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24.-26.08.2013 - Letzte Aktualisierung: 26.08.2013 Bundesliga

THW Kiel startet mit Zehn-Tore-Erfolg in die Saison

Bundesliga, 1. Spieltag: 24.08.2013, Sa., 19.00: THW Kiel - Bergischer HC: 34:24 (16:10)
Update #3 KN-Bericht, Highlights-Video, weitere Stimmen, Fotos und Spielbericht ergänzt ...

Christian Zeitz war  beim Saisonstart nicht zu stoppen.
Klicken Sie zum Vergrößern! Christian Zeitz war beim Saisonstart nicht zu stoppen.
Der Titelverteidiger THW Kiel ist am Sonnabendabend mit einem 34:24 (16:10)-Erfolg gegen den Aufsteiger Bergischer HC erfolgreich in die Saison gestartet. Aufgrund des Zehn-Tore-Sieges sprang die neuformierte "Zebraherde" gleich an die Spitze der DKB Handball-Bundesliga. Beste Torschützen gegen die Löwen waren Christian Zeitz (7), der eine bärenstarke Partie zeigte, und Marko Vujin (7/4). Ein gutes Debüt gab das neue Torwart-Duo: Johan Sjöstrand und Andreas Palicka parierten insgesamt 17 Bälle, darunter jeweils ein Siebenmeter.
In der Startaufstellung des Meisters standen mit Rasmus Lauge und Johan Sjöstrand gleich zwei der drei Neulinge. Und Sjöstrand führte sich gleich gut ein, hielt zweimal gegen freistehende "Löwen" und riss beide Arme gen Hallendecke. Seine Vorderleute nahmen diese Vorlagen auf: Filip Jicha erzielte nach 1:32 Minuten das erste Tor der Saison, Christian Sprenger bediente aus dem Rückraum den am Kreis wartenden Toft Hansen zum 2:0, und Lauge führte sich mit einem wuchtigen Wurf zum 3:0 ebenfalls gut ein. Die Gäste benötigten fast fünf Minuten, ehe Ex-Zebra Viktor Szilagyi den ersten Treffer erzielen konnte.
BHC bleibt dran
Filip Jicha bedient Rene Toft Hansen am Kreis.
Klicken Sie zum Vergrößern! Filip Jicha bedient Rene Toft Hansen am Kreis.
Die Kieler indes zogen nach einem tollen Gegenstoß - eingeleitet von Sjöstrand und Filip Jicha, vollendet von Toft Hansen - auf 5:1 davon. Dann jedoch steigerte sich Gustavsson im Tor der Gäste, was diese zum 4:5-Anschluss nutzten. Wieder zog der THW, nun auch im Angriff angeführt von Zeitz, auf drei Tore weg. Doch als der BHC nach 19 Minuten das 7:9 erzielte, nahm auch Gislason eine Auszeit. Mit Erfolg: Erst drosch Wael Jallouz sein erstes Pflichtspieltor im Dress der "Zebras" mit 110 km/h in die Maschen, dann bediente Jicha Kreisläufer Toft Hansen zum 11:7 (22.). Als sich kurz darauf Zeitz durchtankte und wenig später zwei eigene Steals im Gegenstoß verwandelte, war der THW auf 14:9 enteilt. Mit zwei verwandelten Siebenmetern schraubte Vujin das Halbzeitresultat noch auf 16:10.
THW startet durch - BHC kontert
Mit vereinten Kräften wird Duje Miljak gestellt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Mit vereinten Kräften wird Duje Miljak gestellt.
Aus der Pause kamen die Kieler mit Tempo: Gudjon Valur Sigurdsson erzielte zwölf Sekunden nach Wiederanpfiff das 17:10, dem Vujin wenig später mit einem 103-km/h-Siebenmeter das 18:10 folgen ließ. Weil sich dann aber Mario Huhnstock im Tor der Gäste steigerte und dem THW Kiel einige Fehler im Angriff unterliefen, kamen die Bergischen wieder heran: Drei Treffer in drei Minuten - beim 13:18 lief es für den BHC wie geplant. Doch das Auf und Ab ging weiter: Mit einem Dreierpack durch Jicha und zweimal Sigurdsson setzten sich die Kieler auf 22:14 ab (39.).
Viele Zeitstrafen holen BHC zurück
Wael Jallouz wird von Kristian Nippes attackiert.
Klicken Sie zum Vergrößern! Wael Jallouz wird von Kristian Nippes attackiert.
Doch weil die "Zebras" die kommenden acht Minuten weitestgehend in Unterzahl agierten, wurde es stimmungsvoll in der Arena: Der BHC nutzte die zum Teil doppelte Überzahl zu vier Treffern in Folge und reduzierte den Rückstand auf vier Tore. 13 Minuten vor dem Ende konnten die Gäste so weiter von einem Achtungserfolg träumen. Doch diese Träume wurden jäh beendet: Die Kieler Deckung machte Druck, Zeitz traf in Unterzahl und bediente kurz darauf Toft Hansen am Kreis, der sich wenige Sekunden später auch über einen maßgeschneiderten Pass von Jicha freute: Beim 26:19 war der THW zehn Minuten vor dem Ende wieder in der Spur, die Fans auf den Rängen unterstützten ihre Mannschaft aber weiterhin lautstark.
Kantersieg in den letzten Minuten
Den ins Laufen gekommenden THW-Express stoppte nun auch eine Auszeit des BHC nicht mehr. Der inzwischen im Tor stehende Palicka parierte einen Wurf von außen, dieser fiel direkt in die Arme von Sigurdsson, der quer über den Platz Vujin zum 28:20 bediente (53.). Auch Patrick Wiencek durfte seine Schnelligkeit unter Beweis stellen und traf zum 32:22 (58.). Vujin bediente mit einem fantastischen Pass Sigurdsson zum 33:23, dann hielt Palicka einen Siebenmeter, und mit dem Schlusspfiff bediente Sigurdsson von der Ecke aus den am Kreis wartenden Wiencek zum Endstand: In der Schlussphase des 34:24-Erfolges zauberten die Kieler ein wenig - was die Fans mit stehenden Ovationen feierten. Der Meister ist Tabellenführer - jetzt geht es am kommenden Sonnabend in die "Emshölle" zum TV Emsdetten. Auch beim zweiten Aufsteiger wollen die Kieler nach ihrem weitestgehend überzeugenden Start natürlich doppelt punkten.

