle herhalten müssen, und sie wird gegen den Rekordmeister sicherlich aus allen Nähten platzen, wenn der Bergische HC nach Hamburg und Magdeburg auch den dritten deutschen Champions-League-Sieger zu Fall bringen will. THW-Trainer Alfred Gislason kann voraussichtlich - bis auf Rasmus Lauge - auf seinen gesamten Kader zurückgreifen. Für alle schwarz-weißen Fans, die die Partin in Wuppertal live verfolgen, ergibt sich übrigens wieder die Chance, sich mit einigen Schnäppchen aus der Fankollektion einzudecken - das Fanmobil steht ab 18.00 Uhr auf dem Vorplatz der Halle und hat unter anderem auch die neuen Longsleeves und Kapuzen-Pullis im Gepäck.

Nach der Partie bei den Bergischen Löwen reisen die "Zebras" übrigens nicht direkt zurück in die Heimat. Vielmehr geht es am Sonntagmorgen mit dem Mannschaftsbus ins Sauerland, wo die Kieler in der Warsteiner Dreifachturnhalle ein Benefizspiel gegen den Landesligisten VfS Warstein bestreiten (Anwurf 13.00 Uhr, siehe auch KN-Bericht). Danach geht es flugs zurück nach Kiel, denn bereits am kommenden Mittwoch steht das nächste Heimspiel gegen den TBV Lemgo auf dem Spielplan.

Die Schiedsrichter am Sonnabend in der Wuppertaler Uni-Halle sind Robert Schulze und Tobias Tönnies.

(Sascha Krokowski)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 13.12.2013:

THW-Hilfe für gebeutelte Warsteiner

Warstein. Wer sich über Warstein informieren will, ahnungslos ist, welch stürmische Zeiten das 30000-Einwohner-Städtchen im Sommer erlebte, der stolpert schnell über zwei Begriffe: Legionellen, Reisewarnung. Wer Warstein im Suchfenster von Google eintippt, dem werden beide Zusätze als Leseanreize Nummer eins und zwei angeboten. Warstein, so scheint es, ist nur in Kombinationen mit diesen Begriffen ein Thema. Warum?

Im August hatten sich die Bakterien epidemieartig ausgebreitet. 165 Menschen erkrankten, zwei starben, die Behörden erließen ein Einreiseverbot. "Das war für die Geschäftswelt spürbar", sagt Christiane Willeke, Pressereferentin der Warsteiner Brauerei, die einmal im Jahr die Montgolfiade ausrichtet. Mehr als 200000 Menschen bevölkern dann das größte Ballonfahrer-Treffen Europas - Warstein blüht in diesen zehn Tagen richtig auf. Wegen der Epidemie musste die Veranstaltung kurz vor dem Start abgesagt werden, eine Stadt versank in der Tristesse. Die Brauerei, einer der größten Arbeitgeber vor Ort und einer von sechs Teamsponsoren des THW, sah sich in der Pflicht, Aufhellung zu betreiben und rief in Kiel an. "Wir wollen eine Jetzt-Erst-Recht-Stimmung erzeugen", sagt Willeke. "Wir waren überrascht, dass der Verein so schnell zugesagt hat." Zeitnah, so der Wunsch, solle die Partie gegen das Landesliga-Kellerkind VfS Warstein stattfinden, um dem Ort wieder positive Schlagzeilen zu bescheren.

Die Zebras werden nun am Tag nach dem Auswärtsspiel beim Bergischen HC (Sonnabend, 19 Uhr) in der knapp 300 Zuschauer fassenden Dreifeldturnhalle antreten. Um 13 Uhr, nach einem Empfang beim Bürgermeister, auf der Rückreise nach Kiel, wo den THW bereits am Mittwoch das Ligaspiel gegen den TBV Lemgo (19 Uhr) erwartet. "Warsteiner ist seit zehn Jahren ein sehr verlässlicher und engagierter Partner für uns", sagt Geschäftsstellen-Leiterin Sabine Holdorf-Schust. Deshalb sei es selbstverständlich, in dieser Situation spontan Hilfe zu leisten. "Davon profitieren beide Seiten", sagt Holdorf-Schust, die beeindruckt davon ist, welche Euphoriewelle der THW-Besuch im Sauerland ausgelöst hat. Die Zeitungen überschlagen sich mit Sonderseiten, per Countdown werden die Nächte gezählt, die Warstein noch vom 15. Dezember trennen. "Dieses positive Feedback, das wir derzeit erfahren, ist natürlich gut für unseren Sponsor", sagt Holdorf-Schust. "Aber auch für uns."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 13.12.2013)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2013:

