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19.01.2004 Mannschaft

Ein Tarper in die Schweiz

Von Jan Kirschner:

Spielt ab sofort in der Schweiz: Florian Wisotzki.
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Einmal die Schweiz zum Geburtstag - dieser Wunsch erfüllt sich für Florian Wisotzki. Normalerweise hätte der Handballer des THW Kiel, der bei der HSG Tarp-Wanderup ein Doppelspielrecht genoss, am Montag in der norddeutschen Tiefebene seinen 23. Geburtstag gefeiert. Jetzt spricht alles dafür, dass er auf die schneebedeckten Berge der Alpenrepublik blicken wird. Am Mittwoch unterschrieb Florian Wisotzki einen vorerst bis zum 30. Juni datierten Vertrag bei Wacker Thun. "Es geht dort sehr familiär zu", glaubt der Handballer eine gute Wahl getroffen zu haben. "Vielleicht sind es auch die Erinnerungen an die HSG, die mir so gefallen haben. Thun ist eine typische Kämpfer-Truppe."
Seitdem feststand, dass der Kontrakt beim THW Kiel nicht über die Saison verlängert wird, war der Rückraumspieler bei mehreren Vereinen im Gespräch. Beim spanischen Klub Barakaldo UVP und zuletzt bei den Kadetten Schaffhausen absolvierte er sogar ein Probe-Training. Der Vierte der Swiss Handball League verzichtete aber auf eine Verpflichtung. Kadetten-Geschäftsführer Markus Hübscher: "Er ist ein angenehmer, intelligenter junger Mann, aber wir brauchen einen erfahrenen Handballer." Der Trip zum Rheinfall brachte für Florian Wisotzki letztendlich aber doch Zählbares. Denn während der Stippvisite bekundete "kurzfristig" Wacker Thun, zur Zeit einen Platz besser als Schaffhausen platziert, Interesse. Trainer Peter Bachmann wollte sein Team im Kampf um die Meisterkrone noch einmal um eine Alternative verstärken.

Die Unterschrift, ein medizinischer Check, letzte klärende Gespräche und eine "Stadtführung" mit Geschäftsstellen-Mitarbeiter Sven Zbinden - der Mittwoch war 30 Kilometer südlich von Bern mit Terminen gefüllt. Aber auch im Schatten der "wahnsinnigen 3000er" vergaß Florian Wisotzki nicht seinen Stammverein, die HSG Tarp-Wanderup. "Leider kann ich nicht mehr für die HSG spielen, aber ich muss nun auf mich schauen", sagte das Tarper Urgestein und versprach: "In dieser Woche werde ich noch einmal zur Mannschaft fahren." In HSG-Kreisen war der vorzeitige Wechsel des "Plus-Spielers" insgeheim erwartet worden. "Wir hatten natürlich gehofft, dass Florian die Saison zu Ende spielt", erklärte Manager Dieter Weide, "aber ich kann seinen Schritt gut verstehen." Einen Neuzugang oder gar Nachfolger für Florian Wisotzki wird es nicht geben. Aber immerhin gelang es an der Treene, bewährte Kräfte zu reaktivieren. "Olaf Karstens wird bis zum Saisonende bei uns aushelfen", bestätigte Dieter Weide. Und auch für Jan Ilius ist ein Bundesliga-Pass, der bei mehr als zwei Einsätzen erforderlich ist, beantragt. Vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Samstag in Emsdetten schmerzte die Verletzung von Thimo Gabriel aus der Anfangsphase der letzten Partie gegen Dessau. Bei einem Zusammenstoß mit einem Gegenspieler zog sich der Keeper einen Innenbandanriss im rechten Knie zu. Er dürfte rund sechs Wochen fehlt. Dafür rückt hinter Alwin Berg der junge Björn Marthen als Ersatzmann ins Aufgebot. Das Talent besitzt bereits ein Doppelspielrecht für die A-Jugend und das Zweitliga-Team.

(Von Jan Kirschner)


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