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12.-14.12.2003 - Letzte Aktualisierung: 14.12.2003 Europapokal

Paris in der Ostseehalle: "Eine ganz schwere Aufgabe"

Update #2 Interview mit Lubej ergänzt, Aktualisierung vom 13.12...

Im Achtelfinale des EHF-Pokals trifft der THW auf  Paris Handball (FRA).
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Am kommenden Sonntag (Anwurf 15.30 Uhr) empfängt der THW im Achtelfinale des EHF-Pokals in der Ostseehalle Paris Handball (FRA). Gegen das französische Spitzenteam, das Manager Uwe Schwenker als "ganz schweres Kaliber" einschätzt, muss nach Einschätzung der THW-Verantwortlichen eine sehr konzentrierte Leistung zeigen, um für das Rückspiel am Sonntag, den 21.12., 16.00 Uhr in Paris, einen Vorsprung herauszuholen. Es gibt noch Karten in vielen Preiskategorien (siehe Bericht).
Den aktuellen französischen Tabellenführer Chambery geschlagen, gegen den amtierenden Champions-League-Sieger Montpellier nur knapp unterlegen. Paris Handball hat sich in dieser Spielzeit hinter den beiden europäischen Spitzenklubs auf Position Drei (derzeit 17:9 Punkte) der nationalen Liga festgesetzt und gehört im Lande des Ex-Weltmeisters nun zu den Favoriten. Der Respekt vor dem Klub aus der französischen Hauptstadt ist in Kiel groß. "Das wird ein ganz heißer Tanz, wir stehen vor einer sehr schweren Aufgabe", prognostiziert THW-Trainer
Der französische Nationaltorhüter Bruno Martini sammelte mit Wuppertal auch Bundesliga-Erfahrung.
Der französische Nationaltorhüter Bruno Martini sammelte mit Wuppertal auch Bundesliga-Erfahrung.
Noka Serdarusic. "Paris hat eine Supertruppe." Große Namen wie die des Torhüters Martini (u.a. Wuppertal), von Scharfschütze Pogorelov (RL/RR, u.a. Wolgograd, Lemgo, Ciudad Real) oder Goalgetter Simonovic stehen für das Prädikat "Weltklasse" (siehe Kader Paris). An Ivan Simonovic, einem der besten Torschützen der WM 2003, und seinen slowenischen Landsmann Zoran Lubej hat der THW keine
Olivier Girault ist französicher National-Linksaußen.
Olivier Girault ist französicher National-Linksaußen.
guten Erinnerungen: Beide Spieler waren im vergangenen Jahr noch maßgeblich am Champions League-Aus der Zebras gegen Prule Ljubljana beteiligt. Gefährlichster Angreifer von Paris in der Liga ist derzeit Paris Topspieler und National-Linksaußen Oliver Girault mit 64 Toren gefolgt von Regisseur Nikolas Vojinovic (55), Lubej (53) und Simonovic (49).

Als größter Erfolg von Paris gilt bisher das Erreichen des französischen Pokalendspiels 2001 (siehe Daten Paris Handball). Im vergangenen Jahr qualifizierte sich Paris HB als Tabellen-Vierter für den EHF-Pokal. Nun will und muss das neuformierte Team seine internationalen Ambitionen geltend machen. Sechs Abgängen standen in diesem Sommer sechs Neuzugänge gegenüber, die Erwartungen an der Seine sind gestiegen. Doch noch haben sich diese offensichtlich nicht erfüllt. Die Mannschaft aus der "Stadt der Liebe" harmoniert noch nicht entsprechend der Vorstellungen. Erste Konsequenzen wurden bereits gezogen: Trainer Boro Golic wurde vor wenigen Tagen seines Amtes entbunden und durch Luderce Spincer ersetzt. Rang drei reicht nicht mehr aus - Paris will ganz nach oben.

Im EHF-Pokal setzten sich die Franzosen in Runde 2 knapp gegen HC Granitas Kaunas (LTU) mit 26:25 und 26:26 durch. In Runde 3 bezwang Paris Medvescak Zagreb (CRO) mit 23:21 und 31:27.

Auch Stefan Lövgren sieht Paris als ganz schweren Brocken, setzt dennoch auf Sieg. "Ich möchte meinen Geburtstag am kommenden Wochenende in Paris feiern." Im Rückspiel am 21. Dezember 2003 fällt die endgültige Entscheidung über den Einzug in die Runde der letzten Acht. Auch THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker lässt keinen Zweifel an der Schwere der Aufgabe. "Das ist ein echtes Hammerlos! Solch eine Begegnung wäre sogar ein würdiges EHF-Pokalfinale", sagt Schwenker. "Das werden mit Sicherheit zwei attraktive, aber ganz harte Partien. Paris hat sich in diesem Jahr sensationell verstärkt und könnte gut und gern auch in der europäischen Königsklasse eine entscheidende Rolle spielen." Der EHF-Pokal hat Champions League-Niveau erreicht.

