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25.01.2010 EM 2010

Kieler Nachrichten: "Zebra"-Treffen im Team-Hotel "Grauer Bär"

Mirjana Serdarusic zu Karabatic: "Da kommt mein großes Baby"

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2010:

Innsbruck - Die Heimreise nach der Vorrunde hatten Schwedens Akteure ganz offensichtlich nicht auf ihrer Rechnung. Ratlos lehnte Mattias Andersson an einem Pfosten der Mixed Zone, dort wo Spieler und Journalisten zusammenkommen. Ganz bitter sei das Ausscheiden, die Niederlage gegen Deutschland aber nicht unverdient zustande gekommen, sagte der ehemalige THW-Torhüter, der aktuell beim TV Großwallstadt Tore verhindert und zusammen mit THW-Linkshänder Kim Andersson bester Schwede war. "Kleinigkeiten entscheiden enge Spiele, und in dieser Bilanz lagen wir knapp zurück." Was er vorhabe nach der Heimreise, wurde er gefragt. Andersson zuckte mit den Schultern.
In Kiel wird zwar schon wieder trainiert, aber Kim Andersson erhielt von Coach Alfred Gislason ein paar Tage Heimaturlaub, um zu entspannen, die Enttäuschung zu verdauen. Schon früh am Morgen des Sonnabends mussten die Schweden ihre Zimmer im Mannschaftshotel "Grauer Bär" räumen: Platz machen für die drei Teams aus der Gruppe D, die in Wiener Neustadt um den Einzug in die Hauptrunde gekämpft hatten. Spanien, Frankreich und Tschechien zogen unter das gemeinsame Dach zu den Deutschen, Polen und Slowenen - die Gegner der kommenden Tage.

Als kleines Empfangskomitee wirkte Mirjana Serdarusic, Gattin von Meistertrainer Noka, der Slowenien in die Hauptrunde geführt hat. Serdarusic' Frau begleitet ihren Mann bei der EM, zufällig saß sie mit einem befreundeten Kieler Ehepaar im Foyer-Cafe, als die Spieler der anreisenden Teams ihre Zimmer suchten. Umarmungen und Küsschen gab es für Thierry Omeyer und Daniel Narcisse, die THW-Asse aus dem französischen Team. Nikola Karabatic, Ex-Kieler und Freund der Serdarusic-Familie wurde gar überschwänglich empfangen: "Da kommt mein großes Baby." Karabatic feierte auch ein Wiedersehen mit Vid Kavticnik, seinem slowenischen Kumpel und Mitspieler bei Montpellier HB.

Überhaupt ist der "Graue Bär" für sechs Tage ein Sammelbecken von Bundesliga-Stars, die "beste Liga der Welt" liefert dem Turnier die meisten Teilnehmer. Die Franzosen liefen zunächst ziellos durch die Hotelgänge, die für sie vorgesehenen Zimmer waren noch nicht bezugsbereit. Ein wenig orientierungslos ist der hohe Favorit auch in die EM gestartet. Zwei Unentschieden und ein Ein-Tore-Sieg gegen Tschechien waren die Vorrunden-Beute, die Frankreich nur drei Punkte für die Hauptrunde brachten. "Wir hätten sogar gewinnen können, den Sieg hat Titi Omeyer mit seinen Glanzparaden verhindert", sagte THW-Rückraum-Ass Filip Jicha. Nach dem Triumph über Ungarn zählen "seine" Tschechen zu den letzten zwölf Turnierteams, die um den Titel kämpfen. Besonders sehne er das Spiel am Donnerstag gegen Deutschland herbei, "deswegen habe ich mich gefreut, dass die DHB-Auswahl es auch geschafft hat". Omeyer ist auch bei diesem Turnier der große Rückhalt seiner Mannschaft. Der Welthandballer des Jahres vom THW Kiel führt den holprigen Start auf fehlende Konstanz zurück. Es gebe noch zu viele Wellen im Spiel, "gegen Spanien haben wir schon mit sechs Toren geführt und dann doch nur remis gespielt". Das, so der weltbeste Torhüter, müsse sich in der Hauptrunde ändern.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2010)


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