Video: Höhepunkte des Spiels


Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Alfred Gislason:
Vor dem Spiel haben wir nicht richtig gewusst, wo wir stehen. Deshalb bin ich mit dem Erfolg ziemlich zufrieden. Natürlich wissen wir aber auch, dass wir uns noch steigern müssen, denn unser Spiel war noch nicht so flüssig, wie ich mir das wünsche. Viele Sachen haben aber schon ganz ordentlich funktioniert. Die Abwehr stand gut. Besonders freue ich mich über die Leistung der beiden Torhüter und über Christian Zeitz, der ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Wir haben insgesamt heute besser geworfen als zuletzt, das war extrem wichtig. Denn in dieser Phase der Saison ist es egal, ob man gegen den Champions-League-Sieger oder den Zweitliga-Meister spielt.
BHC-Trainer Sebastian Hinze:
Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient. Wir haben leider nicht so diszipliniert gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten. Deshalb bin ich sehr enttäuscht. Dazu machen wir 13 technische Fehler, das wird in Kiel gnadenlos bestraft. Mit meinen beiden Torhütern bin ich aber zufrieden.
THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt:
Es ist immer schwierig, gegen eine Mannschaft zu spielen, die sich viel Zeit im Angriff nimmt und ruhig agiert. Aber wir haben es gepackt, daher Glückwunsch an meine Mannschaft. Vor der Partie waren wir alle ein wenig nervös. Das Publikum heute war toll, es hat unserem Team geholfen. Diese Unterstützung brauchen wir in jedem Spiel. Und unser Hallensprecher hat seine Feuertaufe bestanden. Ich glaube, insgesamt sind wir auf einem guten Weg.
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste gegenüber den KN:
Wir wollten den Abstand zu den arrivierten Teams verringern. Ich hatte den Eindruck, dass uns das in Ansätzen gelungen ist.
THW-Torhüter Johan Sjöstrand gegenüber den KN:
Das war natürlich ein tolles Gefühl, hier so gut anzufangen. Die Tempogegenstöße abzufangen, bringt einen gut rein und sorgt für Sicherheit. Die Stimmung im Team ist einfach gut.
THW-Kreisläufer Rene Toft Hansen gegenüber den KN:
Wir müssen noch viel arbeiten, aber das war schon viel besser heute. Es gab einige gute Momente. In jedem Training läuft es runder, und die neuen Spieler fügen sich gut ein.
BHC-Torhüter Mario Huhnstock gegenüber den KN:
Wir hatten gehofft, besser mithalten zu können Aber in der ersten Halbzeit haben wir zu viele Freie verworfen. Zum Ende nahm das Spiel den erwarteten Verlauf.
BHC-Spielmacher Viktor Szilagyi gegenüber den KN:
Der THW hat das Spiel klar dominiert. Aber der Unterschied hätte nicht so hoch sein müssen. Wir hatten ein paar Undiszipliniertheiten, sonst wären wir vielleicht nur vier, fünf Tore weg gewesen. Phasenweise waren wir auf Augenhöhe, aber von einem Punktgewinn waren wir weit entfernt.