Kein Wunder also, dass der THW Kiel im Hinspiel einmal mehr auf die so bewährte Unterstützung seiner Fans baut und in der Festung Ostseehalle den Grundstein zum Weiterkommen legen will. Stimmen Sie also alle gemeinsam mit ein, wenn die "Singing Area" zum Angriff bläst. Die Zebras werden "ihren achten Mann" gut gebrauchen können.

Das Rückspiel steigt eine Woche später im Stade Pierre de Coubertin. 4000 Zuschauer fasst die heimische Arena. Schafft Paris Handball in der Ostseehalle ein gutes Ergebnis, dürfte die eigene Halle kommenden Sonntag ab 16 Uhr zum Hexenkessel mutieren. Genau das wollen die Zebras verhindern. "Wir müssen konzentriert aufspielen, um ein Polster zu schaffen", fordert daher Manager Uwe Schwenker. Leicht wird's nicht.

Paris Handball kommt bereits am Sonnabend Nachmittag in Kiel an und wird zweimal trainieren - Sonnabend in Russee und Sonntag Vormittag in der Ostseehalle. Das Hinspiel leitet das rumänische Gespann Carligeanu / Plesa, das Rückspiel in Paris pfeifen Imbronjev / Grkovic (Serbien und Montenegro).

Aktualisierung vom 13.12.

"Das ist eine sehr gute Mannschaft, gegen die man durchaus auch verlieren kann", warnt THW-Trainer Noka Serdarusic in den Kieler Nachrichten vor dem derzeitigen Tabellendritten in Frankreich.

Beim Videostudium des morgigen Gegners hat Serdarusic festgestellt, dass Paris in der Abwehr typisch französisch spiele. Für weniger Handball kundige Zeitgenossen lieferte Serdarusic dankenswerterweise die Erklärung gleich nach: "Die bauen auf eine 5:1-Deckung, in der Olivier Girault vorgezogen spielt." Der farbige Linksaußen dürfte somit eine Spezialaufgabe gegen Stefan Lövgren ausüben.

Von dem schwedischen Weltmeister behauptet Noka Serdarusic, dass er nach seiner langwierigen Infektionen im Sprunggelenk noch nicht derjenige sei, der er einmal war. "Stefan ist nach wie vor nicht ganz frei von Beschwerden. 60 Minuten kann er eigentlich nicht durchspielen." Laut Serdarusic denke Lövgren sogar darüber nach, die Europameisterschaft im Januar in Slowenien abzusagen.

Uwe Schwenker ist immerhin froh, dass Lövgren selbst in seiner augenblicklichen Verfassung den Zebras wieder auf die Sprünge hilft. "Wir spielen besseren Handball mit ihm", hat der Manager erkannt und hofft, dass diese Meinung sich morgen, wenn rund 6500 Zuschauer in der Ostseehalle erwartet werden, bestätigen möge, denn: "Wir müssen für das Rückspiel etwas vorlegen."

(Auszüge entnommen der Kieler Nachrichten vom 13.12.2003)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt laufend aktualisiert...

 

Zoran Lubej im Interview

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Zoran Lubej gewann im verganenen Jahr mit Ljubljana in der Ostseehalle.
Klicken Sie zum Vergrößern! Zoran Lubej gewann im verganenen Jahr mit Ljubljana in der Ostseehalle.
Seinen letzten Auftritt in der Kieler Ostseehalle hat Zoran Lubej noch in guter Erinnerung. Am 9. März diesen Jahres trug der Slowene maßgeblich dazu bei, dass sein damaliger Klub Prule Ljubljana im Viertelfinale der Champions League alle Träume der Zebras zunichte machte. Nach einem 33:33 im Hinspiel besiegten Lubej und Co. den THW Kiel mit 26:28 (siehe Bericht) - an seiner Seite damals übrigens auch Ivan Simonovic, der in jenem Spiel acht Treffer warf und heute ebenfalls für Paris auf Torejagd geht. ZEBRA sprach vor dem EHF-Pokal-Achtelfinale mit Zoran Lubej über das Wiedersehen in der Ostseehalle.

