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14.04.2014 Bundesliga

Kieler Nachrichten: Weltrekord soll geknackt werden

Für den "Tag des Handballs" sind schon 25000 Karten verkauft - HSV Hamburg benötigt aber noch die Lizenz

Aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014:

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Hamburg. Eigentlich hatte sich Thorsten Storm seine Rolle am Finaltag des Final Four ganz anders vorgestellt. Der Manager der Rhein-Neckar Löwen stand zwar im Mittelpunkt, allerdings zu einem Zeitpunkt, zu dem die Ränge der Halle noch verwaist waren. Thema der Pressekonferenz in den Katakomben der Arena war der "Tag des Handballs", dessen geistiger Vater Storm ist.
Am 6. September 2014 tragen die Löwen ihr Heimspiel gegen den HSV Hamburg in der Frankfurter Commerzbank-Arena aus. Ein Tag, an dem auch rund 80 Jugendteams eine Bühne bekommen werden, mehr als 250 haben sich für eine Rolle beworben. "Wir brauchen im Handball mehr Gemeinsamkeit", sagte Storm, den mittlerweile viele Landes- und Regionalverbände dabei unterstützen, letztlich mehr als 50000 Handballfans in ein Fußballstadion zu locken. Auch Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga, lobte die Storm-Idee als "wirklich gute Sache" und wollte einen zweiten Tag des Handballs nach ähnlicher Bauweise nicht ausschließen. "Den Weltrekord knacken wir sicher", sagte Bohmann. "Ich bin sogar fest davon überzeugt, dass am Ende keine Maus mehr ins Stadion passen wird." Derzeit sind 25000 Karten verkauft, der Weltrekord bei einem Handballspiel, aufgestellt in Kopenhagen - AG gegen Bjerringbro im Endspiel um die dänische Meisterschaft - liegt bei 31508 Zuschauern.

Wer am 6. September dabei ist, erlebt zudem ein All-Star-Game der besonderen Art. Ein von Sport1-Experte Stefan Kretzschmar aufgestelltes Team, in dem unter anderem Oliver Pocher und der Ex-Fußballer Uli Borowka (Werder Bremen) aufgestellt werden, tritt gegen eine Auswahl des Basketball-Experten Frank Buschmann an, in dem mit Henning Fritz und Marcus Ahlm auch zwei ehemalige Zebras stehen werden. "Ich habe meinen mittlerweile 17-köpfigen Kader nicht nur nach handballerischen Gesichtspunkten zusammengestellt", sagte ein launiger Kretzschmar. Er hoffe nicht, dass sich das Stadion nach dem Promi-Spiel leere, weil die Fans glauben, der Höhepunkt sei damit am 6. September bereits überschritten. Für ihn sei dieses Datum ein sehr emotionales: "Danach spiele ich nie wieder Handball."

Doch hinter der Teilnahme des HSV steht ein Fragezeichen. Bekommt der Champions-League-Sieger, dem aktuell zwei Millionen Euro im Etat fehlen, keine Lizenz für die kommende Saison, fehlt den Löwen der Gegner. "Dann springen wir kurzfristig ein", sagte Bob Hanning, Manager von Pokalsieger Füchse Berlin. Erst am 20. Mai steht die Entscheidung der Lizenzierungskommission fest. Bohmann: "Der HSV ist seit zwölf Jahren ein fester Bestandteil der Liga und hat es immer geschafft, eine Lizenz zu erhalten."

In Deutschland setzte die Bundesligapartie zwischen dem THW Kiel und dem TBV Lemgo (31:26) im September 2004 mit 30925 Fans in der Arena "AufSchalke" in Gelsenkirchen die Bestmarke. Klaus Elwardt stört es nicht, dass der Rekordmeister diesmal nicht dabei sein wird. "An einem solchen Tag ist es eher nebensächlich, welche Bundesligisten spielen", sagte der Manager des THW Kiel, der sich wünschen würde, dass der 6. September nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. "Von unserem Spiel gegen Lemgo reden heute nur noch die, die damals dabei waren."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 14.04.2014)


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