1. Spieltag: 24.08.13, Sa., 19.00: THW Kiel - Bergischer HC: 34:24 (16:10)

Logo THW Kiel:
Sjöstrand (1.-47., 13/1 Paraden), Palicka (47.-60. und bei einem Siebenmeter, 4/1 Paraden); Toft Hansen (5), Sigurdsson (4), Sprenger (1), Wiencek (2), Ekberg, Lauge (3), Zeitz (7), Jallouz (1), Klein (n.e.), Jicha (4/1), Vujin (7/4); Trainer: Gislason
Logo Bergischer HC:
Gustavsson (1.-23. und bei einem Siebenmeter, 5 Paraden), Huhnstock (23.-60., 10 Paraden); Hoße (1), Sabljic (3), Hegemann (1), Miljak, Gunnarsson (5/3), Nippes (2), Oelze (3/2), Artmann, Weiß (1), Gutbrod, Szilagyi (5), Berggren (3); Trainer: Hinze
Schiedsrichter:
Martin Harms / Jörg Mahlich
Zeitstrafen:
THW: 5 (Lauge (5.), Ekberg (40.), Jicha (41.), Jallouz (44.), Toft Hansen (46.));
BHC: 6 (Sabljic (15.), Nippes (29.), Miljak (32.), Berggren (49.), Szilagyi (50.), Hegemann (56.))
Siebenmeter:
THW: 6/5 (Jicha an die Latte (16.));
BHC: 7/5 (Sjöstrand hält Oelze (26.), Palicka hält Gunnarsson (59.))
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0, 3:1 (5.), 5:1, 5:4 (11.), 7:4, 7:5, 8:5 (15.), 8:6, 9:6, 9:7 (19.), 11:7, 11:8, 13:8, 13:9 (25.), 14:9, 14:10, 16:10;
2. Hz.: 18:10, 18:13, 19:13 (35.), 19:14, 22:14 (39.), 22:18 (45.), 23:18, 23:19, 26:19 (50.), 26:20, 29:20, 29:21, 30:21 (55.), 30:22, 32:22, 32:23, 33:23, 33:24, 34:24.
Zuschauer:
10.285 (ausverkauft) (Sparkassen-Arena, Kiel)
Spielgrafik:
Spielgrafik

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.08.2013:

Lob für Zeitz: überragend

THW-Trainer Alfred Gislason sah auch starke Torhüter beim 34:24 gegen Bergischen HC
Kiel. Der THW Kiel hat am Sonnabend die neue Saison in der Handball-Bundesliga so begonnen, wie er die vergangene beendet hat: an der Tabellenspitze. Mit einem zunächst lockeren Aufgalopp, phasenweise aber auch einem hektischen Kampfspiel meisterte das umgestaltete Team seine erste Aufgabe und bezwang die Aufsteiger vom Bergischen HC mit 34:24 (16:10).