Zebra:
Zoran, Sie mögen es gegen den THW Kiel zu spielen, oder?
Zoran Lubej:
Ja, das stimmt. Ich freue mich immer, wenn es gegen den THW Kiel geht, dieser Klub zählt schließlich zu den Besten in Europa. Und außerdem ist es für jeden Handballer etwas ganz besonderes in der Ostseehalle zu spielen, dieses Publikum ist großartig.
Zebra:
Welche Erinnerungen haben Sie an den THW Kiel und an die Ostseehalle?
Zoran Lubej:
Das Kurzportrait:
Name: Zoran Lubej
Rückennummer: 9
Position: Kreis
Größe: 194 cm
Geburtsdatum: 14.12.1975
Nationalität: slowenisch
Beruf: Handballer
Bei Paris seit: 2003
Vorherige Vereine: Celje Pivovarna (SLO)
Litija
Prule 67 Ljubljana (SLO)
Ich durfte bislang zweimal in der Ostseehalle spielen. Beim ersten Mal vor gut zwei Jahren haben wir mit acht Toren verloren (33:25; 11. November 2001; Anm. d. Red.), aber ich selbst habe, so glaube ich, ganz gut gespielt (Zoran Lubej erzielte damals acht Tore; Anm. d. Red.). Das Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison war natürlich umso besser, denn wir gewannen mit zwei Toren Vorsprung und zogen somit ins Halbfinale der Champions League ein. Ich habe also nur die besten Erinnerungen an Kiel.
Zebra:
Was erwarten Sie für das anstehende Achtelfinale zwischen dem THW Kiel und Ihrem neuen Klub Paris?
Zoran Lubej:
Das ist momentan wirklich schwer zu sagen. Wir haben von den Namen her ein wirklich gutes Team, aber wir spielen derzeit noch nicht entsprechend. Gegen den THW Kiel werden es natürlich zwei besondere Spiele, es geht um alles oder nichts. Ich hoffe, das kommt uns in dieser Phase entgegen. Die Motivation ist jedenfalls kein Problem. Wir werden unser Bestes geben, was wir in dem Moment tun können. Kiel ist aber Favorit.
Zebra:
Angesichts der potentiellen Stärke beider Teams wäre ein Spiel Paris gegen Kiel auch ein würdiges Finale.
Zoran Lubej:
Einige andere Teams spielen derzeit auch sehr gut wie zum Beispiel Nordhorn oder Altea. Aber es ist sicher weder für Kiel noch für Paris wirklich gut, sich so früh in diesem Wettbewerb zu begegnen. Aber darauf haben wir leider keinen Einfluss.
Zebra:
Erzählen Sie uns bitte ein wenig über Ihren neuen Verein in Paris.
Zoran Lubej:
Nun, die einzelnen Spieler in unserer Mannschaft sind wirklich gut, aber die Mannschaft als solche muss sich erst noch finden. Zur neuen Saison sind viele neue Spieler nach Paris gekommen. Jetzt müssen sich die einzelnen Teile erst noch zu einer funktionierenden Gesamtheit zusammenfügen. Noch läuft es nicht so, wie es gerne sollte. Vor zwei Tagen (Interview am 3. Dezember 2003) haben wir deswegen mit Luderce Spincer einen neuen Coach bekommen.
Zebra:
Wie groß sind die Titelerwartungen des Paris HB?
Zoran Lubej:
Wir würden schon gern um den nationalen Titel mitspielen, aber leider haben wir in dieser Saison unnötiger Weise schon gegen ein paar Vereine aus dem Tabellenkeller verloren. Jetzt wird es in der französischen Meisterschaft sehr schwer für uns werden. Unsere Chancen liegen nun wohl eher im französischen oder europäischen Pokalwettbewerb. Aber unsere Mannschaft ist noch jung - für die Zukunft dürfen wir hoffentlich noch einiges erwarten.
(Aus dem THW-Hallenmagazin Zebra - von living sports)

Das erwartet die anderen deutschen EC-Teilnehmer

Den zweiten deutschen Teilnehmer im EHF-Pokal, die HSG Nordhorn, dürfte am Samstag um 18.30 Uhr bei Jugopetrol Zeleznicar Nis (SCG) ein heißer Tanz erwarten.

Im Achtelfinale der Champions League muss der SC Magdeburg am Sonntag (14.00 Uhr) bei Skjern Handball (DEN) antreten (live im dänischen DR1 ab 14.00 Uhr, 25-minütige Zusammenfassung im MDR ab 16.30 Uhr). Im gleichen Wettbewerb empfängt Flensburg-Handewitt Kolding KIF (DEN) um 15.55 Uhr (live im dänischen TV2 ab 16.00 Uhr, 2. Hz. live im NDR ab 16.45 Uhr). Lemgo muss bei Prule 67 Ljubljana (SLO) antreten (Sonntag, 14.12., 17.00 Uhr).

Im Europapokal der Pokalsieger empfängt TUSEM Essen am Sonntag (16.00 Uhr) den ukrainischen Vertreter ZTR Zaporozhye.

 

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Radio- und TV-Tips:

  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    So., ab 15.30: Liveeinblendungen
    (geplante Einblendungen um 16.00, 16.30 und um 17.00 in der Schlussphase)
    So., ab 17.08 im Nordsport: Nachberichterstattung
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
     
  • NDR-TV TV: NDR: So., 22.30, Sportclub live: Kurzberichterstattung vom Spiel THW - Paris
     
  • TV: DR1 (DEN): Sa., ab 15.50: Flensburg - Kolding (live)
  • TV: NDR: Sa., ab 16.45: Flensburg - Kolding (2. Hz. live)
  • TV: TV2 (DEN): So., ab 14.00: Skjern - Magdeburg (live)
  • TV: MDR: So., 16.30: Skjern - Magdeburg (25-minütige Zusammenfassung)


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