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01.08.2008 Vorbereitung / Mannschaft / Interview

Vierfach-Interview im Trainingslager

Seit Jahren ist es guter Brauch beim THW Kiel, in Varel/Obenstrohe im Hotel "Waldschlösschen Mühlenteich" im Trainingslager zu schwitzen. Brauch ist es auch, dass das Webteam des nahegelegenen Wilhelmshavener HV den Zebras einen Besuch abstattet. Diesmal interviewte WHV-Fans-Redaktionsmitglied Florian Schulz gleich vier Zebras: Vid Kavticnik, Börge Lund, Kim Andersson und Stefan Lövgren.
Die Zebras mit dem Team des Hotels "Waldschlösschen Mühlenteich" in Varel/Obenstrohe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Die Zebras mit dem Team des Hotels "Waldschlösschen Mühlenteich" in Varel/Obenstrohe.

Interview mit Vid Kavticnik

Frage:
Vid, wie läuft eure Vorbereitung ohne die Olympiafahrer?
Vid Kacvticnik:
Die Spieler fehlen natürlich, aber die schwedischen Spieler sind bei unserer Vorbereitung dabei und das Wichtigste ist, dass wir auf allen Positionen mindestens einen Spieler haben und wir uns im taktischen Bereich normal vorbereiten können.
Frage:
Die Belastungen für die Spieler des THW sind gerade auch in der letzten Saison sehr hoch gewesen, wie verkraftet man diese Belastungen?
Vid Kacvticnik:
Jede Mannschaft hat es schwer bei diesem Programm und am Ende fehlen die Kräfte. Wir waren mit dem THW nun zwei Jahre hintereinander in jedem möglichen Finale und viele Spieler haben in fast allen Spielen die volle Spielzeit durchgespielt. Dazu kommen während der Saison einige Verletzungen dazu und am Ende der Saison will eigentlich jeder Spieler nur noch in den Urlaub fahren. Wir hatten in diesem Jahr rund vier Wochen Urlaub und das war schon gut für unsere Körper.
Frage:
Wie siehst du die Zusammenarbeit mit Alfred Gislason und wie kommt er in der Mannschaft an?
Vid Kacvticnik:
Wir waren zum Zeitpunkt des Trainerwechsels alle im Urlaub und die Situation war am Anfang recht komisch. Jetzt sind wir hier im Trainingslager und trainieren mit Alfred recht gut und ich denke wir können sehr gut mit ihm zusammenarbeiten.
Frage:
Was sind eure Ziele für die neue Saison?
Vid Kacvticnik:
Wir spüren vom Verein keinen Druck, aber jeder in der Mannschaft weiß, dass er 100 Prozent auf der Platte geben muss. Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen. In der Bundesliga kann jede Mannschaft die andere Mannschaft schlagen und da muss man voll mit dem Kopf bei der Sache sein.
Frage:
Wird sich das Spielsystem beim THW durch den Trainingswechsel verändern?
Vid Kacvticnik:
Nein ich denke nicht. Wir hatten bisher nur wenig taktische Trainingseinheiten, aber Alfred versucht, unser System an einigen Stellen wie zum Beispiel in der Abwehr noch zu verbessern.
Frage:
Wer wird aus deiner Sicht Olympiasieger?
Vid Kacvticnik:
Ich denke Kroatien oder Frankreich. Die Spiele sind immer etwas Besonderes, daher ist vielleicht auch eine Überraschung drin.

Interview mit Börge Lund

Frage:
Hallo Börge. Du gehst jetzt in dein zweites Jahr beim THW Kiel. Hat sich seit dem was in deinem Leben verändert?
Börge Lund:
Im Leben selber nicht aber man merkt schon, dass die Ansprüche beim THW zum Beispiel im Training höher sind.
Frage:
Hat sich denn nach dem Trainerwechsel etwas verändert?
Börge Lund:
Natürlich! Gerade bei den Trainingsmethoden. Noka Serdarusic legte ja mehr Wert auf die alte Schule und Alfred Gislason legt mehr auf Belastung und Athletik. Man merkt schon einen Unterschied.
Frage:
Was sagst du zu der Anzahl der vielen Spiele in einem Jahr?
Börge Lund:
Das ist schon ein ganz großes Problem. Es gibt im Gesamten zu viele Spiele und nun steht für einige Spieler noch Olympia an. Das ist einfach zu viel.
Frage:
Wer ist dein Favorit für die neue Saison?
Börge Lund:
Natürlich muss der Favorit der THW Kiel sein, aber der HSV und auch Flensburg werden sicher wieder bis zum Ende versuchen, uns das Leben schwer zu machen.
Frage:
Ist für dich mit dem Wechsel zum THW Kiel im letzten Jahr ein Traum in Erfüllung gegangen?
Börge Lund:
Ja klar! Es war immer ein Traum für mich für den THW Kiel zu spielen, aber man gewöhnt sich schnell an die Situation für den THW Kiel aufzulaufen.

