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24./25./26.08.2011 - Letzte Aktualisierung: 26.08.2011 Pressekonferenz

Saisoneröffnungs-Pressekonferenz: THW Kiel geht optimistisch in die Saison

Update #3 KN-Bericht und Video ergänzt ...

Rund 40 Journalisten waren zu Gast bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz.
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Mit einem unveränderten Kader und einem im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Etat geht der THW Kiel in die Saison 2011/2012. "Wir planen mit einem Budget von 9,5 Millionen Euro", sagte der neue THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt bei der Saisoneröffnungs-Pressekonferenz in den Räumen des Hauptsponsors Provinzial.
Provinzial-Vorstand Ulrich Rüther begrüßte die Presseschar, THW-Aufsichtsratschef Klaus-Hinrich Vater, den neuen Geschäftsführer Klaus Elwardt, THW-Marketingchef Marcel Klein als Moderator, Geschäftsführerin Sabine Holdorf-Schust sowie Trainer Alfred Gislason, Kapitän Marcus Ahlm und die "Neuzugänge" Kim Andersson und Daniel Narcisse, die nach langen Verletzungspausen gemeinsam mit ihren Teamkollegen in diesem Jahr wieder angreifen wollen. Rüther bezeichnete es als "nette und gute Tradition", dass die Pressekonferenz erneut in den Provinzial-Räumen stattfinde. "Die Provinzial ist seit über 30 Jahren Hauptsponsor des THW Kiel."

Elwardt: "Der THW steht für Gemeinschaft, Tradition, Kampfgeist und Stetigkeit"
Klaus Elwardt.
Klaus Elwardt.
Dann hatte Klaus Elwardt zum ersten Mal in seiner neuen Funktion das Wort. Der plötzliche Wechsel aus dem Aufsichtsrat in die Geschäftsführer-Position sei für ihn und seine Familie "eine Umstellung" gewesen, betonte Klaus Elwardt. Es habe ihn sehr geehrt, dass man ihm von Seiten des THW diesen Schritt zugetraut habe. "Es war keine Frage, ja zu sagen und Verantwortung zu übernehmen." Er habe ein eingespieltes Team auf der Geschäftsstelle vorgefunden, das haben den Einstieg erleichtert. "In den vergangenen zehn Wochen habe ich vor allem mein Netzwerk wieder aufgebaut."

In Bezug auf den "ausgeglichenen Etat" sprach Elwardt von einer "konservativen Planung": "Der Einnahmebereich enthält keine Risikopositionen. Im Ausgabenbereich bilden die Zahlen aus der Vorsaison eine feste Kalkulationsgröße. Eingerechnet sind unter anderem Einnahmen auch aus dem Champions-League-Viertelfinale."

Vater: "Der THW ist ein Mythos"
Der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus-Hinrich Vater begann seine Ausführungen mit einem kleinen Rückblick: "Die abgelaufene Saison war durchaus erfolgreich." Man habe trotz des enormen Verletzungspechs den DHB-Pokal und die Vereinsweltmeisterschaft gewonnen, die Vize-Meisterschaft erreicht und sei in der Champions League an einem "bärenstarken Gegner aus Barcelona" gescheitert. In den vergangenen Jahre habe der THW Kiel einen Trainer- und Managerwechsel sowie den Weggang seines Kapitäns verkraften müssen. "Und über all dem waberte immer der so genannte Manipulationsskandal." Es gebe keinen anderen Verein als den THW Kiel, der angesichts dieser Vorzeichen so erfolgreich gewesen sei. "Und darauf sind wir stolz."

Klaus-Hinrich Vater.
Klicken Sie zum Vergrößern! Klaus-Hinrich Vater.
Vater dankte den "unglaublichen und einmaligen Fans für ihre Unterstützung. So etwas gibt es nicht noch einmal in Deutschland." Der THW sei eine Institution und ein Mythos, "aber auch gleichzeitig ein sehr komplexes Gebilde aus Mannschaft, Trainer, Betreuern, Geschäftsstelle, Kommanditisten, Gremien, Sponsoren und Fans". Alle eine das Ziel, erfolgreichen Handball in Kiel möglich zu machen. "Und doch gibt es viele unterschiedliche Interessen und Meinungen. Mit der neuen Struktur haben wir ein hohes Maß an Transparenz geschaffen."

Man habe nach dem Rückzug Uli Derads schnell reagiert und Klaus Elwardt als Geschäftsführer bestellt - vorgesehen sei ursprünglich nur eine Vertragslaufzeit von einem Jahr gewesen. "Inzwischen könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass daraus eine sehr viel längerfristige Beschäftigung wird." Elwardt genieße eine hohe Akzeptanz bei Trainer Alfred Gislason und der Mannschaft. "Klaus ist ein Mann der klaren Worte, und das tut dem Verein gut."