Bergische Löwen heiß auf die Kieler Zebras

Der Handballmeister kommt: Uni-Halle seit Monaten ausverkauft
Wuppertal. Mit dem Auswärtsspiel beim Bergischen HC (19 Uhr) startet Rekordmeister THW Kiel heute in die Rückrunde der Handball-Bundesliga. Das Team um Ex-Zebra Viktor Szilagyi spielt als Aufsteiger bislang eine starke Saison, schlug in eigener Halle bereits den HSV Handball. Die Unihalle in Wuppertal ist seit Monaten mit knapp 3200 Zuschauern ausverkauft - der Rahmen könnte kaum besser sein.

"Wenn wir gegen eine Mannschaft wie Kiel spielen, dann liegt es nicht an uns, ob wir punkten", sagt Szilagyi, der maßgeblichen Anteil daran hat, dass die Bergischen Löwen als Zwölfter (15:19) ein sattes Acht-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge haben. "Kiel, Hamburg, Flensburg und die Löwen haben eine ganz andere Qualität als wir", sagt Szilagyi, der seinen Vertrag kürzlich bis Juni 2015 verlängerte. "Aber wenn wir eine Chance bekommen, dann schlagen wir auch zu." So wie im ersten Heimspiel, als der HSV, gebeutelt von seiner Teilnahme am Super Globe in Katar, ein Gegner war, der entsprechende Schwächen offenbarte. Der BHC, kurz zuvor mit zehn Toren Differenz in Kiel untergegangen (24:34), siegte überraschend deutlich mit 34:27. Der Startschuss für einen Saisonauftakt, der den BHC zunächst zur festen Größe im oberen Tabellendrittel machte. Zuletzt ließ das Team von Sebastian Hinze (34) aber kräftig Federn, kassierte zu Hause eine deutliche 25:36-Klatsche gegen Berlin. "Wir verfallen nicht in Panik", sagt Szilagyi, der neben Ex-Nationalspieler Michael Hegemann zu den Routiniers in einer sehr jungen Truppe gehört. "Gegen Kiel können wir befreit aufspielen." Szilagyi selbst litt zuletzt unter einem hartnäckigen Magen-Darm-Virus, wirklich zu hundert Prozent fit ist er seit Wochen nicht mehr. Aber der geniale Spielmacher ist für den BHC unverzichtbar. "Inzwischen haben sich die Gegner auf uns eingestellt", sagt der 35-Jährige, der zumeist einer Sonderbehandlung unterzogen wird. "Mir fällt es so immer schwerer, für Überraschungen zu sorgen." Ohne die, das zeigt die Vergangenheit, ist der Neuling gegen Topvereine chancenlos. Szilagyi, seit 13 Jahren ein Kind der Bundesliga, war von der SG Flensburg-Handewitt im Juni 2012 ins Bergische Land gewechselt und führte die Löwen aus der Zweiten Liga ins Oberhaus. "Der Verein hat mittlerweile die ganze Region elektrisiert", sagt Szilagyi. Alle Heimspiele, die der BHC, aus einer Fusion der SG Solingen und des HC Wuppertal entstanden, wechselweise in diesen beiden Städten austrägt, seien ausverkauft.

Für die Kieler, die gestern Nachmittag nach Düsseldorf flogen, geht es drei Tage nach dem Pokal-Aus gegen die Rhein-Neckar Löwen (32:30) darum, in der Liga auf Kurs zu bleiben. Unmittelbar nach der Partie reisen die Zebras im Bus weiter an den Hennesee, um morgen Mittag (13 Uhr) ein Benefizspiel gegen den Landesligisten VfS Warstein zu bestreiten. Die Warsteiner Brauerei, einer von sechs Teamsponsoren der Kieler, hatte den THW um ein Gastspiel gebeten. Zuletzt hatte eine Bakterienepedemie und ein Einreiseverbot (KN von gestern) die 30000-Einwohnerstadt im Sauerland schwer gebeutelt. Der THW, der auch vom Bürgermeister empfangen wird, soll nun für positive Schlagzeilen sorgen. Obwohl seine Mannschaft bereits am Mittwoch im Liga-Heimspiel gegen den TBV Lemgo (19 Uhr) gefordert sein wird, stimmte Trainer Alfred Gislason der "lockeren Trainingseinheit" vor 300 Zuschauern in der Dreifachturnhalle zu. Die Alternative, nachts mit dem Bus aus Wuppertal nach Kiel zu fahren, wäre, so Gislason, kaum schonender gewesen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.12.2013)

 

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