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31.01.2008 Mannschaft

Kieler Nachrichten: Harter Februar für müden THW

Zeitz vor dem Start in Magdeburg angeschlagen

Aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2008:

Kiel - Zeit zum Wundenlecken bleibt den Spielern des Deutschen Handballmeisters THW Kiel nach der Europameisterschaft kaum. Schon am Sonnabend (15 Uhr) treten die "Zebras" in der Bundesliga beim SC Magdeburg an. Seelische Wehwehchen sind bei den Norwegen- Heimkehrern nicht spürbar - körperliche schon.
"Die Schonzeit für die beiden Langen hier ist vorbei", sagte THW-Coach Noka Serdarusic gestern zur Begrüßung im Training mit Blick auf die "Daheimgebliebenen" Filip Jicha und Daniel Wessig, der heute seinen 20. Geburtstag feiert. Bei den anschließenden Konditions- und Ballspielchen zeigte sich dann der komplette Kader trotz des vermeintlichen EM-Katers mit einer gehörigen Portion Übermut, (Spiel-) Freude und gewohnt robust. So machte Börge Lund keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über verpasste Chancen bei der Heim-EM, stellte aber auch klar: "Es ist super, zurück zu sein. Ich habe genügend Motivation und Kraft."

Ja, er sei müde, gestand Frankreichs Bronze-Boy Nikola Karabatic ein, "aber ich bin auch froh, zurück bei meinen Freunden zu sein. Man hat zwar keine Zeit, den Kopf zu leeren, aber die Bronzemedaille hilft mir." Und außerdem, so der 23-Jährige grinsend, habe Noka Serdarusic ihm ohnehin klar gemacht: So wie Frankreich gespielt habe, dürfe er erst nach 30 weiteren Spielen matt sein. Von den befürchteten Liniensprints im ersten Training am Montag war Karabatic dennoch befreit.

Auch an anderen Stellen zwickt und schmerzt es im schwarz-weißen Kader. Viktor Szilagyi kehrte von einem Lehrgang mit der österreichischen Nationalmannschaft in der Ukraine mit einem erneuten Bruch der gerade verheilten Nase zurück. Bei Christian Zeitz diagnostizierte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker eine Bänderdehnung mit Einblutung an der Wurfhand, die sich der 27-Jährige im EM-Halbfinale gegen Dänemark zugezogen hatte. Brandecker: "Ob er mit einem Spezialverband spielen kann, entscheidet sich erst in Magdeburg."

Auch Kim Andersson, der die Wahnsinns-Strapazen von acht Spielen in elf Tagen an Knie und Achillessehne zu spüren bekommt, sieht keine mentalen Probleme bei der Umstellung auf den Bundesliga-Alltag. "Es geht sofort auswärts in Magdeburg und zu Hause gegen Kronau mit schweren Spielen los, das ist gut. Aber der Körper ist sehr müde."

Noka Serdarusic hat keine Bedenken, was den Zustand seiner Truppe betrifft: "Einige sind etwas angeschlagen. Aber das Leben geht weiter. Wir wissen alle, was wir in dieser Saison noch gemeinsam vorhaben", sagte der 57-Jährige. Damit liegt er auf einer Linie mit seinem Rechtsaußen Vid Kavticnik. "Der Februar wird hart, aber wir müssen uns an die Arbeit machen und alle klar sein im Kopf." Der 23-jährige Slowene verabschiedete sich in Norwegen von seinem Freund und THW-"Zeitarbeiter" Ales Pajovic (Kavticnik: "Er hat richtig gut gespielt bei der Europameisterschaft") mit einem Schmunzeln, denn schließlich sehe man sich ja im Halbfinale oder Finale der Champions League wieder. Kavticnik: "Ich habe ihm gesagt, dass wir ihn bei Ciudad Real besuchen werden."

(Von Tamo Schwarz, Aus den Kieler Nachrichten vom 31.01.2008)


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