Im Hinblick auf den Prozess gegen Ex-Manager Uwe Schwenker und Ex-Trainer Noka Serdarusic sagte Vater, dass der Verein seine Linie nicht ändere, sich weiterhin nicht an Spekulationen beteilige und dem Gerichtsverfahren nicht vorgreifen wolle. "Wir werden den Prozess natürlich beobachten und den Ausgang abwarten."

An die THW-Spieler gerichtet, sagte Vater: "Die Stadt und die Region werden wie eine Wand hinter Euch stehen. Ich wünsche Euch auf dem Weg zurük auf den Rathausplatz viel Erfolg!"

Ahlm: "Wir wollen jedes Spiel gewinnen"
Optimistisch sieht der THW den sportlichen Herausforderungen der kommenden Saison entgegen. Zum ersten Mal seit 23 Jahren haben die Kieler dabei nicht einen Neuzugang im Kader. "Das hat den Vorteil, dass wir eingespielt sind", erklärte Kapitän Marcus Ahlm. "Ich freue mich darauf, endlich einmal mit dem kompletten Kader auflaufen zu können." Die Mannschaft habe momentan alle Voraussetzungen, um eine erfolgreiche Saison spielen zu können. "Wir wollen das Gewinner-Gefühl behalten und weiter entwickeln - wir wollen jedes Spiel gewinnen."

Andersson: "Die schlimmste Vorbereitung seit Langem"
Daniel Narcisse und Kim Andersson.
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Kim Andersson kehrt nach über einem Jahr Verletzungspause in die Mannschaft zurück und sprach von der "schlimmsten Vorbereitung seit Langem". Aber er habe diese Schinderei vermisst. "Es war hart, immer nur von der Seite zugucken zu dürfen." Nun sei er optimistisch, was seine Gesundheit angehe: "Alle Baustellen in meinem Körper halten." Das habe er in den Vorbereitungsspielen festgestellt, in denen er von Gislason viel Einsatzzeit zugesprochen bekommen hatte. "Das war genau das richtige, der Reiz ist da, mich weiter zu verbessern."

Die Geburt seines zweiten Kindes sei gut für ihn, erklärte Andersson: "Dann muss ich zu Hause nicht immer nur an Handball denken, sondern auch meine Aufgaben als Vater erfüllen." Das sei eine andere Welt. "Wenn die Kinder spielen wollen, ist es ihnen völlig egal, ob ich gerade ein schlechtes Spiel oder die beste Partie meiner Karriere abgeliefert habe."

Daniel Narcisse berichtete, dass die La-Reunion-Reise gut für die Stimmung in der Mannschaft gewesen sei. "Außerdem war es unglaublich, den Menschen in meiner Heimat den THW Kiel zu zeigen - und meinen Team-Kollegen meine Heimat."

Gislason: "Um alle Titel mitspielen"
Als Saisonziel gab Trainer Alfred Gislason aus, um alle Titel zumindest mitspielen zu wollen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen - aber das wollen andere auch." Als größte Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft sieht Gislason den Titelverteidiger HSV Hamburg, aber auch die Rhein-Neckar Löwen ("Trotz einiger Abgänge haben die Löwen immer noch einen super Kader."). Auch die Teams aus Flensburg und Berlin, die sich sehr gut verstärkt hätten, räumte Gislason Chancen ein. "Magdeburg und Göppingen sind auch für Überraschungen gut."

Insgesamt sei die Liga in den vergangenen zehn Jahren immer stärker geworden, so Gislason. "Die Schale gewinnt man, wenn man nicht irgendwo unnötig Punkte liegen lässt."

In der Champions League erwartet Gislason eine enge Vorrunde. "Das ist eine sehr starke Gruppe mit großen Konkurrenten." Montpellier habe eine überragende Mannschaft, Kopenhagen gehöre bereits jetzt zu den großen Mannschaften in Europa: "Nielsen wird weiter in das Team investieren. Er wird sich seinen Traum, die Champions League zu gewinne, richtig was kosten lassen. Das ist aber jetzt schon eine gute Mannschaft." Auch Szeged und Leon seien nicht zu unterschätzen. "Jammern hilft nichts: Wir müssen in jedem Spiel alles geben, ein wenig Glück mit Verletzungen haben und kontinuierlich unsere Leistung abrufen." Toll sei es, dass der THW dabei wieder auf die Unterstützung der Fans bauen könne: "Die Halle ist schon ausverkauft, das wird eine überragende Stimmung geben."