Der Zweitligameister zeigte zwar gute Momente, produzierte aber auch zu viele Fehler, um dem THW gefährlich werden zu können, der in Torwart Johan Sjöstrand und dem siebenmaligen Torschützen Christian Zeitz seine herausragenden Akteure hatte. Zunächst präsentierten sich die Bergischen als perfekter Aufbaugegner für die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason, die mit einer sattelfesten Abwehr und einem bestens aufgelegten Torwart Sjöstrand startete. In den ersten Minuten fand der BHC überhaupt nicht in die Partie, lief sich in der 6:0-Defensive des THW fest und benötigte fünf Minuten bis zum ersten Tor durch den Ex-Kieler Viktor Szilagyi.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Zebras selbst schon drei Treffer vorgelegt. Für den Auftakt durfte dabei fast standesgemäß der neue THW-Kapitän Filip Jicha zum 1:0 (2. Minute) sorgen. Im weiteren Verlauf kamen die Gäste zwar besser ins Spiel, verkürzten in der 11. Minute sogar auf 4:5, doch der THW war immer Herr im Haus. Johan Sjöstrand fing gleich drei Tempo-Gegenstöße ab und parierte bis zur Mitte der zweiten Halbzeit 13 Bälle, bevor ihn Andreas Palicka ablöste und auch noch vier Paraden zeigte. "Die gute Torhüter-Leistung hat mich besonders gefreut. Beide waren zuletzt doch etwas müde", sagte Gislason.

In der Analyse sah der THW-Trainer zwar noch einige Lücken in der Abwehr, die vor allem Szilagyi "schlau" genutzt habe. Und auch der Angriff sei nicht durchgängig rund gelaufen. Doch Wurfausbeute und Abstimmung waren im Vergleich zur Vorbereitungsphase deutlich verbessert. Fünfmal nutzte etwa Rene Toft Hansen vom Kreis seine Chance, zweimal durfte sich von dieser Position in der Endphase auch noch Patrick Wiencek auszeichnen.

Mit einem Hammer führte sich zudem Kiels Mann aus Hammamet in der Bundesliga ein. Wael Jallouz wurde in der 21. Minute von Nationalspieler Michael Hegemann aus der Luft gepflückt und auf den Boden geknallt. Der tunesische Rückraumspieler antwortete auf seine Weise, stieg im nächsten Angriff hoch und wuchtete den Ball mit 110 km/h ins Tor. Jallouz scheint im harten Bundesliga-Geschäft angekommen zu sein, arbeitete auch in den offensiven Deckungsvarianten als vorgezogene Speerspitze.

Die stärkste THW-Leistung lieferte aber Christian Zeitz. Immer wenn es eng zu werden drohte, suchte und fand der 32-Jährige die Lücken in der BHC-Abwehr, sprintete in die Bälle der Bergischen und führte den THW sicher über die Siegesstraße. Er bewies damit, dass er sich trotz Abwanderungswünschen in Richtung Veszprem bis zum Ende seines Kieler Weges voll für den THW einsetzt. "Christian hat ein überragendes Spiel gemacht", attestierte ihm Gislason.

So stand am Ende ein klarer Erfolg, auch wenn in der zweiten Hälfte BHC-Torhüter Mario Huhnstock für die Kieler Außen ein kaum überwindbares Hindernis darstellte und sich der THW Mitte der zweiten Halbzeit zu ungestüm und ungeschickt präsentierte und zwischen der 40. und 46. Minute gleich vier Zeitstrafen kassierte. Für Gästetrainer Sebastian Hinze entsprach das klare Ergebnis schließlich den Kräfteverhältnissen: "Das war ein verdienter Sieg, auch in dieser Höhe."

(von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 26.08.2013)


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