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15.12.2003 Mannschaft

Kieler Nachrichten: "Tischtuch mit Petersen nicht zerschnitten"

Schwenker und Serdarusic redeten Tacheles - "Spieler auf Insel der Glückseligkeit"

Aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2003:

Kiel - 60 Minuten müssen nicht alles sein. Aufregend ging es auch nach der Europacup-Partie zwischen dem THW und Paris zu. Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic redeten bei der Pressekonferenz Tacheles.
Ob es nach der Auseinandersetzung wegen unterschiedlicher Auffassungen über eine Vertragsverlängerung ein klärendes Gespräch mit Klaus-Dieter Petersen gegeben habe, wurden Schwenker und Serdarusic gefragt. Kiels Manager reagierte erregt. Er habe sich wegen dieser Sache zunehmender Kritik ausgesetzt gefühlt, sagte Schwenker. "Dagegen wehre ich mich. Ich habe keinerlei Verfehlungen begangen. Das DHB-Präsidium hat sich sogar ab dem 1. Juli 2004 mit Pitti über ein Engagement geeinigt, Pittis Forderungen konnten aber nicht erfüllt werden." Auch diese geplante Tätigkeit sei ein Beleg dafür, dass Petersen selbst nur noch als Co-Trainer geplant habe. Betroffen mache ihn zudem, dass "sogar meine Familie mit einbezogen wird. Das geht entschieden zu weit!" Das Tischtuch zwischen Verein und Petersen, so Schwenker weiter, sei trotzdem in keinster Weise zerschnitten. "Einem Spieler wie Petersen muss man eine Brücke bauen, er hat seine Verdienste. Dass Noka Serdarusic mit ihm als Co-Trainer arbeiten will ist klar. Er soll auch zu den Olympischen Spielen." Insgesamt sehe er für "Pitti" eine optimale Gelegenheit, mit Würde die Aufgabe zu wechseln. Das unterstrich auch Serdarusic. "Ich verstehe mich mit Petersen sehr gut und arbeite eng mit ihm zusammen." Dennoch lasse er sich in Aufstellungsfragen nicht hineinreden. "Ich habe zwei junge Kreisläufer, und ich entscheide, wer spielt." Als Mensch, nicht als Trainer, wolle er dennoch alles dafür tun, dass sein Co-Trainer zur Olympiade fahre.

Der Poker um die Vertragsverlängerung mit Rechtsaußen Johan Pettersson kam ebenfalls auf den Tisch. Dem 30-jährigen Schweden liegt ein Angebot über weitere zwei Jahre zu verbesserten Konditionen vor, Pettersson hat sich Bedenkzeit bis Anfang Januar ausbedungen. Jeder wisse, so Schwenker, dass es wirtschaftliche Schwierigkeiten gebe, auch beim THW. "Wir haben Johan dennoch auf sein gutes sechsstelliges Gehalt einen fünfstelligen Betrag draufgepackt. Das drückt den großen Respekt vor dem Spieler aus. Doch", so wetterte Schwenker erbost, "die Spieler leben wohl auf einer Insel der Glückseligkeit. Auch in diesem Zusammenhang lasse ich mir Kritik nicht mehr gefallen. Es gibt keinen Verein, der fairer ist als der THW."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 15.12.2003)


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