Trainer zufrieden mit der Vorbereitung
Die Vorbereitung auf die Saison habe ihn bisher sehr zufrieden gestellt, so Gislason. "Ich hatte sicherlich aber mehr Spaß als meine Spieler." Es freue ihn vor allem, dass Kim und Daniel wieder in so guter Form zurück seien. Trotzdem solle man die Vorbereitung nicht überbewerten. Sorge bereite ihm, dass Filip Jicha, Daniel Kubes und Christian Zeitz drei Wochen nicht richtig trainieren konnten. "Es wird dauern, bis sie das aufgeholt und voll einsatzfähig sind."

Auf die Frage, ob es einen Nachfolger für den nach Norwegen zurück gekehrten Ole Viken geben werde, sagte Gislason: "Ich suche jemanden, der mich auch auf der handballerischen Ebene entlastet - aber den habe ich bisher nicht gefunden."

(Christian Robohm)

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Aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2011:

"In allen Wettbewerben um die Titel mitspielen"

THW Kiel startet selbstbewusst in die neue Handball-Saison - Saisonetat pendelt sich wieder auf 9,5 Millionen Euro ein
Kiel. Keine Neuzugänge, der Kader unverändert, ebenso unverändert bleibt der Jahresetat beim THW Kiel für die Handball-Saison 2011/2012. Geschäftsführer Klaus Elwardt gab das Budget bei der Saison-Pressekonferenz gestern in den Räumen von Hauptsponsor Provinzial mit 9,5 Millionen an, exakt die gleiche Summe wie im vergangenen Jahr. Stillstand also beim Rekordmeister? Mitnichten.

Nach einer Spielzeit, die erstmals seit sieben Jahren ohne Schale und ohne Feier auf dem Rathausplatz endete, brennen Verantwortliche und Spieler der "Zebras" darauf, neue Titel an die Förde zu holen. Der Verlust des Meistertitels habe sehr geschmerzt, erklärte Trainer Alfred Gislason, "Jede Saison, in der der THW nicht Meister wird, ist unbefriedigend."

In der kommenden Spielzeit, versprach Kiels Trainer, wolle der THW wieder in allen Wettbewerben um die Titel mitspielen. "Wir wissen allerdings, dass die Konkurrenz stark ist. "Der HSV als Meister, die Rhein-Neckar Löwen, Flensburg und Berlin werden sich einmischen."

Am 4. September starten die Kieler gegen Flensburg in die Bundesliga. Darauf sei man gut vorbereitet, so Gislason. "Wir haben eine schwere Zeit hinter uns, in der der Trainer wohl mehr Spaß hatte als die Spieler." Der Isländer erinnerte daran, dass es offiziell keine Neuzugänge gebe, der Kader mit der Rückkehr der Langzeitverletzten Daniel Narcisse und Kim Andersson allerdings sehr wohl viel an Qualität hinzugewinne. "Ohne Neuzugänge ist es außerdem einfacher, an Details zu arbeiten", ergänzte Kapitän Marcus Ahlm.

Gleichwohl hätte Gislason die vorzeitige Verpflichtung von Kreisläufer Patrick Wiencek sehr begrüßt. Der hoch talentierte Gummersbacher hat einen Vertrag beim THW ab 2012 unterschrieben, eine vorzeitige Freigabe scheiterte indes an den finanziellen Forderungen des Bundesliga-Konkurrenten. Es sei möglich, dass sein Vorgänger Uli Derad damit spekuliert habe, den Spieler aufgrund der finanziellen VfL-Probleme günstig zu bekommen, erklärte Klaus Elwardt am Rande der Pressekonferenz. Die Situation habe sich aber verändert. Nach Informationen dieser Zeitung stand zuletzt eine Ablösesumme von 500 000 Euro im Raum, die der THW nicht bereit war zu zahlen. "Wir sind nicht der Club, der den VfL über Jahre hinweg sanieren muss", sagte Elwardt.

Aufsichtsratchef Klaus-Hinrich Vater skizzierte noch einmal den Wechsel auf dem Geschäftsführerposten von Derad zu Elwardt, erwähnte, dass man sich zunächst auf eine befristete Zusammenarbeit von einem Jahr geeinigt habe. "Aber schon jetzt können wir uns durchaus vorstellen, dass es eine sehr viel längere Tätigkeit sein wird."

Zum am 21. September vor dem Kieler Landgericht beginnenden Prozess gegen Ex-Manager Uwe Schwenker und Ex-Trainer Noka Serdarusic bleibt der THW defensiv. Man wolle sich nicht an Spekulationen beteiligen, so Vater. "Wir werden den Prozess beobachten und abwarten."

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 25.08.2011)


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