Interview mit Kim Andersson

Frage:
Kim, was erhoffst du dir von der neuen Saison?
Kim Andersson:
Ich würde sagen, dass wir so viele Titel wie möglich gewinnen wollen und dass alle Spieler bei bester Gesundheit bleiben.
Frage:
Ist es schade für dich nicht bei Olympia dabei zu sein?
Kim Andersson:
Ja klar! Aber wenn ich wählen darf zwischen Peking und Varel/Mühlenteich, dann fällt mir die Wahl für den Mühlenteich natürlich nicht schwer. Aber trotzdem hoffe ich, noch einmal die Chance zu bekommen bei Olympia zu spielen.
Frage:
In der letzten Rückrunde gab es einige Wechselgerüchte um deine Person. War da was dran?
Kim Andersson:
Es wird immer viel erzählt und trotzdem sitze ich hier am Mühlenteich und bereite mich mit dem THW Kiel vor. Ich fühle mich sehr wohl in Kiel und möchte auch noch gerne länger mit dieser Mannschaft zusammen spielen.
Frage:
Du wirfst Jahr für Jahr in allen Wettbewerben viele und auch besonders schöne Tore, können wir uns auch in der neuen Saison auf einen guten Kim Andersson freuen?
Kim Andersson:
Das hoffe ich! Ich werde versuchen, so gut wie möglich der Mannschaft zu helfen, um die Titel wieder nach Kiel zu holen.
Frage:
Ist es ein Traum für Dich, beim THW Kiel zu spielen?
Kim Andersson:
Natürlich! Es war und ist immer noch ein Traum bei diesem Verein zu spielen. Vielleicht möchte ich in späterer Zukunft auch mal etwas Neues probieren, aber momentan sehe ich keinen Verein der besser ist als der THW Kiel. Wie gesagt, ich fühle mich hier sehr wohl in der Mannschaft.
Frage:
Wird Alfred Gislason Deiner Meinung nach schnell aus dem Schatten von Noka Serdarusic springen können?
Kim Andersson:
Für uns ist der Trainerwechsel sehr schnell gelaufen und ich denke, viele sind heute noch überrascht. Es ist sicherlich nicht einfach für ihn, aber ich hoffe, wir packen das zusammen und wir werden Alfred Gislason auch zu 100 Prozent unterstützen!

Interview mit Stefan Lövgren

Frage:
Stefan, du hast schon viel erlebt in deiner Karriere. Siehst du den vollen Terminplan als Risiko?
Stefan Lövgren:
Natürlich ist so ein ganzes Jahr hart. Aber ich denke, alle Spitzenmannschaften müssen damit klar kommen. Für jeden Spieler sind zum Beispiel die Olympischen Spiele ein Traum. Daher sollte man so ein Turnier schon positiv sehen und nicht negativ.
Frage:
Bekommen Spieler eine generelle "Schonzeit" beim Verein nach einem harten Turnier?
Stefan Lövgren:
Zuerst kommen hoffentlich erstmal ein paar zufriedene Spieler mit einer Medaille zurück. Dann ist es am Anfang erstmal alles einfacher und man denkt nicht allzu viel über die Belastungen nach. Wenn Spieler nach einem schlechten Turnier nach Hause kommen, ist das natürlich alles etwas schwieriger. Dann muss der Trainer natürlich individuell auf den jeweiligen Spieler reagieren.
Frage:
Am ersten Spieltag geht es für euch in eigener Halle gegen Aufsteiger Dormagen und dann nach Balingen. Kann man da von einem entspannten Ligaauftakt sprechen?
Stefan Lövgren:
Natürlich sind das keine Favoriten in der Liga. Aber wenn man entspannt an die Spiele rangeht, dann kann man ganz schnell einen Fehlstart hinlegen. Jedes Spiel ist schwer und wir werden versuchen jedes Spiel zu gewinnen. Am Ende muss man sehen was rauskommt.
Frage:
Heiner Brand hat nun hinter Michael Kraus den langjährigen WHV-Spieler Oliver Köhrmann auf der Mittelposition für die Spiele nominiert. Was hältst du von Oliver Köhrmann?
Stefan Lövgren:
Ich halte sehr viel von Oliver! Er verfügt über sehr viel taktisches Handballkönnen und er bringt auch wirklich Ruhe in ein Spiel wenn es nötig ist. Ich denke es ist auch gut für Michael Kraus, dass er mit so einem guten Mittelmann zusammen auf dieser Position spielen darf. Er verfügt zwar nicht über viele Länderspiele, aber er ist ein sehr erfahrener Spieler. Meiner Meinung nach wird er das deutsche Team auf jeden Fall weiterbringen.
Frage:
Wer holt deiner Meinung nach Gold in Peking?
Stefan Lövgren:
Wenn ich jetzt Geld setzen müsste, würde ich auf die Kroaten oder auf Frankreich tippen.
(Die Gespräche führte Florian Schulz)


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